Welchen Fehler machen Selbstständige und Unternehmen am häufigsten im Online Marketing? Sie betreiben keine Keyword Recherche. Das führt zu Inhalten, die niemand sucht – auf diese Weise erzielst du keine Resultate bei Google & Co. Diese Anleitung hilft dir Schritt für Schritt dabei, eine Keyword Analyse durchzuführen, um an deinen Mitbewerbern vorbeizuziehen.
Die gute Nachricht: Eine Keyword Recherche mag zwar viel Zeit in Anspruch nehmen, doch der Aufwand lohnt sich. Denn die meisten Webseiten stecken voller Potenzial, das ungenutzt bleibt. So gibt es einige Unternehmen, Agenturen und Freelancer:innen, die nach einer ausführlichen Keyword Recherche ihren Traffic zum Teil verdoppeln und mehr.
Das passiert etwa dann, wenn durch die Recherche auffällt, dass man bereits für Suchbegriffe mit hohem Suchvolumen rankt, aber der passende Inhalt noch fehlt:

Grundlagen der Keyword Recherche
Bevor ich dir Tools und mögliche Techniken zeige, mit denen du eine Keyword Recherche durchführen kannst, möchte ich dich in die Grundlagen einweisen.
Was sind Keywords?
Jedes Mal, wenn wir bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO) von Keywords sprechen, dann sind damit jene Schlagwörter und Wortgruppen gemeint, welche Nutzer:innen in die Suchmaschine ihrer Wahl eingeben.
Sowohl Google als auch verschiedene Online-Tools stellen Daten bereit, wie oft jene Suchbegriffe pro Monat gesucht werden. Das wird auch als Suchvolumen bezeichnet. Dieses Suchvolumen hilft dir im Online Marketing dabei, bedeutsame von unbedeutsamen Keywords zu unterscheiden. Damit du jene Inhalte verwendest und schreibst, nach denen auch tatsächlich gesucht wird.
SEO deiner Website überprüfen
Du willst generell erst einmal wissen, wie deine Webseiten bei der Suchmaschinenoptimierung abschneiden, bevor du dich an die Keyword Strategie machst? Dann lies dir zunächst mein Tutorial zum SEO Audit durch. Du kannst es auch als E-Book herunterladen. Die Anleitung erklärt dir Schritt für Schritt, wie du bessere Rankings bei Google & Co. erreichst.
Das macht die Keyword Recherche letztlich zur Pflicht für alle, die organischen Traffic aufbauen möchten. Denn so erfährst du bereits im Voraus, ob sich die Mühe lohnt, in passende Texte und Inhalte zu investieren. Und Zeit ist bekanntlich Geld.
Arten von Keywords
In der Suchmaschinenoptimierung unterteilt man Keywords in verschiedene Kategorien. Jede Kategorie beeinflusst die Suchintention der User und welche Art der Ergebnisse in den Suchergebnissen dargestellt werden. Sofern du dich das erste Mal mit einer Keyword Recherche beschäftigst, reicht es, die folgenden drei Arten von Keywords zu kennen:
Keyword-Gattung | Eigenschaften |
Short Tail Keywords | Suchbegriffe, die sich auf ein bis zwei Wörter beschränken, kurz und einschlägig sind. Sie weisen ein hohes Suchvolumen auf und haben dadurch meist viel Konkurrenz. Zum Beispiel: „Pizza“. |
Long Tail Keywords | Suchbegriffe, die sehr viel spezifischer auf ein Thema eingehen. Sie haben ein deutlich geringeres Suchvolumen, dafür aber vergleichsweise eine geringere Konkurrenz und höhere Konversionsraten. Etwa: „Wie dick muss Pizzateig sein?“ |
Local Keywords (Geo Targeting Keywords) | Suchbegriffe, die sich auf einen Ort oder eine geografische Position beziehen. Beispielsweise: „Pizza Lieferdienst in Berlin“. |
Weitere Informationen zu Keyword-Gattungen findest du in Googles Search Quality Guidelines ab Seite 66 (PDF).
Suchintention – Inhalte, die gesucht werden
