social media comparison

Social Media Plattformen im Vergleich: LinkedIn, Xing, Facebook, YouTube & Co.

Als Freelancer:in oder in einer Agentur wirst du dir gut überlegen, auf welchen Social Media Plattformen du aktiv sein willst und kannst. Deine Ressourcen sind schließlich begrenzt. In diesem Artikel gebe ich dir einige Zahlen, Fakten und Tools an die Hand, damit dir die Entscheidung leichter fällt. Von den Klassikern bis hin zu Snapchat, TikTok, Pinterest, Clubhouse und mehr.

In einem eigenen Beitrag hatte ich bereits die Grundlagen beschrieben, wie du die richtigen Social Media Plattformen für dich findest. Wichtige Faktoren dafür sind beispielsweise:

  • Wen willst du eigentlich erreichen
  • Wie sieht deine Zielstellung aus
  • Welche Medienformate kommen für dich in Frage
  • Was kann man auf den jeweiligen Plattformen erreichen
  • Was passt zu dir und zu deinen Angeboten

Mit anderen Worten: Du musst zum einen möglichst genau über deine Zielgruppe(n) Bescheid wissen. Und zum anderen einschätzen können, was verschiedene Social Media Netzwerke eigentlich bieten, welchen Charakter sie haben und welche Nutzerschaft du dort findest. Genau darum soll es nun in diesem Beitrag gehen.

Business Netzwerke: LinkedIn und Xing

LinkedIn und Xing (Letzteres ist hauptsächlich in Deutschland, Österreich und der Schweiz bekannt) sind die einzigen Beispiele in diesem Artikel, die sich als Social Networks speziell für den beruflichen Einsatz und im B2B verstehen. Ich liste sie hier als erstes, weil sie aus meiner Sicht für die meisten Freelancer:innen und Agenturen das größte Potenzial haben.

Ihr genereller Vorteil ist der Kontext: Die Nutzer:innen erwarten hier bereits Inhalte, die sich in irgendeiner Form ums Berufsleben drehen. Privates findet eher am Rande statt – wenn überhaupt. Über sich selbst und die eigene Expertise zu sprechen, ist entsprechend normal. Kontakte zu knüpfen ebenfalls.

linkedin business account
Der Firmen Account von Raidboxes bei LinkedIn

Das sollte dich nicht dazu verleiten, ziellos über dich selbst zu posten und jede Person mit einem nichtssagenden Standardtext anzuschreiben. Bitte nicht! Du solltest dir auf jeden Fall Gedanken darüber machen, was du hier veröffentlichen möchtest, das für deine Zielgruppe relevant ist. Außerdem solltest du dein Netzwerk bewusst aufbauen, dabei auf Nachhaltigkeit achten und respektvoll mit der Zeit der anderen umgehen. Trotz dieser kleinen Warnung gilt: Bei LinkedIn und Xing fällst du nicht grundsätzlich negativ auf, wenn du über dich, deine Arbeit und deine Fähigkeiten sprichst.

LinkedIn hat sich dabei als internationales Business-Netzwerk etabliert. In Europa hat es inzwischen über 200 Millionen Nutzer:innen – mehr als im Heimatland USA. In Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) sind es 14 Millionen. Xing hat in diesen drei Ländern mit rund 19 Millionen Nutzer:innen weiterhin die Nase vorn. Allerdings zeigt sich, dass solche Zahlen alleine nicht viel aussagen. Denn die Interaktionsraten scheinen auf LinkedIn meist höher zu sein. Letztlich läuft es in vielen Fällen darauf hinaus, auf beiden Plattformen präsent und aktiv zu sein, wenn du als Zielmarkt die DACH-Region hast. Ansonsten kannst du dich voll auf LinkedIn konzentrieren.

Ein interessantes Tool bei LinkedIn ist der Social Selling Index. Er bietet eine Hilfestellung für all jene, die das Netzwerk (auch) dafür nutzen möchten, neue Kunden zu gewinnen. In vier Kategorien erfährst du hier, wie dein Profil und deine Aktivitäten im Vergleich zu deiner Branche und deinen Kontakten dastehen. Das solltest du zwar nicht hundertprozentig ernst nehmen. Aber es kann dir gute Anregungen geben. Wer noch tiefer einsteigen will, nutzt kostenpflichtige Werkzeuge wie den LinkedIn Sales Navigator. Der hilft, passende potenzielle Kund:innen zu finden und anzuschreiben.

Xing wiederum hat einen anderen Charakter als LinkedIn. Beiträge auf dem eigenen Profil oder einer Unternehmensseite zu posten, steht hier beispielsweise nicht so sehr im Vordergrund. Das Leben findet eher in den rund 85.000 Gruppen statt. Hier kann man sich wunderbar mit Gleichgesinnten verknüpfen, austauschen und ganz nebenbei seine Expertise beweisen (oder etwas dazulernen).

Persönliche Netzwerke: Facebook, Instagram & Co.

