Zum zielführenden SEO zählen nicht nur eine gute Keyword Recherche oder das Optimieren deiner Texte, sondern auch der Linkaufbau. Viele vernachlässigen dabei die interne Verlinkung. Wir zeigen dir, warum das Setzen interner Links so wichtig ist. Und welche WordPress Plugins es gibt.
Um externe Links bzw. Backlinks (genannt Linkbuilding) bemühen sich alle, während die interne Verlinkung gerne vernachlässigt wird. Das ist ein großer Fehler, da die Auswahl der richtigen Links vielerlei Vorteile hat. Nicht nur aus Sicht deiner Leser:innen, etwa durch die Bereitstellung hochwertiger Zusatzinformationen. Google belohnt eine zielführende Linkstruktur ebenfalls.
WordPress hat von Haus aus keine intelligenten Funktionen, welche dich beim Setzen der richtigen Links unterstützen. Das bedeutet in der Regel, dass du bei deiner Website auf andere Hilfsmittel zurückgreifen musst. Dieser Beitrag führt dich durch die Möglichkeiten mit WordPress, um die richtigen internen Links zu nutzen.
Warum interne Links so wichtig sind
Interne Links oder Hyperlinks sind Verweise innerhalb einer Website bzw. Domain. Während ein normaler (externer) Link von Domain A auf Domain B verweist, leitet ein interner Link von Webseite A der Domain A auf Webseite B der Domain A. Insgesamt betrachtet hat die interne Verlinkung die Aufgabe, deine Besucher:innen auf weitere relevante Inhalte aufmerksam zu machen.
Genauso helfen sie den Suchmaschinen dabei, die Website besser im Gesamtkonzept zu verstehen. Nicht nur die Navigation ist dafür ein probates Mittel. Ebenso häufig werden interne Links außerhalb und innerhalb des Contents eingesetzt. Ebenso zum Beispiel in der Sidebar oder im Footer. Und zu guter Letzt natürlich in den Texten selbst.
Interne Links & SEO
Wir alle wissen, dass es wichtig ist, externe Links aufzubauen. Weil hochwertige Backlinks ein Rankingfaktor bei Google sind – neben ganz vielen anderen Dingen. Siehe auch unsere Anleitung zum Thema Backlinks.
Mit entsprechend vielen externen Links können Google und andere Suchmaschinen sehen, dass dein Content von hoher Qualität ist. Was aber nicht heißen soll, dass es ausschließlich auf die Anzahl der Verlinkungen ankommt. Dem ist nicht so, es kommt auch auf die Qualität der verlinkenden Websites und weitere Faktoren an.
WordPress SEO: Die Grundlagen
Google schaut nicht nur auf die Anzahl der Links, die von anderen Webseiten stammen. Interne Verlinkungen werden von der Suchmaschine genauso berücksichtigt. Zumindest teilweise innerhalb des komplexen Algorithmus.
Jedoch spricht Google in den Webmaster Guidelines davon, Linktexte weise einzusetzen. Sie sollten daher gezielt eingesetzt und mit nützlichen Ankertexten versehen werden. Das kommt auch der Nutzerfreundlichkeit entgegen. Aus SEO-Sicht empfiehlt es sich, deinen internen Links große Aufmerksamkeit zu schenken. Weil eine interne Verlinkung nicht nur „Linkjuice“ oder „Rankingpower“ vererbt. Vielmehr solltest du sie als eine Art zweite Navigation verstehen.
Sowohl Besucher:innen als auch Google finden in den internen Links weitere Inhalte auf deiner Website, die relevant sein könnten. Das erhöht zum einen die Verweildauer, die unter Umständen ebenfalls beim Ranking eine Rolle spielt. Zum anderen erkennt Google, dass es noch weitere Inhalte gibt, die vielleicht eine gute Platzierung verdient haben.
Außerdem kann ein Link in der Navigation einer Unterseite einen deutlichen Boost verleihen. Nicht nur die größte Suchmaschine Google weiß, dass die Navigation eines der wichtigsten Elemente einer Website ist. Sie soll die User durch die Inhalte führen und dient damit der Übersichtlichkeit.
Im Umkehrschluss sind Links in der Navigation meistens Unterseiten, die dir sehr wichtig sind. Das berücksichtigen Google & Co. in jedem Fall, wenn auch nur geringfügig. Du solltest dort also nur Content Highlights darstellen. Und nicht – wegen der Vererbung – Mega-Menüs erschaffen, die jedes Stück Content deiner Website enthalten.