Suchmaschinen haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Nutzenden stets die beste Antwort auf eine Frage zu liefern. Das ist gar nicht so einfach, bei einem Pool tausender möglicher Antworten. Um den Suchenden die relevantesten Ergebnisse liefern zu können, haben Suchmaschinen Wege entwickelt, um Folgendes ableiten zu können: Welche Art von Ergebnis erwartet ein User? Dadurch kann eine Suchmaschine Werbeanzeigen schalten, die noch besser auf die Nutzer:innen zugeschnitten sind – und damit auch mehr Geld einnehmen.
In der Welt der Suchmaschinenoptimierung wird dies auch als Suchintention (Englisch: „Search Intent“) bezeichnet.
Lösung anbieten
Wenn du eine Website betreibst, dann solltest du dich bei der Keyword Recherche also stets fragen, welche Information sich die Suchenden wünschen – und nur solche Keywords bedienen, auf die du eine Lösung oder Antwort bieten kannst.
Seit 2020 haben Suchmaschinen wie Google und Bing vermehrt Anpassungen ihrer Algorithmen durchgeführt, welche erstmalig Machine Learning nutzen, um zwischen gleichen Wortbedeutungen differenzieren zu können. Ende 2019 hat Google solch eine Erkennung erstmalig mit dem BERT Update eingeführt.
Folgende Arten an Suchintentionen gibt es (Quelle: Semrush):
- Informationsorientiert: User möchten eine Antwort auf eine bestimmte Frage finden
- Transaktionsorientiert: User wollen eine Handlung ausführen (Conversion)
- Kommerziell: Nutzende möchten mehr über Marken oder Dienstleistungen erfahren
- Navigationsorientiert: Sie wollen eine bestimmte Seite oder Unterseite wiederfinden
Praxisbeispiele: So erfüllst du die Suchintention
Don’ts – Mit diesen Maßnahmen verbrennst du garantiert Geld:
- Erstellen von Inhalten, die du relevant findest, die für deine zukünftigen Besucher:innen aber uninteressant sind (etwa die Teilnahme an Wettbewerben oder Fortbildungen, Auszeichnungen).
- Erstellen von Satellitenseiten. Das sind geklonte Seiten, in denen lediglich das lokale Keyword verändert wird (etwa von „Berlin“ nach „München“). Das rein aus der Hoffnung heraus, in einer anderen Stadt bzw. in einem anderen Stadtteil zu ranken.
- Skyscraper Content zu einer Suchintention (zum Beispiel bei einem Transactional Keyword), für die langer Inhalt nicht relevant ist, weil die Suchenden ein Produkt oder eine Dienstleistung erwarten.
Dos – So machst du es richtig:
- Zugeschnittene Inhalte zu einer jeweiligen Suchintention. Wenn alle Suchergebnisse zu einem Suchbegriff Produkte sind, dann biete auch ein Produkt zu diesem Keyword an.
- Versuche deine Webseite mit Inhalten zu füllen, die dein Thema sinnvoll ergänzen. Nutze dafür die Keywords aus der Keyword Recherche.
- Spare nicht an der Qualität eines Textes. Inhalte, die von Expert:innen verfasst sind, wirken meist nachhaltiger und qualitativer als Texte, die günstig auf einer Textplattform eingekauft werden. Damit performen solche Inhalte langfristig meist besser und müssen seltener aktualisiert werden. Man spricht dann von Evergreen Content.
In 8 Schritten zum SEO-Audit – Bessere Rankings bei Google & Co.
Praxisbeispiel: Welches Keyword ist für dein Business relevant?
Da die Suchintention den zukünftigen Inhalt deines Themas bestimmt, ist es empfehlenswert, zunächst einen Blick in die Suchergebnisse zu werfen.
Nehmen wir als Beispiel das Keyword “PC zusammenstellen”. Es erscheinen lediglich Webshops, die einen Generator auf der Webseite anbieten. Die Suchintention hinter diesem Begriff ist für Google eindeutig: „Transaktionsorientiert“:

Durch das Verändern der Suchanfrage in “PC zusammenstellen Tipps” ergibt sich plötzlich eine ganz andere Intention. Google stellt nun stattdessen informative Inhalte bereit:

Mit kurzen Suchanfragen wie den eben genannten erhältst du ein Gespür dafür, welche Art von Content durch die Nutzer:innen jeweils gewünscht ist.
Ein Onlineshop mit einem PC-Konfigurator könnte wertvolle Traffic-Chancen verpassen, wenn er sich allein auf die Vermarktung seines Konfigurators verlässt. Dieser würde schlichtweg nicht zu den informativen Suchanfragen ranken. Also ist es sinnvoll, informative Inhalte zum Thema „Tipps“ auf der Webseite zu ergänzen – gegebenenfalls auf einer gesonderten Unterseite.
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Schritt für Schritt zur Keyword Recherche
Es gibt allerlei Methoden, wie sich eine Keyword Recherche durchführen lässt. In diesem Tutorial lege ich zusammen mit dir eine Mindmap mit relevanten Keywords an. Das Ganze wird in etwa so aussehen:

In den Klammern der Mindmap siehst du das Suchvolumen der Suchbegriffe. Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Schlagwörter nach Suchvolumen, Tool oder Suchintention sortiert sind. Das macht es dir später einfacher, die Keywords in eine Struktur zu bringen.
Interne Verlinkung optimieren
Keywords aus deiner Mindmap, die es nicht in deinen Inhalt schaffen, bieten sich später exzellent für separate Blogbeiträge oder Unterseiten an. Dort kann mittels interner Verlinkung der Bezug zu deinen wichtigsten Keywords (Hauptthema) gestärkt werden.
Die Keywords aus dieser Mindmap werden wir nach unserer Keyword Recherche in folgende Struktur bringen:

In diesem Beispiel handelt es sich bei Pflanzendünger um das “Seed Keyword”, welches auf unserer Beispielseite die Hauptüberschrift (H1) bilden wird. Verwandte Suchbegriffe mit dem höchsten Suchvolumen werden die Zwischenüberschriften (H2) bilden. Auch diese H2-Überschriften sind wichtig: Besucher:innen einer Webseite scannen in der Regel nur nach bestimmten Informationen. Zwischenüberschriften sind ein perfekter Wegweiser, um den Einstieg in deinen Inhalt zu erleichtern.
Suchmaschinen profitieren ebenfalls von dieser Struktur, da sie die aufeinanderfolgenden Absätze dem Keyword in deiner Überschrift besser zuordnen können. Diese Themen lassen sich dann wiederum mit weiteren Unterthemen (H3 oder H4) ausbauen. Solche Zwischenüberschriften helfen dir später dabei, dein Thema mit sinnvollen Inhalten zu ergänzen.
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Der Vorteil dieser Methode ist: Du musst keine Expertin bzw. kein Experte in einem Thema sein. Anhand der Keyword Recherche und der damit ausgearbeiteten Struktur bist du sofort im Klaren darüber, welche Inhalte von echten Menschen gesucht werden. Du musst dich nur noch darauf konzentrieren, die Inhalte zu diesen Keywords bereitzustellen.
Schritt 1: Keyword Ideen sammeln
In dieser Anleitung gehe ich davon aus, dass du bereits eine ungefähre Idee hast, für welches Seed Keyword (H1) du optimieren möchtest. Sollte das nicht der Fall sein, dann öffne ein separates Dokument und mache Notizen zu potenziellen Themen, über die du schreiben möchtest. Es reichen grobe Stichworte.
- Hobbys oder Themen, die dich interessieren
- Probleme, mit denen du oder dein Umfeld in den vergangenen Monaten konfrontiert waren und die du lösen konntest
- Kaufentscheidungen in der Vergangenheit
- Dienstleistungen in deinem Unternehmen
Denke dabei aber nicht nur an die Produkte, die du selbst verkaufen möchtest. Sondern auch an deine Konkurrenz und die Fragen, die dazu führen könnten, dass sich Besucher:innen mit deinem Produkt beschäftigen. Zwei Beispiele aus unterschiedlichen Branchen: „Wie erfolgt die Wertermittlung einer Immobilie?“ – „Welche sportlichen Aktivitäten sind nach diesem Eingriff zu empfehlen“.
Trage daraufhin deine Ideen in Googles Eingabemaske ein. Googles Feature Autocomplete bzw. Google Suggest wird dir bereits bei der Eingabe Ergänzungen vorschlagen. Diese Ergänzungen kannst du als Inspiration für Suchbegriffe nutzen, die in Kombination zu deiner Dienstleistung gesucht werden:

Am Ende der Suchergebnisse findest du weitere Vorschläge zum Keyword aus der Eingabemaske. Diese könnten ebenfalls nützliche Anreize für deine weitere Keyword Recherche enthalten. Mehr dazu später in diesem Tutorial.
Schritt 2: Keyword Übersicht
Für welche Form deiner Keyword Übersicht du dich entscheidest, ist dir selbst überlassen. Die einen nutzen Mindmaps, andere bevorzugen Tabellen wie Excel. Tabellen werden von Suchmaschinenoptimierern meist bevorzugt, da die Daten in dem Tool besser gefiltert werden können.
Sowohl Mindmup (Online) als auch FreeMind (Offline) lassen sich kostenlos zur Erstellung einer Mindmap verwenden. Der vollständige Workflow sieht wie folgt aus:
- Öffne deine Mindmap und notiere dein Hauptthema in der Mitte. Dieses Keyword wird das größte Suchvolumen besitzen.
- Nun bauen wir unsere Themen ausgehend von diesem Keyword aus. Mit der Tabulator Taste erstellst du einen neuen Reiter. Ordne deine Keywords nach verwendeten Tools oder der Suchintention.
- Sortiere deine gefundenen Keywords stets nach höchstem Suchvolumen.
- Erledigte Themen kannst du später mit einem Marker streichen, um die Übersicht nicht zu verlieren.
Hier zwei Beispiele dafür, wie das Ergebnis aussehen könnte:


Schritt 3: Ideen aus der Keyword Analyse
Erste Ideen für Inhalte konntest du im ersten Schritt bereits sammeln. Im nächsten Schritt ergänzen wir unsere Mindmap durch die Keyword-Empfehlungen aus unseren SEO-Tools. Mit welchen Tools du solche Vorschläge findest, das zeige ich dir gleich. Und so könnten konkrete Content-Ideen aussehen:

Schritt 4: Konkurrenz und Suchergebnisse
Im finalen Schritt unserer Keyword Recherche werten wir jedes einzelne Keyword aus unserer Mindmap aus, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt, Inhalte zu diesem Keyword zu verfassen. Das machen wir anhand einer Konkurrenzanalyse. Semrush hat dazu einen sehr guten Ratgeber verfasst: Konkurrenz-Analyse in der Suchmaschinenoptimierung.
Nach Eingabe unseres Suchbegriffes in Googles Eingabemaske werfen wir einen umfassenden Blick auf die präsentierten Suchergebnisse. Bereits aus den Serps (Search Engine Results Page) lassen sich viele Informationen zu einem Keyword entnehmen:
Suchintention
Welche Art von Inhalten dominieren die Suchergebnisse? Handelt es sich überwiegend um Produkte, E-Commerce-Webseiten und Shopping Ads? Dann wird es mit einer reinen Content Seite schwierig, Rankings zu erzielen. Frage dich: Kannst du die Suchintention überhaupt bedienen? Weiterführende Informationen hierzu findest du im Beitrag von Semrush zur Suchintention.
Konkurrenz
Wie “stark” sind die Domains der ersten fünf Positionen? Handelt es sich bei den Ergebnissen um Domains mit hoher Autorität (zum Beispiel Wikipedia) oder eher um private Webseiten, News-Portale und Foren? Sind die Ergebnisse oder Seiten optimiert?
Gute Metabeschreibungen, gut gestaltete Landingpages oder lange Texte können Indikatoren für eine erfolgte Suchmaschinenoptimierung sein und die Anforderungen an deinen Inhalt steigern.
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Structured Data
Werden zu dem Suchbegriff weitere Informationen direkt in den Suchergebnissen angezeigt oder gar beantwortet? Auch das kann ein Indikator für eine erfolgte Suchmaschinenoptimierung sein. Als Seitenbetreiber:in musst du es in diesem Fall der Konkurrenz gleichtun:
- Review Sterne (Google Sterne) in den Suchergebnissen
- Suchanfragen werden direkt in den Suchergebnissen beantwortet
- “FAQ” / “How To” Boxen unter der Eingabemaske
- “Rezepte” (Rich Cards) direkt in den Suchergebnissen
Sogenannte Rich Snippets werden durch Structured Data ermöglicht und können die CTR (Click Through Rate) der Suchergebnisse stark beeinflussen. Nutzt niemand in der Nische Structured Data, dann kannst du das gleichzeitig als Chance sehen, in den Suchergebnissen stärker aufzufallen oder gar auf prominenten Plätzen zu erscheinen:

Tools für deine Keyword Recherche
Hat ein kurzer Blick in die Suchergebnisse ergeben, dass es sich um ein Keyword mit schwacher bis mittelstarker Konkurrenz handeln könnte, dann prüfen wir im nächsten Schritt, wie profitabel das Keyword ist. Dazu benötigen wir ein Tool zur Keyword Recherche.
Kostenpflichtige Tools sind hier stets zuverlässiger als kostenlose Tools. Diese verfügen in der Regel über eine größere und aktuellere Keyword Datenbank. Die größten Datenbanken besitzen die Tools Semrush und ahrefs. Gleich nenne ich dir noch einige Beispiele für Online-Tools. Folgende Kennwerte sind dabei jeweils wichtig:
- Das Suchvolumen zeigt dir, wie viele Suchen im Monat zu einem Keyword durchgeführt werden. Ein hohes Suchvolumen ist zwar wünschenswert, aber nicht immer die beste Wahl, da die Konkurrenz hoch ist und die Suchintention nicht stets klar ist.
- Cost per Click (CPC) steht dafür, wie viel Geld Werbetreibende im Durchschnitt für einen Klick auf eine Anzeige zu diesem Keyword bezahlen. Hohe Klickpreise sind ein Indikator für eine starke Konkurrenz oder für Nischen, in denen hohe Gewinne möglich sind.
UberSuggest – für geringe Anforderungen
UberSuggest zeigt dir alle Daten an, die du für deine Keyword Recherche benötigst. In der kostenlosen Version ist deine Suche allerdings auf 3 Anfragen pro Tag begrenzt.

Auch Domains können auf Ihre profitabelsten Keywords analysiert werden. Somit besteht die Möglichkeit herauszufinden, zu welchen Inhalten du schreiben musst, um die Content-Lücke zum nächsten Konkurrenten aufzuholen.
Im Reiter “Keyword-Ideen” siehst du weitere Vorschläge für verwandte Keywords. Die Ergebnisse sind nach Höhe des monatlichen Suchvolumens sortiert:

Da die Keyword-Ideen aus dem Beispiel über ein hohes Suchvolumen verfügen, solltest du überlegen, diese Themen ebenfalls auf deiner Website zu behandeln. Scheinbar sind diese Themen für einen Großteil der Nutzer:innen relevant. Notiere dir diese Vorschläge in deiner Mindmap.
Semrush (Kostenlose Variante)
Je größer die Datenbank eines SEO-Tools, desto höher ist die Chance, dass du neue Ideen zu bisher unbekannten Keywords erhältst. Ein Tool wie UberSuggest ist da meistens nicht mehr ausreichend. Dann kommen Tools wie Semrush, Sistrix (für den deutschsprachigen Bereich) oder Ahrefs zum Einsatz. Denn mehr Daten benötigen auch mehr Informationen zum Traffic der Konkurrenz.

Die günstigsten Mitgliedschaften für solche Tools starten meist bei 100 Euro je Monat. Für Semrush existiert eine eingeschränkte Gratis-Mitgliedschaft, die für die ersten Anfänge in der Keyword Recherche völlig ausreichend ist. Sie umfasst:
- Beschränkten Zugriff auf beinahe alle SEO-Tools (Site-Audit etc.)
- Einsehen von Daten wie Suchvolumen oder CPC
- Analyse der Schwierigkeit, um zu diesem Keyword zu ranken (Keyword Difficulty)
- Stärke der Backlinks einer Domain in den Serps
Bis zu zehn Suchen können pro Tag ausgeführt werden. Mit den richtigen Filtern erhältst du auch in der Free-Version stets andere Ergebnisse, du musst lediglich die richtigen Suchkriterien auswählen. Zusätzlich hast du Zugriff auf den “Keyword-Wizard”:

Mit diesem erhältst du viele weitere Vorschläge zu potenziell interessanten Keywords und deren Suchvolumen. Notiere dir alle relevanten Keywords aus diesem Schritt in deiner Mindmap.
Beiträge von Expert:innen
Setze dir als Ziel stets den ausführlichsten Artikel zu einem Thema zu schreiben, der keinerlei (!) Fragen auslässt. Das Ergebnis sollte DIE Ressource im Netz sein, welche als Expertenbeitrag zum jeweiligen Thema betrachtet wird. Solch ein Beitrag verdient den ersten Platz in den Suchergebnissen, genau das sollte dein Anspruch beim Verfassen neuer Inhalte sein.
Google Auto Suggest als Keyword Tool nutzen
Das mächtigste unter den Tools zu Keyword Recherche befindet sich bereits die ganze Zeit vor deinen Augen. Und es ist sogar kostenlos: Die Google-Suche selbst! Genau genommen: Das Auto Suggest Feature der Eingabemaske.
Obwohl dieses Tool keine Daten zum Suchvolumen bereitstellt, können die Vorschläge durchaus mit den Ergebnissen anderer Tools mithalten. Die Vorschläge sind nämlich nach Suchvolumen sortiert. So nutzt du Google Auto Suggest für deine Keyword Recherche:
- Öffne einen Inkognito-Tab in einem Browser deiner Wahl. Die Suche soll nicht durch Cookies oder deinen Verlauf verfälscht werden. Logge dich aus allen Google Konten aus.
- Rufe google.de auf.
- Falls du kein lokales Produkt verkaufen möchtest, stelle sicher, wie im nachfolgenden Screenshot den Zugriff auf deinen Standort zu blockieren – um keine Keyword-Vorschläge aus deiner Umgebung zu erhalten.
- Gebe das Keyword und den Buchstaben “a” in die Eingabemaske ein.
- Notiere relevante Vorschläge zu deinem Keyword in deiner Mindmap.
- Fahre mit dem Rest des Alphabets fort.

Dieser Prozess nimmt zwar etwas Zeit in Anspruch, hat aber den Vorteil, dass dir nur relevante Suchbegriffe dargestellt werden, welche häufig von anderen Personen gesucht werden. Welche Daten sind schon zuverlässiger als jene, die Google selbst zur Verfügung stellt.

Meist finden sich hier eine ganze Reihe spezifischer Longtail- oder Frage-Keywords mit schwacher Konkurrenz. Notiere relevante Keywords für die zukünftige Verwendung in deiner Mindmap. Dieser Vorgang lässt sich auch auf andere Google Produkte übertragen, etwa auf YouTube:

Auf diese Weise kannst du weitere Content-Ideen für andere Content-Typen herausfinden.
Automatisierte Keywordrecherche
Deinen Prozess kannst du beschleunigen, indem du Tools wie Hypersuggest verwendest. Das Tool übernimmt die Arbeit gleich für mehrere Plattformen und mit verschiedensten Frageworten, so dass du schneller an dein Ziel kommst. In der kostenlosen Version sind allerdings nur 20 Ergebnisse pro Anfrage enthalten.

Google Trends
Wenn es um Keywords mit hohem Suchvolumen geht (Marken, Produkte, Filme, Berühmtheiten), ist Google Trends ein wunderbares Tool, um die Popularität einer Suchanfrage zu untersuchen:

Den Statistiken im Beispiel kannst du entnehmen, dass das Interesse an „Dünger“ in den letzten Jahren gewachsen ist. Zusätzlich erhältst du unter „Ähnliche Suchanfragen” weitere Keyword-Ideen zu dem Suchbegriff. Mit etwas Glück befinden sich darunter sogar Vorschläge, die erst in den vergangenen Monaten interessant geworden sind.
Der Nachteil dieser Methode ist, dass Google Trends oft nur mit populären Suchbegriffen funktioniert. Und zwar mit solchen, die ein hohes Suchvolumen aufweisen. Für Nischen mit geringem Suchvolumen lassen sich kaum relevante Informationen finden.
Keyword Ideen von der Konkurrenz
Diese Methode der Keyword Recherche kommt leider bei den wenigsten Unternehmen aktiv zum Einsatz. Dabei ist sie meiner Meinung nach die effektivste Variante, um Ideen zu neuen Traffic-Quellen zu erhalten.
Du benötigst zwingend ein Recherche-Tool, das in der Lage ist, die Rankings deiner Mitbewerber anzeigen zu lassen. Je größer die Keyword Datenbank, desto höher ist die Chance, den Traffic der Konkurrenz korrekt abzubilden.
Ich verwende dazu in diesem Tutorial Semrush. Rufe dazu den Menüpunkt “Organic Research” auf. Selbstverständlich kannst du aber auch den kostenlosen Traffic Analyzer von UberSuggest verwenden.
Die Faulheit der Konkurrenz nutzen
Die Wahrheit ist: Nur wenige Unternehmen wissen, welche ihrer Keywords den Traffic für ihre Webseiten erzeugen. Und falls doch, dann werden nur die wichtigsten Suchbegriffe aktiv verfolgt.
Natürlich haben die meisten Betreiber:innen stets eine wage Idee darüber, zu welchen “großen” Keywords sie ranken möchten. Die Suchanfragen mit niedrigen Suchvolumen geraten dabei aber schnell in Vergessenheit – oder sie sind unbekannt.
Dabei können gerade auch diese Keywords interessant für dein Unternehmen sein. Zwar zeigt ein Tool wie Semrush, dass die Konkurrenz bereits zu diesem Suchbegriff rankt. Aber davon musst du dich nicht direkt entmutigen lassen, weil es meistens so ist, dass die Konkurrenz das Keyword oft nur kurz im Inhalt erwähnt hat – und deswegen passiv ein Ranking zu dem Keyword aufgebaut hat. Aber inhaltlich kommt dem Keyword keine große Bedeutung zu.
Das Schöne an solchen Keywords ist, dass die Unachtsamkeit deiner Konkurrenz deine größte Chance sein kann, um den eigenen Traffic auszubauen.
Rankings der Mitbewerber ausfindig machen
Gib zunächst die URL deiner Konkurrenz in ein Keyword-Tool deiner Wahl ein. Wir filtern dabei nach den Positionen 3 bis 20. Lassen sich keine Ergebnisse finden, dann kannst du den Filter auf die Plätze 20 bis 30 ausweiten.

Je nachdem, wie umfangreich die Vorschläge sind, kannst du die Ergebnisse mit zusätzlichen Kriterien filtern. Durch ein Mindest-Suchvolumen (kleiner 150) werden dir nur jene Keywords vorgeschlagen, für die es sich lohnt, Inhalte zu erstellen. Wo du persönlich die Grenze für deinen Aufwand setzt, ist natürlich dir selbst überlassen.
Die Suchfilter testen
Spiele bei deiner Recherche mit den Suchfiltern. Wenn du keine passenden Ergebnisse erhältst, dann reduziere die Strenge deiner Suchkriterien. Auf diese Weise lassen sich mehr Ergebnisse finden.
Analysiere anschließend die Keywords deiner Konkurrenz auf Schwachstellen:
- Wird das Keyword (Position 4 bis 20) ausreichend auf der Webseite behandelt? Kannst du einen besseren Inhalt zu diesem Keyword erstellen?
- Wird die Suchintention des Keywords auf der Konkurrenz-URL erfüllt?
- Handelt es sich um eine eigens angelegte URL zu diesem Suchbegriff? Falls ja: Wie stark wurde diese Unterseite für Suchmaschinen optimiert?
Behalte dabei immer auch die Suchintention im Hinterkopf. Wenn du ein interessantes Keyword gefunden hast, das bei der Konkurrenz zu wenig Beachtung erhalten hat, dann wirf auch einen Blick auf die anderen Suchergebnisse.
Eventuell existieren Webseiten zum gleichen Suchbegriff, die bereits so stark optimiert sind, dass du dich doch dagegen entschließt, für dieses Keyword zu optimieren. Allerdings kannst du diese Domains erneut für deine Konkurrenz-Keyword-Recherche verwenden, welche dir wiederum Zugang zu weiteren Keyword-Ideen gewährt.
Im Grunde genommen lässt sich dieser Prozess unendlich oft wiederholen. Notiere dir erneut wichtige Keywords in deiner Mindmap.
Lokalen Traffic stärken
Wenn du eine lokale Dienstleistung vermarktest, dann macht es Sinn, einen Blick auf die Konkurrenz in anderen Städten zu werfen. So siehst du, wie Unternehmen dort ihren Traffic aufbauen. Siehe zudem die Anleitung zu Local SEO.
Keyword Ideen aus der Search Console
Im letzten Abschnitt dieses Tutorials möchte ich dich bitten, die folgenden beiden Fragen ehrlich zu beantworten:
- Weißt du, zu welchen Keywords deine Webseite rankt?
- Weißt du, durch welche Keywords dein Traffic erzeugt wird?
Lautet deine Antwort “Nein”, dann rufe die Google Search Console unter https://search.google.com/search-console/ auf. Falls noch nicht erledigt, verifiziere deine Website und warte einige Tage auf die ersten Daten.
Die meisten, die eine Website betreiben, fokussieren sich nur auf Keywords, die ein hohes Suchvolumen haben. Oder auf Keywords, die sie im Zuge ihrer Suchmaschinenoptimierung bereits optimieren. Dabei bauen etliche Webseiten Rankings zu weiteren Keywords auf, ohne dass du darüber jemals benachrichtigt wirst.
Nicht selten ranken Top-Webseiten zu hunderten weiterer Keywords, ohne dass die Inhalte jemals auf diese Keywords optimiert wurden. Und das ganz passiv. Mit etwas Glück finden sich hier Keywords, die ebenfalls ein hohes Suchvolumen aufweisen, zu denen allerdings nur der “optimale” Content fehlt.
Gerade für neue Webseiten, die noch nicht die nötige Autorität aufgebaut haben, um schnell zu einem bedeutsamen Keyword zu ranken, sind diese Keywords ein guter Einstieg, um erste Besucher:innen zu erreichen und damit den Grundstein für weitere Rankings zu legen.