Jetzt besteht das Leben aber nicht nur aus Arbeit – oder sollte es jedenfalls nicht. Und dafür gibt es eine Vielzahl an Netzwerken, die vor allem für den privaten und persönlichen Gebrauch gedacht sind. Während das direkte Verkaufen und Werben hier zwar eher nicht so gut ankommt, können diese Plattformen dennoch eine wichtige Rolle für dein Marketing spielen.

Denn schließlich kommunizieren Menschen immer noch am liebsten mit Menschen. Außerdem basieren unsere Entscheidungen oftmals mehr auf irrationalen und emotionalen Gründen, als wir uns das selbst zugestehen (siehe Verhaltensökonomik). Eine Agentur oder Freiberufler:innen sollten ihrer Zielgruppe also sympathisch sein und vertrauenswürdig erscheinen. Und genau das kannst du auf Social Media Plattformen wie Facebook, Instagram, Twitter & Co. erreichen.

Unterschätze zudem nicht die Macht der direkten Weiterempfehlung. Wenn dein Netzwerk weiß, woran du arbeitest und wo deine Fähigkeiten liegen, werden sie dich eher einmal empfehlen, wenn sie passende Inhalte sehen. Schauen wir uns einige der Social Media Netzwerke einmal genauer an:

Facebook

Facebook bietet sich vor allem mit seinen zahlreichen Gruppen an. Auch die eigene Profilseite kannst du dann und wann für deine beruflichen Inhalte nutzen. Das gilt vor allem, wenn du deine Posts in eigener Sache in erster Linie persönlich hältst und dich nicht als Verkäufer:in versuchst. Neue Projekte, neue Learnings, Ideen und Gedanken aus deiner Branche, besondere Erfolgserlebnisse: Alles das kannst du mit deinen Kontakten teilen.

Natürlich kannst du zugleich eine Facbook Page für dich als Freelancer:in oder Agentur erstellen. Es ist nur allgemein deutlich schwieriger, hier eine nennenswerte Reichweite zu erzielen.

Facebook Ads für Einsteiger

Bezahlte Anzeigen auf Facebook – also Facebook Ads – können sehr zielführend sein. Das stellen auch wir bei Raidboxes immer wieder fest. In einer Anleitung zu Facebook Anzeigen erklären wir dir Schritt für Schritt, wie du deine erste Kampagne schaltest und deine Zielgruppe erreichst.

Instagram

Seitdem Instagram zu Facebook gehört, hat es einen enormen Wandel durchgemacht. Und dabei erheblich bei den Nutzerzahlen zugelegt. Rund 21 Millionen Nutzer:innen hat es alleine in Deutschland, weltweit sind es bis zu einer Milliarde.

Die Formatevielfalt für die Inhalte ist hier inzwischen enorm. Drehte sich früher alles um quadratische Fotos, gibt es nun außerdem die sehr erfolgreichen „Stories“, die von TikTok inspirierten „Reels“, die Sammlungen für Orte, Produkte oder Posts namens „Guides“ sowie mit IGTV ein Angebot für längere Videos.

Instagram Post Raidboxes
Für einen Blick hinter die Kulissen: Beitrag von Raidboxes auf Instagram

Gleich geblieben ist der Fokus auf visuelle Inhalte. Das funktioniert natürlich vor allem gut für Themen und Branchen wie Mode, die von Natur aus visuell sind. Aber auch als Webentwickler:in lässt sich die Plattform nutzen. So könntest du die Story-Funktion einsetzen, um kurze How-tos zu veröffentlichen oder gute Beispiele zu zeigen. Oder du kannst einen Blick hinter die Kulissen deiner Arbeit geben. Mit den Guides stellst du vielleicht nützliche Posts vor, die du selbst veröffentlicht oder auf anderen Profilen gespeichert hast.

Jedes Profil lässt sich dabei in ein „Business Profil“ umwandeln. Im Gegenzug bekommst du unter anderem bessere Statistiken und kannst eine direkte Kontaktaufnahme auf deinem Profil anbieten. Zugleich gibt es dadurch keine direkten Nachteile für die Reichweite deiner Inhalte. Außerdem hast du mit einem Instagram Business Profil weiterhin dieselben Möglichkeiten und Funktionen wie als Privatmensch. Insofern hat es nur Vorteile, diese Option zu nutzen.

YouTube

YouTube ist ein Zwitter aus visueller Suchmaschine und sozialem Netzwerk. Einerseits kannst du hier ein Profil anlegen und Abonnenten einsammeln, die deinen Aktivitäten direkt folgen. Andererseits werden deine Videos auch Wochen, Monate oder gar Jahre später noch gefunden. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber vielen anderen Plattformen im Social Web.

