Search Engine Advertising (SEA), Suchmaschinenwerbung, Keyword Advertising.. Egal wie man sie nun nennt, Anzeigen auf Google & Co. sind ein wichtiger Baustein für dein Onlinemarketing. Doch für viele ist SEA ein Buch mit sieben Siegeln. Sascha Humpel von unserem Agenturpartner Potential2 verrät dir mehr darüber, wie der Einstieg zum Erfolg wird.
Google Ads: Tracking und Budget
Sascha, SEA kann ein großer Hebel sein, gerade in Kombination mit der Bewerbung von hochwertigem Content. Warum scheuen dennoch viele Unternehmen und Freiberufler:innen das Thema?
Die „Angst“ vor Unternehmen in Google Ads zu investieren begegnet uns häufig eher im Bereich von Dienstleistungen. Hier ist das größte Problem die fehlende Messbarkeit von Conversion (Anfrage) zu Umsatz. Denn oft ist es so, dass eine Anfrage heute kommt und erst in mehreren Wochen oder Monaten zu einem Auftrag führen kann. Aus diesem Auftrag entstehen dann vielleicht noch größere Aufträge. Wenn dieser Punkt erreicht ist, kann häufig nicht mehr zurückgeführt werden, dass dieser Auftrag ursprünglich von Google Ads kam. Kunden sagen dann nicht selten: „Google Ads bringt für mein Unternehmen nichts, wir haben es ja probiert“.
Allerdings treffen auch hin und wieder Unternehmen aus dem Bereich E-Commerce bzw. Unternehmen mit einem einfachen Online-Shop eine ähnliche Aussage. Im Schnitt können wir auch hier die Scheu auf das schlechte oder gar fehlende Tracking zurückführen. In diesen Fällen kann nicht zugeordnet werden, dass Google Ads für die Conversion verantwortlich ist.
Anleitung für Google Ads
Ein weiterer Punkt ist, dass Unternehmen hunderte und tausende Euro in Google Ads investieren. Für Unternehmen, welche bis dato nur wenig online unternommen haben bzw. die allgemein nicht mit großen Werbebudgets unterwegs sind, fehlt es oft an Geduld. Google benötigt eine gewisse Zeit von drei bis vier Wochen. Ebenso braucht man ein höheres Budget, um die Lernphase richtig zu nutzen.
Am Ende hilft es, die Kunden vor allem darin zu bestärken, dass grundsätzlich Werbemaßnahmen im Online Bereich sehr häufig zum Erfolg führen. Und dass diese nur messbar und vor allem geplant durchgeführt werden müssen. Klar, manche Kampagnen floppen auch. Vor allem in noch nicht etablierten Märkten sowie bei stark erklärungsbedürftigen Produkten und Dienstleistungen muss man sich Stück für Stück herantasten. Wichtig sind aber immer die beiden Punkte Tracking und Auswertung!
SEO vs SEA
Ein Einwand, den man oft hört: „Wenn ich bei Google gute organische Platzierungen habe, brauche ich kein SEA“. Wann stimmt das und wann nicht?
Grundsätzlich ist der Ansatz sehr gut, viel auf organische Rankings zu setzen. Denn dieser Weg ist nachhaltig und nicht abhängig von einem dauerhaften Budget. Außerdem wird die ganze Website stärker und stärker. Dadurch ergeben sich auch weitere Vorteile und der Marktwert der Website steigt.
Allerdings ist das Zusammenspiel aus SEO und SEA unserer Meinung nach eine der erfolgreichsten Werbemethoden. Denn eine gute SEO-Optimierung hilft nicht nur für die oben genannten Punkte, sondern sie unterstützt zudem das Auslesen der Website durch Google. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit für einen guten Qualitätsfaktor deutlich höher, welcher unter anderem starken Einfluss auf die Klickpreise des eigenen Kontos hat.
Der „perfekte Weg“ wäre eine gute SEO-Optimierung, ein guter Content Strategieplan und dann gezielte Werbemaßnahmen in Form von aktionsbasierten Kampagnen und Retargeting auf organisch gut platzierte Beiträge.
