Raidboxes Code of Conduct

Das Miteinander bei Raidboxes: Unser Code of Conduct

Raidboxes fördert das konstruktive Miteinander im Team, siehe den ersten Teil unserer Beitragsserie zu Mental Health und Gewaltfreier Kommunikation. Damit dies trotz wachsender Zahl unserer Mitarbeiter:innen gelingt, haben wir gemeinsam einen Verhaltenskodex erstellt: Den Raidboxes Code of Conduct. Du kannst ihn gerne als Vorlage nutzen, um dein eigenes Team zu stärken.

Was ist ein Code of Conduct?

Der Raidboxes Code of Conduct (siehe die Definition bei Wikipedia) ist ein Verhaltenskodex. Er enthält Richtlinien und Erwartungen, wie wir den Umgang und die Kommunikation im Team gemeinsam gestalten wollen. Damit erweitert er die folgenden Werte und Normen von Raidboxes um konkrete Handlungsempfehlungen:

  • Leidenschaft
  • Freiheit
  • Freundlichkeit
  • Unkonventionalität
  • Transparenz
  • Nachhaltigkeit

Mit Hilfe der Richtlinien sollen diese Werte nachhaltig und gleichberechtigt in den Alltag integriert werden. Insofern handelt es sich nicht um eine “Verbotsliste”. Der Kodex ist vielmehr ein Hilfsmittel, das uns bei Bedarf gegenseitig an eine Arbeitskultur erinnert, die auf gegenseitiger Rücksichtnahme, aktiver Kommunikation und Vertrauen basiert. Er gilt für alle Mitarbeiter:innen sowie für Freelancer:innen, die für Raidboxes arbeiten. Die Richtlinien darin betreffen insbesondere den gegenseitigen Austausch im Büro, in Slack, (Online-) Meetings, Remote-Setups, Team-Events, auf WordCamps und sonstigen Veranstaltungen. Ebenso im direkten persönlichen Gespräch/Chat.

Die Grundlagen des Code of Conduct wurden von den Teams Mental Health und Gleichstellung erarbeitet, auf Basis der Workshops zur Gewaltfreien Kommunikation (GFK). Es ist jedoch ein Dokument, das “lebt”. Die Rollen Mental Health oder Gleichstellung nehmen die Vorschläge oder Änderungswünsche der Mitarbeiter:innen von Raidboxes auf und bringen diese im gesamten Team ein.

Hier nun der Wortlaut des Code of Conduct von Raidboxes, in der Ansprache gerichtet an unsere Mitarbeiter:innen:

Der Raidboxes Code of Conduct

1. Behandle alle Mitarbeiter:innen stets mit Freundlichkeit und Respekt

Dazu gehört es, den Standpunkt der anderen jederzeit zu hören (zum Beispiel “aussprechen lassen”) und zu respektieren, auch im Konfliktfall. Gleichzeitig solltest du ehrliches Feedback geben, um Missverständnisse zu vermeiden. Ein respektvoller, rücksichtsvoller und kooperativer Umgang bedeutet aber auch, auf jede Anfrage innerhalb einer angemessenen Zeit zu reagieren, egal über welchen Kanal sie kommt. Bei Anwesenheit spätestens innerhalb von 24 Stunden.

2. Bewusstsein für ein diverses Team

Raidboxes wird größer und diverser. Deswegen wollen wir eine freundliche, sichere und einladende Umgebung für alle schaffen – unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Befähigung oder Beeinträchtigungen, Herkunft, ethnischer Zugehörigkeit, Religion (oder deren Nichtvorhandensein), Alter, gesellschaftlichem oder wirtschaftlichem Status. Vermeide Aussagen sowie Handlungen, die andere persönlich verletzen könnten. Sorge in deinen Äußerungen und in deinem Verhalten dafür, dass jegliche Formen von diskriminierenden, herabsetzenden oder ausschließenden Äußerungen bei Raidboxes keinen Platz haben.

