Wie gut ist WooCommerce? Und wie hoch sind die WooCommerce Kosten?

Wie gut ist WooCommerce? Und wie hoch sind die WooCommerce Kosten?

Immer mehr Selbstständige, Freiberufler:innen und Agenturen setzen auf WooCommerce, wenn sie einen Onlineshop planen. Doch was kann das freie WordPress Shopsystem? Wann solltest du es einsetzen und wie hoch sind die WooCommerce Kosten für einen typischen Shop? Wir haben die Antworten für dich.

WooCommerce wurde innerhalb weniger Jahre zur erfolgreichsten Software für Onlineshops. Laut Branchendienst BuiltWith nutzen aktuell fast 30 Prozent aller Shops weltweit WooCommerce. Erst auf den weiteren Plätzen folgen bekannte Größen wie Shopify, Magento oder PrestaShop. Mehr hierzu in unserem Vergleich zu WooCommerce vs Shopify.

E-Book zum Einstieg in WooCommerce

Du willst deinen Onlineshop mit WooCommerce umsetzen (lassen)? Aber du bist dir noch nicht sicher, wie du das angehen sollst? Dann lies dir unser E-Book WooCommerce für Profis durch.

Wenn du in deinem Unternehmen, Startup, in deiner Agentur oder als Freelancer:in auf WordPress setzt, dann kommst du an WooCommerce längst nicht mehr vorbei. Siehe als Beispiel unsere Kundenstory zum Onlineshop von michel und elbe. Der Erfolg von WooCommerce hat gleich mehrere Gründe:

Die Vorteile von WooCommerce

Freies Shopsystem

WooCommerce ist Open Source, ebenso wie WordPress. Das spart nicht nur teure Lizenzgebühren, es erleichtert zudem den Einstieg für kleine bis mittelgroße Shops. Gleichzeitig ermöglicht es Agenturen und Freiberufler:innen, sich auf die Entwicklung von Zusatzkomponenten und Services zu konzentrieren.

Das Open Source-Konzept eignet sich auch ideal dafür, um ein E-Commerce-Geschäftsmodell erst einmal auszuprobieren. Beispielsweise als zusätzliche Umsatzquelle für ein bereits existierendes Portal, oder wenn du dein Ladengeschäft vor Ort krisensicherer machen möchtest. All dies senkt dein unternehmerisches Risiko als Betreiber:in oder auch als Dienstleister erheblich, wenn du mit WooCommerce arbeitest.

Leichter Einstieg und einfache Bedienung

WordPress hat das einfache Erstellen von Websites revolutioniert. WooCommerce ist in weiten Teilen ebenso einfach zu bedienen. Auch das spart Kosten – sowohl beim initialen Aufsetzen eines Onineshops als auch bei der Wartung und der Schulung von Mitarbeitern. Mehr zu den genauen WooCommerce Kosten später. Du verfügst bereits über Kenntnisse mit WordPress? Dann findest du dich auch in WooCommerce schnell zurecht.

Mit den WooCommerce Product Blocks für den WordPress Editor Gutenberg setzt das Entwicklerteam diesen Trend fort. Mit der Erweiterung kannst du deine Produkte per Drag & Drop in Seiten und Beiträge einbinden. Beispielsweise zur prominenten Darstellung von Produktkategorien, Sonderaktionen, Bestsellern oder neuen Waren:

Best Selling Products WooCommerce
Deine Bestseller schnell und einfach per Gutenberg Block anzeigen lassen

Die zugehörigen Komponenten der Product Blocks werden fortlaufend ausgebaut und um neue Bausteine ergänzt. In Zukunft soll auch die Gestaltung von Produktbeschreibungen deutlich komfortabler werden – hier setzt WooCommerce bislang noch auf den bewährten Standard-Editor.

Skalierbarkeit: Wie viele Produkte verträgt WooCommerce?

Lange Zeit galt WooCommerce als Lösung, die sich lediglich für kleine bis mittlere Projekte eignet. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit den Versionen 3.x wird WooCommerce immer performanter, unter anderem mit optimierten Produkttabellen und integrierten Caching-Funktionen. WordPress Shops mit mehreren Tausend oder gar Zehntausenden Produkten sind keine Seltenheit mehr, dazu gleich noch ein Beispiel.