Im Menü „Leistung“ bekommst du Einblicke über die Performance deiner Webseiten in der Google-Suche. Du wirst über die meisten Klicks und die wichtigsten Suchanfragen informiert. Blende die Daten zu Impressionen / CTR aus und lasse dir nur die Positionen anzeigen. Am Ende der Seite kannst du festlegen, wie viele Ergebnisse du pro Seite darstellen willst. Setze diesen Wert auf 500. Sortiere die Positionen nach aufsteigenden Rankings und exportiere die Liste.
Wie im Beispiel der Konkurrenz-Analyse notierst du dir die Keywords in den Positionen 4 bis 20 sowie die URL, die dazu rankt. Nun kannst du in einem Tool wie Semrush überprüfen, welche Suchvolumen diese Keywords aufweisen. Um zu analysieren, ob sich eine Chance ergibt, das Keyword weiter auszubauen.
Managed WordPress Hosting bringt deiner Website einen ordentlichen Boost. Worauf musst du achten?
Ein Beispiel: Die Webseite aus der Abbildung zuvor hat viel Content zu dem Thema „Arbeitsrecht“. Sie rankt zu Platz 6 und Platz 8 mit den Keywords „Weihnachtsgeld zurückzahlen“ und „Weihnachtsgeld bei Kündigung“, obwohl dazu keine optimierte Webseite existiert. Indem wir die Inhalte für diese Keywords ausbauen, können wir die Rankings verbessern, neue Kund:innen erreichen und sogar unseren Traffic ausbauen.
Inhalte ergänzen – das Ranking deiner Seiten steigern
Schau dir den Inhalt jeder URL genau an und beurteile kritisch:
- Muss das Thema (Keyword) intensiver behandelt werden, im Bezug auf Textlänge und Qualität der Inhalte?
- Löse ich das Problem meiner Besucher:innen (Stichwort: Suchintention)?
- Gehen interne Links von thematisch passenden Seiten auf diese Unterseite ein?
- Verweisen andere Domains auf deine Unterseite?
Weitere Tipps zum Content Audit kannst du in meinem Beitrag Schritt für Schritt zum SEO Audit nachlesen.
Weitere Tools für die Keyword Recherche
Um eine erfolgreiche Keyword Recherche durchzuführen, benötigst du Tools, die dir Keywords mit ihrem monatlichen Suchvolumen ausgeben. Und du brauchst eine Möglichkeit, um die gefundenen Schlagwörter zu strukturieren.
Kostenlose Tools:
- FreeMind (Mindmap)
- AnswerThePublic
- Google Trends
- SemaGER (semantische Begriffe finden, für den deutschsprachigen Bereich)
Kostenpflichtige Tools:
- Semrush
- Ryte
- Xovi Keyword Tool
- Sistrix Keyword Discovery
- HyperSuggest
- Pagerangers
- SERanking
- Ahrefs
- Mangools
- UberSuggest von NeilPatel
Ich lege dir nahe, die Keyword Recherche gewissenhaft und sorgfältig durchzuführen. Sie entscheidet nicht unwesentlich über den Erfolg deiner Webseiten. Wenn du Fragen hast, stelle diese jederzeit in den Kommentaren.
Hilfe zur Keywordrecherche
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