3. Auf unterschiedliche Bedürfnisse eingehen

Sei aufmerksam, um die Lebensweisen, Persönlichkeiten und Lebenseinstellungen deiner Kolleg:innen zu verstehen und als Chance zu sehen, welche respektiert und geschützt werden sollen. Berücksichtige bei deiner Kommunikation, in welcher Beziehung du zu einer Person stehst. Verhalte dich professionell gegenüber deinen Kolleg:innen. Lockere Umgangsformen sind in Ordnung und gewünscht, du solltest das Einverständnis dazu jedoch nicht unreflektiert voraussetzen, gerade im Umgang mit neuen Mitarbeiter:innen. Achte auf die Grenzen deines Gegenübers und respektiere diese. Trage mit deinem Ton und Verhalten aktiv dazu bei, dass sich alle im Team willkommen fühlen. Frage im Zweifelsfall nach.

4. Achtsame Kommunikation

Diese umfasst eine klare, aktive, rücksichtsvolle und empathische Kommunikation, wie wir sie im Rahmen der Trainings zur Gewaltfreien Kommunikation (GFK) regelmäßig üben. Nutze diese Trainings bei Bedarf, um dein Verhalten oder das Verhalten von Teams zu reflektieren. Verzichte auf eine gewalttätige Sprache.

5. Konflikte ansprechen und annehmen

Die Holokratie, mit der wir uns selbst organisieren, erlaubt maximale Freiheit. Gleichzeitig ist sie nicht frei von Konflikten. Auch das Miteinander bei Raidboxes kann Unstimmigkeiten erzeugen. Sprich solche Konflikte unmittelbar an, das ist bei Raidboxes ausdrücklich erwünscht und Teil unserer Unternehmenskultur. Wende dich dabei direkt an die betreffenden Personen. Benenne es klar und deutlich, wenn du mit einer Äußerung oder einer Handlung nicht einverstanden bist. Erst wenn all dies nicht funktioniert, dann suche dir proaktiv Möglichkeiten zur Konfliktlösung (etwa die GFK-Trainings, Mental Health & Mediation oder die Rolle Gleichstellung).

6. Dokumentation und Orientierung

Halte Absprachen in Schriftform fest, damit das positive Miteinander und die Kommunikation Bestand haben. Auch Konfliktlösungen sollten zu einem konkreten Ziel bzw. Ergebnis führen. Nutze gegebenenfalls konkrete Beispiele, um deine Kommunikation deutlicher zu machen. Signalisiere deinem Gegenüber, falls du das Ergebnis dokumentiert haben willst.

7. Nachfragen und “Auszeit”

Frage bei deinem Gegenüber nach, falls du eine Aussage oder eine Handlungsweise nicht verstehst. Sage “Stopp”, wenn eine solche Handlung nicht deinen Werten entspricht. Gleichzeitig kannst du jederzeit Bedenkzeit einfordern, etwa in einem Meeting, um dich zu sortieren und zu einem späteren Zeitpunkt auf die Äußerung zu antworten. Kommuniziere dies jedoch deinen Kolleg:innen gegenüber und lasse die Kommunikation nicht einfach stehen.

8. Konstruktive Ansprache

Verwende “Ich”-Botschaften statt “Du/wir/man” (siehe die Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation). Die “Wir”-Botschaft nur dann, wenn es bereits einen abgesprochenen Konsens im Team gibt. Arbeite mit positiven und konkreten Formulierungen sowie mit einer gewaltfreien Sprache. Du kannst bei Konflikten das GFK-Modell Beobachten -> Gefühle -> Bedürfnisse -> Handlung erbitten nutzen. Auch hierbei unterstützen dich Mental Health und die GFK.