Interne Verlinkung und Linkstruktur mit WordPress
Wie ich am Anfang dieses Beitrages bereits erwähnt habe, hat WordPress standardmäßig nicht viele Funktionen, die dich bei einer guten internen Linkstruktur unterstützen. Beim Setzen eines Links in WordPress kannst du lediglich auswählen, ob er in einem neuen Fenster geöffnet werden soll oder nicht. Selbst bei einfachen Link-Attributen wie „nofollow“ oder „sponsored“ musst du Umwege in Kauf nehmen, sofern du kein passendes SEO Plugin für WordPress installiert hast.
Zwar hast du die Möglichkeit – wie im Bild dargestellt – nach weiteren Inhalten zu suchen, sodass du die Links nicht manuell kopieren musst. Das war es dann aber auch schon mit den Funktionalitäten. Wenn du die oben genannten Attribute hinzufügen willst, bleibt dir nur der Code-Editor übrig. Oder du musst notwendige Helfer installieren oder dich auf andere Weise organisieren, um mehr Möglichkeiten aus deiner Website herauszuholen.
Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen, die internen Links nicht zu vernachlässigen. In meinen über 10 Jahren als Blogger habe ich die Erfahrung sammeln können, dass interne Links deutlich mehr Chancen bieten, als es die meisten für möglich halten. Das siehst du etwa dann, wenn du misst, wie sich die Besucher:innen durch deine Website navigieren oder wann sie eine Aktion auslösen, die hilfreich für dich ist („Conversion„). Sehr oft spielt dabei eine zielführende interne Linkstruktur eine Rolle.
WordPress Plugins für die interne Verlinkung
Natürlich kannst du eine Excel Tabelle führen, welche die internen Links untereinander dokumentiert – was wenig bequem ist. Oder du greifst auf kostenpflichtige SEO-Suites zurück. Dort werden häufig Module angeboten, mit deren Hilfe du deine interne Verlinkung dokumentieren aber auch verbessern kannst.
Aber warum auf eine externe Lösung zurückgreifen, wenn sich WordPress mittels Plugins sehr einfach erweitern lässt? Mit einem entsprechenden Plugin kannst du Verbesserungen direkt im Backend von WordPress herbeiführen, dass dich dann langfristig und bequem bei der richtigen Auswahl geeigneter Links unterstützt. Schauen wir uns dazu doch einige Plugins auf dem Markt an und welche Hilfestellung diese jeweils leisten.
Link Whisper
Eines vorweg: Link Whisper ist kein kostenloses Plugin. Die Einzel-Lizenz kostet jährlich 77 $. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Plugins basiert es nicht auf Tags, Kategorien oder den Titeln der Beiträge. Vorschläge für die internen Verlinkungen kommen aus einer Art Künstlicher Intelligenz.
Noch während des Schreibens schlägt dir Link Whisper relevante Beiträge vor, die du gegebenenfalls mit einem Keyword verbinden kannst. Außerdem zeigt dir das Plugin an, wie viele interne Links eine Unterseite bereits in deiner Seitenstruktur erhalten hat.
Dadurch kannst du mit der Zeit versuchen, deine internen Links besser zu verteilen und nicht immer wieder die gleichen Inhalte zu verlinken. Das stärkt zum einen die einzelnen Unterseiten, um bessere Rankings zu erlangen. Zum anderen verbessert es das Erlebnis der Besucher:innen auf deiner Website.
Internal Links Manager
Der Internal Links Manager ist ein kostenloses WordPress Plugin, das du ganz normal auf WordPress.org herunterladen oder in deinem WordPress Backend installieren kannst. Mit knapp 6.000+ aktiven Installationen ist der Internal Links Manager allerdings noch nicht sehr weit verbreitet.
Im Grunde funktioniert das Plugin recht simpel. Du legst in den Einstellungen neben den Beitragsarten noch einige andere Dinge allgemein fest. Danach kannst du verschiedene interne Links erstellen und dabei einen Linktext vergeben:
Sobald du einen der Linktexte im Editor verwendest, ersetzt das Plugin diesen im Frontend durch den von dir festgelegten internen Link. Das erleichtert dir vor allem die Arbeit mit den Ankertexten. Denn im Bereich SEO wird empfohlen, nicht mehrere Unterseiten mit demselben Ankertext zu verlinken, weil sich die Seiten sonst in den Suchmaschinen in die Quere kommen können.
„*“ zeigt erforderliche Felder an
Yet Another Related Post Plugin (YARPP)
Das Plugin YARPP, oder ausgeschrieben Yet Another Related Post Plugin, ist eher simpler Natur. Im Gegensatz zu Link Whisper oder dem Internal Links Manager geht es hier nicht darum, deine interne Verlinkung über die Linkerstellung zu optimieren.