Hinzu kommt: WooCommerce lässt sich im Vergleich zu anderen Systemen besonders gut skalieren. Das bedeutet, dass es mit der Größe und mit den Anforderungen deines Webshops mitwächst. Zu Beginn startest du mit der Standard-Variante, die sich relativ schnell einrichten lässt. Später schaltest du je nach Anforderung neue zusätzliche Erweiterungen (WordPress bzw. WooCommerce Plugins) frei oder entfernst diese auch wieder.

Bei richtiger Pflege bleibt dein Shopsystem damit möglichst schlank, performant und überschaubar. Zumindest dann, wenn du ein performantes WordPress Hosting bzw. ein spezielles WooCommerce Hosting buchst, das sich gegebenenfalls – bei sehr vielen Zugriffen und Verkäufen – nach oben hin im RAM, in den Cores und beim Speicherplatz erweitern lässt.

WooCommerce wird zum Profi-Tool

WooCommerce überzeugt seit den letzten Updates mit neuen Features, die sich vor allem an professionelle Shopbetreiber:innen und an Agenturen richten. Diese reichen von integrierten Zahlungslösungen bis hin zur besseren Aussteuerung von Versandkosten. Insgesamt deckt WooCommerce damit bereits im Standard die wichtigsten Anwendungsfälle ab – auch hier ist eine fundierte Konfiguration und fortlaufende Wartung durch einen versierten Dienstleister Pflicht, falls du den Shop nicht selbst technisch pflegen kannst oder willst.

Für Sonderlösungen wie Produktkataloge, B2B-Shops oder Auktionen gibt es mittlerweile zahlreiche Erweiterungen, die jedoch meist kostenpflichtig sind. Die Lizenzkosten hierfür bleiben in der Regel im zweistelligen Bereich jährlich (je Plugin), was die laufenden Ausgaben übersichtlich hält.

Ein gutes Beispiel aus der Praxis ist der deutschsprachige Onlineshop für Bildlizenzen von Quagga. Er wächst seit vielen Jahren zusammen mit WooCommerce und enthält mittlerweile über 40.000 Produkte:

Ein WooCommerce-Shop mit 40.000 Produkten
40.000 Produkte mit WooCommerce: Der Quagga Onlineshop

Was zunächst nicht sehr spektakulär aussieht, erfordert im Hintergrund eine ausgeklügelte technische Planung. Nicht nur die Datenbank hat aufgrund der unzähligen Grafiken eine enorme Größe erreicht, auch die Optimierung der Bildgrößen für Thumbnails, die Preisberechnung für die unterschiedlichen Lizenzen sowie der Import umfangreicher Produktdaten waren eine Herausforderung. Doch nun läuft das Portal performant, demnächst ist die Mehrsprachigkeit des Shops geplant.

Grundvoraussetzungen für professionelle Shops sind auch hier wieder ein passendes WooCommerce Webhosting. Ebenso aufeinander abgestimmte Plugins, regelmäßige Geschwindigkeits- und Last-Tests (beispielsweise beim Einsatz von Erweiterungen zur AJAX-Suche) sowie ein sauber konfiguriertes System. Denn bei einem “Wildwuchs” von WooCommerce können sich die einzelnen Bestandteile und Plugins schnell gegeneinander ausspielen.

Solch ein Wildwuchs entsteht zum Beispiel dann, wenn die Berechnung individueller Versandkosten auf unzähligen Regeln und unterschiedlichen Funktionen basiert. Umso wichtiger ist eine separate Testumgebung, um bei Plugin-Updates & Co. den Live-Shop nicht zu gefährden. Die technische Weiterentwicklung sollte hierbei unbedingt eine Person oder eine Agentur übernehmen, die sich auch wirklich mit WordPress und WooCommerce auskennt.