9. Transparenz

Kommuniziere stets so transparent wie möglich. Dinge, die dir im Vertrauen genannt werden, sollen dennoch vertraulich bleiben. Vielleicht kannst du die Kolleg:innen ermuntern, diese in einem größeren Kreis zu klären. Sprich – auch bei Spannungen – nicht hinter dem Rücken über andere oder über ein anderes Team (“lästern”) sondern binde diese stets direkt mit ein. Erinnere deine Kolleg:innen an diesen Wert, falls dir ein solches Verhalten begegnet, denn es sorgt für Unruhe und ist unfair.

10. Anerkennung unterschiedlicher Arbeits- und Lebensweisen

Es gibt unterschiedliche Wege, wie die Mitarbeiter:innen und Teams ihre Arbeit gestalten, oder wie sie für ihre ganz persönliche Work-Life-Balance sorgen. Achte in deinen Äußerungen darauf, dass keiner dieser Wege diskreditiert oder gegeneinander ausgespielt wird.

11. Offenes Miteinander

Dieser Kodex soll nicht dazu führen, dass Mitarbeiter:innen das Gefühl haben, bestimmte Dinge oder Themen nicht mehr ansprechen zu dürfen. Sie müssen darauf vertrauen können, ein ehrliches und konstruktives Feedback zu erhalten. Äußere also jederzeit, wenn eine Ansprache nicht deinen Werten oder denen des Code of Conduct entspricht. Nur so wird die Kommunikation lebendig bleiben und möglichst alle einbinden.

12. Erinnern an gemeinsame Werte

Dir begegnet ein Verhalten (egal ob gegenüber dir selbst oder anderen), das nicht den Wertvorstellungen von Raidboxes entspricht? Dann erinnere deine Kolleg:innen daran, deutlich erkennbar und mit Verweis auf den Code of Conduct. Alle bei Raidboxes sollen ins Handeln kommen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe und unser gemeinsames Ziel, das Miteinander positiv zu gestalten.

Raidboxes Gewaltfreie Kommunikation
Training zur Gewaltfreien Kommunikation bei Raidboxes (hier noch vor Corona)

Unterstützung der Richtlinien

Was kannst du als Mitarbeiter:in von Raidboxes tun, wenn du gegenüber dir selbst oder anderen eine Verletzung des Code of Conduct feststellst?

  • Äußere deinen Eindruck unmittelbar. So lässt sich die Kommunikation direkt verbessern, missverständliche Äußerungen können klargestellt werden. Dir wird mit Unverständnis begegnet? Dann erinnere direkt an den Wert Transparenz bzw. “direkte Ansprache”. Dein proaktives und eigenverantwortliches Handeln ist uns hier wichtig, damit sich nachhaltig etwas ändert. Wenn dir das nicht gelingt oder du dir unsicher bist, dann nutze die Übungen zur GFK. Oder frage bei der Rolle Mental Health nach, mit welchen Methoden du deine Kommunikation festigen kannst.
  • Mache konstruktive Vorschläge, wie sich Konfliktsituationen in Zukunft vermeiden lassen (etwa: Ehrliches Feedback, Neues Format, andere Teilnehmer:innen-Runde, regelmäßige dokumentierte Absprachen, als Übung in GFK einbringen etc.)
  • Weise deine Kolleg:innen darauf hin, falls sich Diskussionen in Richtung negative und unkonstruktive Sprache entwickeln.
  • Erinnere in deinem Team daran, dass der Code of Conduct ein positives Werkzeug der offenen Gestaltung ist, nicht ein Instrument der Gängelung. Du hast Verbesserungsvorschläge für den Kodex? Dann sprich jederzeit die Rollen Mental Health und Gleichstellung an.
  • Falls nichts anderes hilft oder du Unterstützung brauchst: Wende dich an deine Team-Leads, die Geschäftsführung oder an die Rollen Mental Health und Gleichstellung.

Deine Fragen zu unserem Code of Conduct

Welche Fragen zum Raidboxes Code of Conduct hast du? Welche Hilfsmittel und Regeln nutzt ihr in deinem Team? Wir freuen uns über deinen Kommentar. Du willst mehr Tipps zu Unternehmen & sozialer Verantwortung? Dann folge uns auf TwitterFacebook oder über unseren Newsletter.