Dieses Plugin ist da etwas einfacher gestrickt. Du kannst mit Hilfe von YARPP am Ende deiner Beiträge weitere relevante Inhalte anzeigen lassen. In den Optionen kannst du dazu einstellen, wie die Links angezeigt werden sollen, ob als simple Liste oder mit Thumbnails:
Außerdem legst du bequem den Container mit Beschriftung und Texten fest, sowie die Anzahl der internen Links und deren Gewichtung. Im oberen Bereich kannst du zudem noch die einzelnen Beitragstypen auswählen, bei denen YARPP automatisch Links anzeigen soll.
Yoast SEO
Yoast SEO werden einige sicher zur Optimierung der WordPress Seiten für die Suchmaschinen kennen. Besonders in Form der Metadaten, die du damit im Editor anpassen kannst. Das Plugin bietet dazu unterhalb des Contents einige Einstellungsmöglichkeiten.
Weswegen ich Yoast SEO jedoch in dieser Liste anführen möchte, ist die nette Funktion in der Beitragsübersicht. Schau dir einmal dieses Bild an:
Wie du erkennen kannst, hat Yoast auf der ganz rechten Seite einige Spalten angelegt. Dort zeigt das Plugin an, wie gut der Beitrag in Hinsicht auf SEO gestaltet ist. Außerdem siehst du, wie viele eingehende (rechts) und ausgehende (links) interne Verlinkungen der jeweilige Beitrag vorweisen kann.
Mit dieser Liste kannst du bereits ohne ein zusätzliches Plugin die potenziellen Links im Auge behalten. Natürlich zeigt dir Yoast im Gegensatz zu Link Whisper nicht auf einen Blick an, welcher Beitrag noch einen internen Link gebrauchen könnte. Besonders nicht, wenn du Hunderte an Artikeln im System hast. Mit etwas mehr Aufwand kannst du aber ein sehr ähnliches Ergebnis erzielen, was das Yoast SEO Plugin meiner Meinung nach zu einem echten Geheimtipp macht.
Fazit zur internen Verlinkung mit WordPress
Suchmaschinen berücksichtigen mehrere Faktoren bei den Platzierungen in den Suchergebnissen. Die detaillierte Berechnung wird uns wohl niemals zur Verfügung stehen. SEO war schon immer ein Mix aus Erfahrungen und Tests, die mal positiv und mal negativ verlaufen.
Die letzten Jahre in der Branche haben jedoch gezeigt, dass nicht nur die Keywords bzw. der Linkaufbau von externen Webseiten eine wichtige Rolle spielen. Interne Links sind mindestens gleichwertig zu betrachten. Jedoch vernachlässigen viele Webseitenbetreiber interne Verlinkungen gänzlich oder zumindest in hohem Maß.
Verstehe deine Linkstruktur als zweite Navigation, um Besucher:innen sowie Suchmaschinen auf relevante Inhalte hinzuweisen. Das bringt mehr Nutzerfreundlichkeit (Usability), die zu einer höheren Aufenthaltsdauer der User führen kann. Und es erhöht gleichzeitig die Chance, dass diese – durch das mehr an Zeit und Aufmerksamkeit – eine Interaktion durchführen, die zu den Zielen deiner Website gehört. Außerdem zeigst du den Suchmaschinen, dass weitere Beiträge in deinem Konzept eine Rolle spielen und für die Rankings herangezogen werden sollten.
WordPress muss nachgerüstet werden
Das Problem an WordPress ist jedoch, dass es kaum Funktionen zur Überwachung der internen Links anbietet. Zumindest nicht in der Basis-Version. Teste die vorgestellten Plugins, ob sie deinen Workflow beim Schreiben und bei der Erstellung von Landingpages unterstützen. Meine persönlichen Favoriten sind hier Yoast SEO in Kombination mit Yet Another Related Posts. Auf meinen eigenen Blogs leisten sie gute Arbeit, die sich langfristig bisher immer bezahlt gemacht hat.
Wenn du dann noch die wichtigsten Beiträge in der Navigation unterbringst, ohne damit zu übertreiben, stehen guten Platzierungen kaum noch Gründe im Weg. Oftmals hilft bereits die Erkenntnis, dass interne Links wichtig sind, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Wie bist du die interne Verlinkung auf deiner WordPress Website oder in deinem Onlineshop mit WooCommerce angegangen?