Zukunftssicher

2015 wurde WooCommerce von Automattic übernommen, den Machern von WordPress.com. Seitdem stehen noch mehr Ressourcen zum weiteren Ausbau zur Verfügung. Das wird insbesondere an den Release-Zyklen deutlich: Mindestens zweimal im Jahr veröffentlicht Team hinter WooCommerce ein größeres Update, das wichtige neue Kernfunktionen enthält. Kleinere Anpassungen erfolgen im monatlichen Rhythmus, zentrale Bugfixes auch häufiger.

Bereiche, bei denen WooCommerce im Vergleich zu den Mitbewerbern schlechter abschnitt, wurden so nach und nach optimiert. Das betrifft beispielsweise die praxistaugliche Einrichtung von Versandzonen, die effiziente Verwaltung von Produkten oder auch Neuerungen zur Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Insbesondere beim letzten Punkt ließ sich gut beobachten, dass Automattic mittlerweile schnell auf Entwicklungen reagiert, die den europäischen Markt betreffen. Die große Verbreitung von WooCommerce und WordPress sowie die riesige Entwickler-Community im Hintergrund bieten gute Chancen dafür, dass dies auch so bleiben wird.

Dementsprechend spannend ist der Markt für Agenturen und Freelancer:innen. Portal- und Shopbesitzer:innen berichten immer wieder darüber, dass es alles andere als einfach ist, hier gute Dienstleister und externe Mitarbeitende zu finden. Entwickler:innen für WordPress und WooCommerce sind gefragt, das entsprechende Know How lässt sich somit gut und mit realistischen Stundensätzen vermarkten.

Eigene Community

Unzählige Nutzer und freie Entwickler:innen weltweit liefern eigene Lösungen zu WordPress hinzu. Oder sie helfen in Blogs und Foren mit Rat und Tat weiter. Auch im europäischen und deutschsprachigen Raum existiert eine äußerst rege Community. Sie organisiert sich in Veranstaltungen wie den WordCamps oder den lokalen WP Meetups. Letztere findest du mittlerweile in nahezu jeder größeren Stadt, als Online- oder auch als Präsenzveranstaltung.

Ganz so weit ist es bei WooCommerce noch nicht. Hier läuft die Kommunikation hauptsächlich unter den Shopbesitzern selbst ab, etwa in Fachgruppen für WooCommerce bei Facebook und LinkedIn. Allerdings nehmen eCommerce-Themen bei WordCamps & Co. einen immer breiteren Raum ein. Nach und nach entstehen im europäischen Raum auch die ersten reinen Nutzer- und Entwicklertreffen sowie Meetups zu WooCommerce. Raidboxes sponsert regelmäßig WordCamps und Meetups im deutschsprachigen und europäischen Bereich. Sprich uns gerne beim nächsten Camp an, wenn du Fragen zu WooCommerce und WordPress hast.

Die WooCommerce Community der Entwickler:innen baut jedoch nahezu komplett auf der von WordPress auf. Wer Plugins und Themes für WordPress entwickeln kann, der kann dies prinzipiell auch für das zugehörige Shopsystem. Hinzu kommt, dass in jedem Land mittlerweile zahlreiche kostenfreie Tutorials zu WooCommerce und seinen Erweiterungen existieren – in Form von Blogbeiträgen, E-Books, Podcasts und auf YouTube. All das erleichtert Anfänger:innen den Einstieg.

Der Markt für Onlineshops wächst

Die Umsätze durch E-Commerce steigen weiterhin rasant an. Den Großteil davon machen Shops wie Amazon, Otto oder Zalando aus. Doch kleinere und mittlere Webshops sind stark im kommen, wie wir anhand unserer eigenen Zahlen von neuen Kundenprojekten feststellen. Nicht zuletzt COVID-19 hat diesen Trend zusätzlich verstärkt.

Was man bei den kleineren WooCommerce-Shops sehr gut beobachten kann: Die meisten starten mit einer überschaubaren Anzahl an Produkten. Viele davon stocken ihr Portfolio aber deutlich auf, und das innerhalb weniger Monate. Auch der Markt für kostenpflichtige Plugins zu WooCommerce wächst – die Szene professionalisiert sich zunehmend. Dementsprechend ergänzen immer mehr Agenturen und Freiberufler:innen ihr Angebot um technische Dienstleistungen sowie Beratungsangebote, die auf das führende Onlineshop-System ausgerichtet sind.

