Mehr Serverpower kostet – ist aber eine gute Investition. Wir zeigen, was es zu beachten gilt, um optimale WordPress Voraussetzungen zu schaffen.
Es existieren zahlreiche Anleitungen zur Optimierung von WordPress. Bei der Frage nach den besten Hardware Voraussetzungen stößt man aber schnell an Grenzen. Denn es kommt darauf an, welchen Zweck deine Website erfüllen soll: Einige brauchen besonders viel RAM, andere eine besonders schnelle CPU.
Im Grunde ist die Frage nach der Seitenladegeschwindigkeit damit auch eine Hardwarefrage. Und eine Geldfrage. Denn beim Hosting und der Hardware gilt: mehr Power kostet, ist aber auch eine sinnvolle Investition. Rechenleistung und Hostingtarif bestimmen die grundlegenden WordPress Voraussetzungen deines Servers. Sind diese Voraussetzungen gut, können sie die Conversionrate, die Seiteninteraktion und dein Google Ranking positiv beeinflussen.
Im Grunde verhält es sich mit der Performance deiner WordPress Website genau wie mit deinem privaten Rechner: Je mehr Leistung der Server hat, desto schneller können Programme ausgeführt werden. Große Shared Hosting-Anbieter geben dir dabei meist die folgenden Kennzahlen aus:
- Speicherplatz und Plattenart (meist auch des Mail- und Datenbankspeichers)
- Arbeitsspeicher
- Serverstandort
Vernachlässigt wird hierbei jedoch häufig die CPU Leistung, die allerdings eine der wichtigsten WordPress Voraussetzungen ist.
Voraussetzung 1: CPU – mehr Kerne sind besser
Der Prozessorchip ist das Herzstück des Servers. Er bestimmt im Grunde, wie viele Prozesse in welcher Geschwindigkeit bearbeitet werden können. Entscheidend ist heutzutage weniger die Art und schiere Leistung der CPU – viele Hoster verwenden moderne und damit sehr leistungsfähige Hardware – sondern vielmehr die Anzahl der Kerne.
Die Anzahl der Kerne beschreibt grundlegend die Multitaskingfähigkeit eines Rechners. Grob gesagt kann ein Server mit zwei Kernen in einer Minute doppelt so viele Prozesse bearbeiten wie eine CPU mit einem Kern. Das bedeutet, dass ein Server mit zwei Kernen deutlich bessere Voraussetzungen für eine WordPress Website mit vielen gleichzeitigen Nutzern bietet als ein Server mit einem Kern.
Bezüglich der Wahl der Hardware entscheidet letztlich die Frage nach der Zahl der durchschnittlich und maximal gleichzeitigen Nutzer, welche Serverpower du benötigst.
Voraussetzung 2: Festplatte – SSDs deutlich schneller als HDDs
Auch die Festplatte ist eine wichtige WordPress Voraussetzung, bezieht sich aber auf einen anderen Prozess. Während der Prozessor bestimmt, wie viele Berechnungen wie schnell durchgeführt werden können, bestimmt die Festplatte, wie schnell die Daten zur Berechnung dieser Prozesse an die CPU geladen werden können.
Für mehr Performance ist vor allem die Art der Platte entscheidend. Man unterscheidet zwischen den günstigeren und langsameren Hard Disk Drives (HDD) und den schnelleren und teureren Solid State Drives (SSD).
Die hohe Geschwindigkeit der SSDs ergibt sich aus deren Bauweise: Bei HDDs sind mechanische Komponenten verbaut, die bewegt werden müssen. SSDs hingegen sind vergleichbar mit USB Sticks: Sie enthalten keine beweglichen Teile, die in Gang gebracht und bewegt werden müssen.
SSDs sind somit auch weniger anfällig für Erschütterungen und gehen nicht so schnell kaputt. Zudem sind sie deutlich ökologischer. Wer einen kompromisslos schnellen Server möchte, sollte sich unbedingt für eine SSD entscheiden.
Einige Anbieter speichern die Datenbank auf einer SSD Festplatte, hinterlegen alle restlichen Daten allerdings auf HDDs. Diese Lösung ist ein Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit und Performance und insgesamt deutlich schneller als ein Angebot, bei dem alle Daten auf einer HDD hinterlegt sind.
Die besten WordPress Voraussetzungen hast du aber, wenn alle Daten auf SSDs hinterlegt sind.
Voraussetzung 3: Arbeitsspeicher – je mehr, desto besser
RAM, oder Arbeitsspeicher, wird von vielen als die kritische Komponente der Serverperformance angesehen. Der Arbeitsspeicher ist zwischen der Festplatte und der CPU angesiedelt. Er bereitet Daten vom Speicher des Servers für die Verarbeitung im Prozessor vor. Denn auf den RAM kann wesentlich schneller zugegriffen werden als auf die Festplatte. Das bedeutet: je größer der Arbeitsspeicher, desto mehr Rechenprozesse können „arbeitsfertig“ für die CPU hinterlegt werden. Somit wird die gesamte Datenverarbeitung schneller.
Voraussetzung 4: PHP Memory Limit
Für WordPress ist neben der bloßen Größe des Arbeitsspeichers noch ein zweiter Wert entscheidend: das sogenannte PHP Memory Limit. Dieser Wert beschreibt die Größe des Arbeitsspeichers, der für die Ausführung von PHP-basierten Prozessen reserviert ist. Da für jeden Rechenschritt des Themes oder der Plugins PHP ausgelesen werden muss, bestimmt das PHP Memory Limit die Geschwindigkeit der wichtigsten Funktionen.