Wie schafft man es, sich trotz der Nutzung von Google Ads nicht zu abhängig von der Suchmaschine zu machen?
Im besten Fall bietet man den Websitebesuchern die Möglichkeit, sich auf der Website zu registrieren. Oder man stellt kostenlose „Goodies“ im Austausch gegen die Kontaktdaten dar. Dadurch kann man sich unabhängig von Google eine Basis aus interessierten Menschen aufbauen.
Allerdings ist man durch die Nutzung von Google Ads immer in einer gewissen Abhängigkeit. Denn zahlt man nicht mehr dafür, dann erhält man keinen Traffic mehr. Dies sollte einem immer bewusst sein. Langfristig sollten sich aus einer gut performenden Google Ads Kampagne zusätzliche Vertriebskanäle erschließen.
Guter Content für SEA
Muss ein Unternehmen nicht zunächst eine gute Content Strategie aufbauen, bevor es Geld für Werbung ausgibt? Schließlich bringt es nichts, mit viel Geld schlechte Landingpages zu bewerben..
Content ist King… Dies hat man bestimmt schon oft gehört. Aus unserer Sicht gibt es auch nichts Wichtigeres als guten Content. Aus der reinen Werbesicht allerdings gibt es noch deutlich wichtigere Dinge, auf die man achten sollte. Zum einen wäre da der wichtigste Punkt: Trust – also Vertrauen. Die Besucher müssen Vertrauen zur Website, dem Produkt bzw. der Dienstleistung und zu dem Unternehmen dahinter bekommen. Videos und Bewertungen funktionieren dafür extrem gut.
Anleitungen für dein Content Marketing
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Aufbau der Seite. Das Ziel der Handlung, auch Call to Action genannt, muss eindeutig klar sein. Die Besucher müssen wissen, was sie tun sollen – und was sie dafür bekommen.
Dabei ist weder die visuelle Gestaltung noch der Content auf der Website das ausschlaggebende Kriterium. Eine klare Struktur kann hier wahre Wunder bewirken. Zusammengefasst kann man allerdings sagen, dass eine gute Content Strategie am Ende immer gewinnt. Denn hier geht es wieder um das Thema Nachhaltigkeit und SEO. Man sollte diesen Punkt jedoch nicht als „Ausrede“ nehmen, um nicht mit der Werbung zu starten.
Das richtige Netzwerk
Viele sagen „Ads bei Facebook oder Twitter bringen nichts“, andere machen genau die gegenteilige Erfahrung. Wie findet jeder für sich die richtigen Netzwerke für SEA aber eben auch andere Anzeigen?
Grundlegend hilft hier nur testen, auswerten, ändern und weiter testen. Facebook kann eine unglaubliche Umsatzmaschine sein, wenn es für die Branche passt und die Kampagne gut umgesetzt wurde. Allerdings empfehlen wir mit Google Ads zu starten. Der Grund ist relativ einfach: Bei Google suchen Menschen, welche ein hohes Maß an Interesse zu einem Produkt oder einer Dienstleistung haben.
Bei Social Media Ads hingegen kannst du zwar die Zielgruppen genau adressieren, allerdings werden die Anzeigen immer Personen angezeigt, welche eigentlich nicht nach etwas suchen. Man adressiert sie also kalt. Das ist deutlich schwerer. Sprich: Für die ersten Versuche im Online Marketing würden wir immer zuerst Google Ads empfehlen. Dort sollte man zunächst einmal einige Monate mitmachen und optimieren, bis die ersten Erfolge gefeiert werden können.
Wie kann das Outsourcing von SEA Maßnahmen funktionieren, gerade in Branchen mit erklärungsbedürftigen Produkten und Dienstleistungen, Stichwort Wissenstransfer?
Das kann nur in einer engen Absprache mit den Kunden funktionieren. Schon bevor die ersten Anzeigen gestaltet werden sollten klare Absprachen getroffen und Ziele definiert werden, ebenso wie die Erstellung eines Unternehmensprofils. Die Agentur oder die Freelancer müssen nicht selbst Experten der Dienstleistung oder des Produktes ihrer Kunden werden. Allerdings muss mehr als ein einfaches Grundverständnis vorhanden sein. Hier arbeitet man sonst schnell aneinander vorbei. Daher gilt: Immer die Kunden direkt mit einbeziehen.