Grundlagen von WooCommerce

Die Einrichtung

WooCommerce ist vor allem deswegen so beliebt, weil du es sehr schnell und mit wenigen Vorkenntnissen installieren und einrichten kannst. Ein Setup-Wizard führt dich bei jedem neuen Shop durch die wichtigsten Grundeinstellungen für die Basiskonfiguration, den Versand sowie die Zahlungsarten:

WooCommerce Wizard
Der WooCommerce Wizard führt dich durch die Installation

Ein einfacher Onlineshop, den du zudem sofort ausprobieren kannst, ist damit tatsächlich innerhalb weniger Minuten eingerichtet.

Der Teufel liegt jedoch im Detail. WooCommerce deckt mittlerweile alle Shop-Funktionalitäten ab, nur für wenige Bereiche benötigst du zusätzliche Plugins. Das bedeutet aber auch, dass sich hinter unscheinbaren Sub-Menüpunkten im Backend von WooCommerce Funktionen verbergen, welche die Funktionsweise deines Shops durcheinanderwirbeln können.

  • Gutscheine funktionieren plötzlich nicht mehr?
  • Die Steuern für deine Produkte oder Versandkosten werden falsch berechnet?
  • Einzelne Kund:innen bekommen bestimmte Zahlungsarten nicht mehr angezeigt?

Die Ursache kann in einer einzelnen Checkbox liegen, die falsch gesetzt ist. Umso wichtiger ist es, dass du dich gut mit den Einstellungen von WooCommerce auskennst.

Um mit deinem ersten WooCommerce-Shop durchstarten zu können, muss auf deinem Webserver oder auf deinem lokalen Testsystem WordPress installiert sein. Es dient dabei als Basis und als übergeordnetes Content Management System (CMS). Mehr zu den technischen Voraussetzungen findest du in diesem Blogbeitrag.

Sowohl WooCommerce als auch WordPress sind – wie bereits erwähnt – Open Source. Du kannst sie kostenfrei verwenden, auch für den Betrieb eines kommerziellen Angebots. Du bist noch neu in der Welt von WordPress? Dann empfehle ich dir ein gutes Fachbuch für Einsteiger. Diese sind mittlerweile in nahezu allen Sprachen verfügbar.

Das aufwendigste bei der Erstellung eines Onlineshops ist das Einpflegen deiner Produkte. Das liegt nicht an WooCommerce bzw. WordPress, sondern am Erstellen der Produkttexte, der Bildbearbeitung, der Anlage von Produktmerkmalen und Produktvarianten, der Vergabe von Preisen, Metainformationen für die Suchmaschinenoptimierung etc. WooCommerce stellt dir für all diese Angaben eigene Felder zur Verfügung, die sich durch Plugins auch noch erweitern lassen:

Add new product WooCommerce
Mit ein wenig Übung recht einfach: Produkte anlegen in WooCommerce

Den grundlegenden Prozess dazu kennst du bereits von WordPress, auch wenn Gutenberg den WYSIWYG Prozess („What you see is what you get“) bei den Beiträgen und Seiten deutlich vereinfacht hat – WooCommerce hinkt hier bislang noch hinterher. Die Veröffentlichung und spätere Bearbeitung von Produkten läuft ebenfalls analog zur Pflege von Blogbeiträgen und Seiten des CMS.

Übernahme vorhandener Daten

WooCommerce liefert ein Set an Demodaten gleicht mit, das du installieren kannst. Das ist vor allem dann praktisch, wenn du WooCommerce und das Design des WooCommerce Theme zunächst ausprobieren willst, oder wenn dir bei der Einrichtung noch keine konkreten Produktdaten zur Verfügung stehen. Denn viele Funktionen lassen sich erst bei vorhandenen Waren testen. Die Screenshots in diesem Beitrag sind teilweise mit Hilfe der Demodaten von WooCommerce entstanden.