Doch welches RAM Limit bietet optimale WordPress Voraussetzungen? Hier gilt, wie so häufig: Es kommt darauf an.
Laut WordPress laufen die meisten Installationen schon mit 64 MB gut. Standard ist bei den meisten Hostern allerdings mehr – mindestens 128 MB. Leistungsstärkere Tarife bieten auch 256 MB oder mehr.
Wichtig ist: nicht nur das PHP Memory Limit ist entscheidend, sondern auch der verbleibende RAM (das PHP Limit geht nämlich vom normalen RAM ab). Bei zu wenig verbleibendem Arbeitsspeicher kann es zum Abbruch von Rechenprozessen kommen.
Voraussetzung 5: Serverstandort – je näher, desto besser
Auch der Serverstandort hat einen Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit. Dass die Entfernung zwischen User und Server einen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Seitenauslieferung hat, kann man sich gut bildlich vorstellen: Wenn für jede Anfrage ein Server in den USA angesprochen werden muss, dauert dies schlicht länger, als wenn der Server in Frankfurt steht.
Auch wenn der Serverstandort sicherlich nicht die wichtigste WordPress Voraussetzung ist, so kann er die Performance der Website doch entscheidend beeinflussen.
Fazit: Hardware ist wichtig, aber nur die halbe Miete
Bei der Serverleistung gilt: Je mehr man zahlt, desto mehr Performance bekommt man. Daher ist vor allem die Frage danach entscheidend, welche WordPress Voraussetzungen für dich wirklich notwendig sind.
Diese Frage stellt sich unabhängig davon, ob du deine Website bereits betreibst oder WordPress komplett neu aufsetzt. Ist deine WordPress Instanz jedoch schon online, bietet es sich an, zunächst eine Optimierung der Website vorzunehmen. Denn diese ist kostenlos (wenn auch zeitaufwändig). Erst anschließend solltest du über zusätzliche Performanceinvestitionen nachdenken.
Ohne die Wahl des richtigen Hostingtarifs allerdings, kann die Leistung deines Servers schnell verpuffen. Denn muss man sich die Hardware mit Dutzenden oder Hunderten anderer Kunden teilen, werden die WordPress Voraussetzungen eher schlecht erfüllt. In einem anderen Beitrag gehen wir daher auf die wichtigsten Performance Faktoren des Hostings ein.
Davor würden wir aber natürlich gerne wissen, welche Erfahrungen du bisher bezüglich Hardware gemacht hast. Welche Server haben sich als besonders schnell herausgestellt und was kannst du für WordPress Websites empfehlen, beispielsweise bezüglich des PHP Limits? Wir freuen uns schon auf deine Meinung.
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Klasse Artikel, Ich bin am überlegen, auf einem Server nur 1 WP Seite laufen zu lassen, da WP bei grösseren WordPress-Projekten ja doch einiges braucht.
Hi Peter,
das kann auf jeden Fall Sinn machen, kommt aber natürlich auch auf die Seite an. Ein eigener vServer macht vor allem dann Sinn, wenn man die Leistung des Webservers jederzeit zu 100% abrufen können möchte. Wenn man also Wert auf eine Leistungsgarantie legt.
Und natürlich ist die Webserverkonfiguration immer auch ein wichtiger Faktor. Wenn du aber überlegst einmal einen vServer für deine Seite zu testen, dann kann ich dir tatsächlich mal unseren Raidboxes Demo Zugang ans Herz legen (https://raidboxes.de). Die DEMO BOXEN laufen mit der Spezifikation einer STARTER BOX, also auf einem vServer.
Jetzt aber genug der Eigenwerbung. Ich denke zum Schluss sollte man auch noch einmal erwähnen, dass es bei größeren WordPress-Projekten (je nach dem was genau du unter größer verstehst) eigentlich immer Sinn macht einen virtuellen oder gar dedizierten Server zu verwenden. So kann man Leistungsspitzen besser antizipieren und auch zufällige Fremdeinflüsse verhindern. Immerhin ist so eine Website dann auch ein Wertgegenstand.
Hallo Herr Meier,
vielen Dank für den sehr informativen Beitrag. Was mir besonders gut gefällt ist die Tatsache, dass es geschafft wurde ein recht komplexes Thema einfach und verständlich zu erklären. Jeder Anfänger in dieser Materie freut sich über diesen Blogbeitrag, denn hier wird klar und einfach erklärt, was man braucht und was das wiederum bedeutet.
Zusammengefasst: Mehr Budget führt zu mehr Leistung! Dabei ist es wichtig, zu analysieren, wie viel Leistung man für seine Website braucht. Nicht jeder braucht die beste Hardware und den leistungsstärksten Server. Das wurde hier auch sehr deutlich erwähnt. Ich bin aktuell selber an einem Projekt dran, wo eine neue Seite gelauncht wird. Dabei macht sich unser Team auch schon Gedanken, über die Serverleistung und in welcher Form das geregelt wird.
Vielen Dank für den spannenden Artikel!
Beste Grüße.
Hi Claas,
danke für die Blumen! Freut mich sehr wenn wir es mit unserem Blog schaffen genau das zu liefern. Fachlich guten Inhalt einfach erklärt.
VG Torben
Wie kann ich nun feststellen, welche Leistungsparameter mir mein Hoster anbietet. Einiges wie RAM kann man auslesen, aber wie viel Kerne und welcher Speichertyp?
Am einfachsten ist, du fragst deinen Hoster nach den Daten. Bei Shared Hosting sollte er dir auch die Anzahl der Webseiten auf dem Server nennen.
Beste Grüße
Torben