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6 Kommentare zu “Das Miteinander bei Raidboxes: Unser Code of Conduct

  1. Die Zeiten gendern sich! Ein Unternehmen, das sich mit seinen Werten beschäftigt und Position bezieht, finde ich klasse. Sprache hat Wirkung und muss sich der Zeit anpassen. Dass ihr gendert, menschliche Bedürfnisse berücksichtigt und jede Person in ihrer Identität ernst nehmt: Kudos! Ich fühle mich als Kunde bei euch jetzt noch wohler und hoffe den meisten anderen Kund:innen geht es ebenso. Vielen Dank an das diverse Raidboxes-Team.

  2. Yes, nun auch hier die Unsitte unleserliche Texte zu schreiben.

    Bisher war mir Raidboxes immer sehr sympathisch, das hat sich spontan geändert. Dieses Genderblödsinn nimmt langsam bizarre Züge an.

    Mal ganz ehrlich, was bringt das? Ausser Texte die nicht mehr flüssig lesbar sind und – okay das muß man zugeben – mehr Zeichen für den Content 😉

    1. Hi Stef,

      danke, dass du deine Einschätzung mit uns teilst.

      Du hast vollkommen recht: Gendern stört anfangs den Lesefluss, wirkt umständlich, hört sich gestelzt oder gar falsch an. Insbesondere in Form des Gender-Doppelpunkts, der für viele noch ungewohnt ist.

      Jetzt kommt das große Aber: Sprache lebt und Sprache formt die Welt. Wir sind in einem gesellschaftlichen Umbruch. Teil dieses Umbruchs ist, dass wir uns Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion wünschen. Und ein Ausdruck davon ist, dass wir doppelpunkten und “Leser:innen” schreiben – dabei werden wir auch bleiben. Wir geben unser Bestes, alle anzusprechen. 😌

      Der Doppelpunkt ist mittlerweile Best Practice, wenn es um gendergerechte Sprache geht. Wie beim Sternchen werden alle Menschen (auch diejenigen, die sich nicht als Mann oder Frau identifizieren) mit einbezogen. Darüber hinaus ist der Doppelpunkt barrierefrei, weil Screenreader ihn nicht mitlesen, sondern eine Pause machen.

      Wir wissen, dass wir nicht perfekt sind, Stef. So schreiben wir teilweise bei unseren Keywords noch “Freelancerinnen und Freelancer” (die sogenannte Paarform) oder “Partnerprogramm” (das generische Maskulinum). Dadurch fühlen sich Personen, die nicht binär sind, vielleicht nicht angesprochen. Wir bemühen uns weiterhin, Veränderungen sprachlich sichtbar zu machen. Und so zu kommunizieren, wie die Welt ist: bunt und vielfältig. 🪄🌈

  3. Kolleg:innen ? Sorry aber an dem Punkt muss ich mich fragen ob nicht Ideologie über Sinnhaftigkeit siegt. Ich kann mir weder schriftlich noch mündlich irgendein Konstrukt zusammendichten wo nicht explizit Männer ausgeschlossen werden sollen in diesem ääh Wort.

    und:
    „Erinnere in deinem Team daran, dass der Code of Conduct ein positives Werkzeug der offenen Gestaltung ist, nicht ein Instrument der Gängelung. “

    Wenn ich immer und immer wieder drauf hinweise ist das Gängelung. Sein wir realistisch, der CoC hat noch nie was positives bewirkt und versucht nur Leute zu Gleichförmigkeit und Duckmäusertum erziehen. Das ist meiner Meinung nach tödlich für jedes Firma die Kreativ tätig ist und/oder davon lebt das ihre Mitarbeiter verschiedenste Ansichten(auch unpopuläre) einbringen können um Probleme zu lösen.

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