Wenn deine Produkt- und Kundendaten bereits vorliegen – aus einem anderen Shopsystem oder als CSV-Datei aus sonstigen Datenbanken – dann kannst du diese ebenfalls in WooCommerce importieren. WordPress bringt im Standard zwar eigene Importer-Lösungen mit. Doch für die meist recht komplexen Shop-Daten musst du in der Regel auf umfangreichere Werkzeuge ausweichen.

In der Praxis haben sich hier vor allem WP All Import oder die Product CSV Import Suite von WooCommerce selbst bewährt. Ersteres wird von vielen Onlineshops und Entwickler:innen aufgrund seiner zahlreichen Funktionen bevorzugt:

Produktdaten importieren und exportieren für WooCommerce
Das Plugin WP All Import für WooCommerce

Einige weitere kostenfreie Tools zum Import und Export von Produktdaten findest du hier.

Für einzelne Shopsysteme gibt es spezielle Werkzeuge, welche dir die Migration hin zu WooCommerce erleichtern. Beispielsweise das Plugin FG Magento to WooCommerce von Frédéric Gilles für den Wechsel von Magento. In der Vollversion überträgt es automatisiert die wichtigsten Daten wie Produkte inklusive Produkttexte, Produktkategorien, Kunden- und Metadaten, Gutscheine, Produktbewertungen, Beitrags- und Kategoriebilder sowie Vorschaubilder davon.

Auch Inhalte von WordPress, etwa Beiträge und Seiten, lassen sich überspielen. Besonders praktisch: Wenn in WooCommerce bereits Testdaten vorhanden sind, dann kannst du diese vorab per Knopfdruck löschen. All das hilft dir dabei, die Kosten für die Migration aus einem bestehenden Webshop zu senken.

Die fortlaufende Wartung

Trotz der vergleichsweise schnellen Einrichtung solltest du den Aufwand für die Wartung deines Onlineshops nicht unterschätzen. Das gilt jedoch für alle Shopsysteme gleichermaßen, nicht nur für WooCommerce. Unter anderem folgende Arbeitspakete musst du gut planen und kalkulieren, ob nun als Shopbetreiber:in selbst oder im Auftrag deiner Kund:innen:

  • Die fortlaufende Aktualisierung von WordPress, WooCommerce, der Plugins und deines WooCommerce Theme. Letzteres sorgt für das Design und die korrekte Darstellung des Onlineshops.
  • Das Aktualisieren selbst erfolgt dabei per Knopfdruck oder teils automatisiert im Hintergrund. Deutlich zeitaufwendiger ist es, jedes neue Update vor dem Einspielen auf einem separaten System zu testen: Kommt es zu unerwünschten Wechselwirkungen mit anderen Plugins oder dem Theme? Funktionieren der Warenkorb und der Checkout im Shop wie gewohnt? Führt die neue Version zu Einbußen bei der Geschwindigkeit?
  • Welche neuen Funktionen müssen gegebenenfalls hinzugefügt oder ausgetauscht werden, zum Beispiel durch gesetzliche Vorgaben wie im Rahmen der DSGVO? Hierbei gibt es in der Regel unterschiedliche Verantwortlichkeiten für die inhaltliche und die technische Umsetzung. Doch eine Person muss alle gesetzlichen Änderungen im Auge haben und gegebenenfalls reagieren.
  • Das regelmäßige und umfassende Backup aller Daten im Onlineshop, gegebenenfalls das Rückspielen alter Stände nach Ausfällen oder misslungenen Updates. Raidboxes hilft dir hier mit einer integrierten Lösung.
  • Die Kontrolle und Aktualisierung von Produktdaten, -Texten, -Bildern, Lagerbeständen, Lieferfristen, Produktverknüpfungen bei Bundles und Cross Selling etc.
  • Fortlaufende Überprüfung: Welche neuen rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es, durch die nicht nur die technische Basis, sondern teils auch alle Inhalte, Bezeichnungen, Preise, Steuern und sonstige Angaben angepasst werden müssen?