Und für beide (Auftraggeber und Auftragnehmer) ist eines besonders wichtig: Klare Ziele definieren! So kann man unnötigen und unbequemen Gesprächen vorbeugen und arbeitet gemeinsam auf ein Ergebnis hin. Wichtige KPIs (Kennzahlen) wären hier:
- Was für einen Wert hat für mich eine Conversion
- Wie viele Klicks möchte ich haben
- Was ist mein Maximum an Ausgaben pro Klick
- Wie viel Budget habe ich für die nächsten 3 Monate…
Erfolgsmessung und Conversion
Was braucht man an Tools, um durchgängig den Erfolg von SEA messen zu können, bis hin zur Conversion? Also über die Dashboards der Netzwerke hinaus?
Die Anbieter liefern in der Regel schon alles Wichtige mit. Mit diesen sollte man erst einmal beginnen, bevor man seine Zeit in viele verschiedenen Tools steckt, die man besser in das Verfassen guter Anzeigetexte und in das Erstellen guter Kampagnen investiert. Allerdings gibt es ein Tool, welches neben Google Analytics fast schon zum Standard gehören sollte, nämlich Hotjar.
Hier muss vor allem auf die datenschutzkonforme Nutzung geachtet werden. Denn im Grunde nimmt man die Websitebesucher anonym auf (Eingaben als Text oder Nummern werden zum Beispiel auch ausgeblendet). Diese Daten helfen allerdings immens dabei zu sehen, wie tief Nutzer scrollen, welche Elemente häufig betrachtet oder angeklickt werden und am wichtigsten, warum Nutzer abspringen. Mithilfe der Auswertung kann so die Website deutlich besser dem Durchschnitt der Benutzer angepasst werden.
Hat man zum Beispiel einen Onlineshop und sieht, dass die Benutzer immer abspringen, nachdem sie die Bewertungen durchlesen oder die Versandkosten entdeckt haben? Dann sollte man hier gegebenenfalls ansetzen um den Besucher zufriedenzustellen.
Deine drei besten Tipps: Worauf sollte man noch achten, wenn man sich zum ersten Mal an SEA herantraut?
Einfach beginnen. Es gibt tolle Videos auf YouTube zu dem Thema, welche vor allem am Anfang die häufigen Fehler direkt ausschließen können. Allerdings sind meine drei Tipps folgende für den Start:
- Klare Ziele für sich selbst definieren.
- Erwartungen für die erste Kampagne etwas herunterschrauben. Denn vor allem dann, wenn man SEA selbst macht, lernt man vieles und verbessert so seine Skills Stück für Stück.
- Das Tagesbudget sollte nicht zu hoch aber vor allem nicht zu niedrig sein. Häufig hat man hier etwas „Angst“, da es schnell teuer wird. Mit 5 bis 10 Euro am Tag kann man allerdings nur schwer Ergebnisse erwarten. Weder der Algorithmus noch man selbst kann aus den geringen Daten lernen.
Wenn man zum Beispiel ein Budget von 300 Euro hat, wäre es beim letzten Punkt besser, die Kampagne mit 30 Euro pro Tag über 10 Tage laufen zu lassen – statt 10 Euro pro Tag über 30 Tage. Denn vor allem am Anfang einer Kampagne sollte diese auch genug Budget zur Verfügung haben, um mehr Klicks zu generieren und daraus zu lernen.
Ein paar Worte zu dir und deiner Agentur?
Wir bei Potential2 haben uns zum Ziel gemacht, die digitale Welt vereinfacht und in Kundensprache darzustellen. Wir unterstützen unsere Kunden bei der Umsetzung einer Website, dem Aufbau oder Ausbau in der Suchmaschinenoptimierung und bei Google Ads. Wir sehen uns als Sichtbarkeitsagentur. Denn das Wichtigste, um online erfolgreich zu sein, ist Sichtbarkeit. Was nützt das beste Produkt, die hochwertigste Dienstleistung und die schönste Website, wenn sie am Ende nicht gefunden wird?
Danke für die Mühen