Zum letztgenannten Punkt: Gerade in Deutschland ändern sich die rechtlichen Bedingungen im eCommerce sehr häufig. Die daraus resultierenden Arbeiten müssen zudem zeitnah umgesetzt werden, um die Gefahr einer Abmahnung zu minimieren.

Tipp: Mit einer Testumgebung Aufwand und Risiko minimieren

Ein Onlineshop mit fehlender Testumgebung ist wie Alpinklettern ohne Sicherung. Wenn du bereits das eine oder andere holprige WooCommerce-Update mitgemacht hast, dann weißt du, welche Fehler dabei auftreten können. Siehe unsere Staging-Lösung.

Wie du siehst, ist der Betrieb eines Onlineshops keineswegs trivial. Er erfordert technische Kenntnisse ebenso wie Know How in den Bereichen Onlinerecht, Logistik, Onlinemarketing, Usability (Benutzerfreundlichkeit), Webdesign, Suchmaschinenoptimierung (SEO), Erfolgsmessung via Google Analytics & Co., Verbreitung in den sozialen Netzwerken sowie das Content Marketing. Letzteres bezeichnet die Bewerbung deiner Produkte mit qualitativ hochwertigen Texten, Blogbeiträgen und Newslettern, dadurch machst du Google aber auch potenzielle Besucher auf deinen Shop aufmerksam.

Sehr umfassende Shops – oder wenn du mehrere solcher Portale betreibst bzw. realisierst – solltest du zudem mit einem passenden Projektmanagement-Tool umsetzen. Dort erfolgt dann auch gegebenenfalls die Kostenkalkulation für die Entwicklung, die Produktpflege und die Wartung. Online Kollaborationstools wie Slack, Asana, Trello oder Microsoft Project helfen dir dabei, Arbeitsabläufe zwischen einzelnen Mitarbeitern und Teams zu koordinieren. Und das bei Bedarf über verschiedene Sprachen, Zeitzonen, Medien und Entfernungen hinweg. Diese Apps ermöglichen es dir, einen koordinierteren Arbeitsablauf für deinen Onlineshop zu schaffen, indem sie eine einheitliche Plattform zur Zusammenarbeit und zur Kommunikation bereitstellen.

Du wirst nicht in all diesen Bereichen zum Experten oder zur Expertin werden. Idealerweise konzentrierst du dich auf einige wenige Bereiche, etwa auf den technischen Betrieb und das Webdesign. Die Einstellung der Produkte, das Thema Onlinerecht und das Onlinemarketing bzw. SEO überlässt du dann geeigneten Mitarbeiter:innen. Oder du lässt diese Aufgaben von einer spezialisierten Agentur erledigen.

Onlineshop Outsourcing

Du willst selbst Dienstleistungen im Umfeld von WooCommerce anbieten? Dann überlege dir vorab gut, welche der genannten Pakete du selbst leisten kannst, und welche du ehrlicherweise lieber anderen Profis überlässt.

WooCommerce Kosten für deinen Onlineshop

Ohne ein Projekt genau zu kennen lässt sich nur grob einschätzen, wie hoch die Kosten für die Einrichtung und den fortlaufenden Betrieb eines WooCommerce Shops sind. Diese hängen bei jedem Shopsystem von zahlreichen Faktoren ab. Um nur einige zu nennen:

  • Verfügst du bereits über eine technische Infrastruktur wie Domain, WordPress Hosting aber auch Drittsysteme zur Buchhaltung, der Versandabwicklung oder zur Verwaltung deiner Kund:innen? Muss diese noch ausgebaut werden?
  • Wie viele und welche Arten von Produkten werden kurz-, mittel- und langfristig enthalten sein? Ist deine Website darauf bereits vorbereitet?
  • Mit wie vielen Besuchern pro Monat und Seitenaufrufen pro Minute rechnest du? Das ist insbesondere für das Hosting wichtig. Kann es Spitzen geben, die deutlich darüber hinausgehen, zum Beispiel saisonal, bei Sales-Aktionen oder Berichterstattung in der Presse? Wie du deinen Shop auf solche Spitzen vorbereitest, erklären wir Schritt für Schritt in diesem Artikel.
  • Welche technischen und sonstigen Kenntnisse hast du als Shopbesitzer:in? Wie viel Zeit kannst du selbst investieren, und was musst du hingegen outsourcen?
  • Lässt sich deine Produktpalette über Standard-Verkaufsprozesse vertreiben, oder benötigst du Sonderlösungen für personalisierte Waren, Auktionen, Abo-Modelle etc.? Gibt es für diese vorgefertigte Plugins, die deinen Workflow komplett abdecken, oder ist eine Individualentwicklung notwendig?
  • Kannst du auf vorgefertigte Themes für WooCommerce zurückgreifen, oder willst du ein komplett eigenständiges und unverwechselbares Shop-Design?

Hinzu kommen Fragestellungen, welche die Organisation und das Marketing für deinen Webshop betreffen:

  • Wer pflegt die Produkte ein? Sind Produkttexte und -Bilder bereits vorhanden, oder müssen diese angepasst bzw. neu erstellt werden? Besitzt du die notwendigen Rechte zu deren Abbildung?
  • Lassen sich die Daten aus anderen Systemen übernehmen, vielleicht sogar automatisiert? Oder sollen sie gar noch in anderen Marktplätzen und Portalen eingebunden werden, mit WooCommerce und WordPress als Basis?
  • Bewegst du dich in einer speziellen Nische, mit wenigen Mitbewerbern, oder verkaufst du sehr generische Waren mit geringer Marge? Letzteres erfordert in der Regel ein deutlich höheres Budget für das Marketing.
  • Dazu passend die Frage: Wer kümmert sich um das Online Marketing sowie die Suchmaschinenoptimierung? Welche sozialen Kanäle sollen bespielt werden? Wie hoch ist der Supportaufwand dort, zur Beantwortung von Kundenfragen?
  • Wer ist für das Thema Onlinerecht und Datenschutz zuständig? Je nach Branche aber auch Zielländern sind recht erhebliche Ressourcen hierfür notwendig, andernsfalls drohen Abmahnungen und Bußgelder.

Agenturen und Freiberufler:innen müssen ihren Kund:innen genau die gleichen Fragen stellen, um den Umfang eines Projekts zu kalkulieren. Die Anforderungs-Analyse für einen Onlineshop fällt damit oft noch deutlich umfangreicher aus als bei klassischen WordPress-Projekten.

Noch werden neu zu schaffende Portale im Umfeld von WordPress und WooCommerce meist viel zu knapp bemessen – und damit zu günstig. Das hat vor allem drei Gründe:

  • Nicht wenige Freiberufler:innen im Umfeld von Open Source – aber selbst einige Agenturen – rufen Stundensätze auf, die deutlich unter den üblichen Raten im IT-Umfeld liegen. Nach Abzug der Ausgaben und Steuern sind diese nicht immer wirtschaftlich bzw. kostendeckend.
  • Shop- und Portalbesitzer:innen rechnen ihre eigene Arbeitszeit meist nicht mit ein. Für eine realistische Betrachtung ist dies jedoch zwingend notwendig.
  • Ein professioneller Onlineshop benötigt in der Regel kostenpflichtige Pro-Plugins, eine zumindest temporäre Individualentwicklung, anwaltliche Unterstützung aber auch ein performantes Hosting. All das kostet Geld, wird aber zu Beginn gerne übersehen.

WooCommerce selbst bietet zwar auch kostenfreie Erweiterungen für wichtige Funktionen an, andere hingegen haben durchaus ihren Preis. Je spezieller die Anforderungen an deinen Onlineshop sind – etwa zur Buchung von Events oder mit einem umfangreichen Mitgliederbereich – umso höher fallen diese Kosten aus:

WooCommerce Extensions
WooCommerce Extensions, die Erweiterungen für das Shopsystem

Open Source bedeutet also keineswegs “kostenlos”, wenn du ein kommerzielles Projekt startest. Sobald du deine eigene Arbeitszeit (fairerweise) mit einberechnest, wird schnell eine Summe im niedrigen fünfstelligen Bereich fällig, bis die erste Version deines Webshops live gehen kann. Bei großen Projekten auch deutlich mehr. Das hört sich nach viel Geld an, doch im Vergleich mit typischen Existenzgründungen ist es eine relativ geringe Investition.

Neben der anfänglichen Projektplanung solltest du zudem die laufenden Betriebskosten deines Onlineshops im Auge haben. Die Kosten für die Pflege und Wartung hängen hauptsächlich davon ab, welche Art von Produkten du vertreibst, wie oft diese aktualisiert werden müssen und wer die Anlage sowie die Pflege übernimmt:

  • Dein Webshop ist lediglich ein zusätzlicher Vertriebskanal zu einem bereits vorhandenen Ladengeschäft?
  • Deine Produktpalette gestaltet sich überschaubar, die Produkte haben einen langen Lebenszyklus?
  • Du kannst die Produktinformationen automatisiert aus anderen Systemen übernehmen?

Dann ist der Aufwand überschaubar. In allen anderen Fällen wirst du meist externe Hilfe oder zusätzliche Mitarbeiter:innen benötigen, zumindest zeitweise.

Weitere Tipps zu WooCommerce findest du in unserem 70+ Seiten starken E-Book WooCommerce für Profis: Online-Shops mit WordPress. Es richtet sich an Freelancer, Agenturen, WP-Profis aber auch an Einsteiger:innen. Du hast Fragen dazu, wie sich ein performanter Onlineshop mit dem richtigen WooCommerce Hosting umsetzen lässt? Oder welches Paket du für dein Einstieg benötigst? Dann lass dich jederzeit von unserem Team beraten.

Deine Fragen zu WooCommerce

Welche Fragen zu WooCommerce und den Kosten für deinen Onlineshop hast du? Wir freuen uns über deinen Kommentar. Du interessierst dich für aktuelle Themen rund um WordPress und WooCommerce? Dann folge Raidboxes auf TwitterFacebookLinkedIn oder über unseren Newsletter.

Beitragsbild: Bench/Unsplash

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8 Kommentare zu “Wie gut ist WooCommerce? Und wie hoch sind die WooCommerce Kosten?

  1. Hallo! Ist WooCommerce für en Handel in Deutschland vorbereitet oder muss man dazu einen Programmierer beauftragen ? VG, Klein M.

    1. Dafür benötigst du ein zusätzliches Plugin, siehe die Antwort oben (German Market oder Germanized). Hierzu folgt noch ein Beitrag.

      Um was für einen Shop handelt es sich denn? Hintergrund: Bei Onlineshops mit Standard-Prozessen decken diese Erweiterungen in der Regel alle Anforderungen ab. Es kann dennoch sein, dass für kleinere Änderungen ein(e) EntwicklerIn beauftragt werden muss, oder eine Agentur.

    1. @Lars: Beide haben sich bewährt. German Market ist dann wichtig, wenn du jetzt oder später deine Buchhaltung bzw. Warenwirtschaft anbinden willst (Schnittstellen sind integriert u.a. zu lexoffice, sevDesk, Billbee). Germanized kannst du vorab testen. Ich werde demnächst einen Beitrag zum Thema Rechtssicherheit hier schreiben. Du kannst also gerne unseren Newsletter abonnieren 😉

    1. Jedes Online Projekt bringt mehr oder weniger hohe Kosten mit sich. Und wenn man vieles oder alles selbst macht, ist der Zeitfaktor groß, was man oft nicht in Geld ausrechnet. 🙂
      Generell finde ich eigene Online Shops heute immer komplizierter in Bezug auf Recht – wie Datenschutz usw, und nun kommen bald die neuen Regeln für Zahlungen… Da ist sicher besser, man gibt Geld aus an Leute, die das richtig können und spart dafür die eigene Zeit.

    2. Stimmt wohl, auf der anderen Seite hat Qualität natürlich auch seinen Preis. Du kaufst ja auch keinen Renault wenn du eigentlich Mercedes fahren möchtest oder? 😉 VG

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