Wenn du keine zu große Scheu vor der Kamera hast, würde ich dir auf jeden Fall empfehlen, hier aktiv zu werden. Du musst auch keine ausgefeilten Meisterwerke abliefern. Erklär- und Ratgebervideos sind eine gute Idee. Damit zeigst du dein Fachwissen und wirkst (hoffentlich) kompetent und vertrauenswürdig. Und falls du dich noch unsicher fühlst: Üben, üben, üben. Viele heute erfolgreiche YouTube-Kanäle haben klein und bescheiden angefangen. Solange du weißt, worüber du sprichst und es gut vermitteln kannst, kommt der Rest mit der Routine.

Umsetzen kannst du deine Videos anfangs auch mit vergleichsweise einfachen Mitteln. Dein Smartphone, ein Stativ und vielleicht noch ein Ringlicht genügen bereits. Oder du startest erst einmal mit einer (guten) Webcam. Die potenzielle Reichweite ist enorm: Laut Studien nutzen bis zu 65 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren diese Plattform.

Twitter, Snapchat, TikTok, Pinterest, Clubhouse und mehr…

Twitter, Snapchat, TikTok, Pinterest und erst recht die noch sehr junge Audio-App Clubhouse sind Nischenangebote unter den Social Media Plattformen, mit einem jeweils sehr klaren Fokus. Es würde zu weit führen, auf alle hier einzugehen.

Sie können jeweils ein interessantes Potenzial haben und eignen sich vor allem dann, wenn du selbst „einfach Lust drauf hast“. Denn, ja: Social Media darf auch Spaß machen. Doch, wirklich. Auch wenn sich dieser Artikel vor allem darum dreht, wie du diese Plattformen professionell und beruflich einsetzen kannst, sollte das nicht in Vergessenheit geraten.

Denn am Ende des Tages wirst du wie schon erwähnt nur einige wenige Profile aktiv pflegen können. Und darunter sollten auch solche sein, die dir Freude machen. Deine Follower:innen werden den Unterschied merken.

Tools für die Social Media Analyse

Eine weitere Grundlage deiner Entscheidung sollten konkrete Zahlen sein. Und das aus zwei Blickwinkeln:

  1. Wie erfolgreich ist eigentlich das, was du bisher machst?
  2. Wie erfolgreich sind andere aus deiner Branche?

Für Punkt 1 ist die größte Schwierigkeit, die richtigen Zahlen für deine Erfolgsmessung zu finden. Wie ich in meinem Artikel über Content-KPIs geschrieben habe, sind die wirklich interessanten Werte oft am schwierigsten zu erfahren. Denn du kannst natürlich auf einen Blick sehen, ob du Follower:innen hinzugewonnen oder verloren hast, aber was genau bedeutet das für deinen Geschäftserfolg? Erst einmal so gut wie nichts.

Die Klickrate auf einen Social Media Post ist da schon interessanter. Die Social Networks liefern dir solche Zahlen häufig bereits frei Haus. Dank UTM Parametern und einem passenden Web-Analytics-Tool kannst du beispielsweise ergänzend nachvollziehen, wie viele Whitepaper-Downloads über deinen Beitrag auf LinkedIn zustande gekommen sind. Das ist schon einmal gar nicht schlecht.

Für den zweiten Punkt, die Konkurrenzanalyse, wird es tatsächlich noch schwieriger. Denn hier wirst du eben nur die Zahlen sehen, die öffentlich gemacht werden. Du siehst also die Follower (mäßig interessant) und kannst dir einen Eindruck von der Interaktionsrate verschaffen. Indem du schaust, wie viele Likes und Kommentare es gibt (schon etwas interessanter). Aber du siehst eben leider nicht, wie viel Umsatz am Ende herausgekommen ist.

Mit dieser Einschränkung im Hinterkopf machst du dich an die Analyse und greifst dabei unterstützend auf Werkzeuge wie die kostenlose Talkwalker-Suche zurück. Damit kannst du beispielsweise schauen, wie viel Resonanz die Hashtag-Aktion deiner Konkurrenz erreicht hat oder wer über dich im Social Web spricht. Andere Beispiele sind mention, quintly oder auch Fanpagekarma. Für Einzelunternehmer:innen können solche umfassenden Dienste bisweilen zu teuer sein. Anders sieht die Rechnung logischerweise aus, wenn du sie parallel für deine Kund:innen nutzt.

Mein Fazit zu Social Media Plattformen

Natürlich werden die Business Social Media Plattformen LinkedIn und Xing oft als erstes empfohlen, wenn es um den geschäftlichen Einsatz Sozialer Netzwerke geht. Das gilt vor allem im B2B-Bereich und ergibt auch Sinn. Aber ich möchte hier am Ende noch einmal einen Punkt betonen, den ich weiter oben bereits erläutert habe: Plattformen wie Facebook oder Instagram können sich für dich ebenso sehr gut eignen. Auch hier sprechen Menschen über ihre Arbeit, ihre Erfolge, ihre Pläne.

Zugleich solltest du nicht unterschätzen, wie wichtig die menschliche Seite ist, wenn es um geschäftliche Entscheidungen geht. Wenn du dann noch im Blick behältst, wie erfolgreich deine Aktivitäten wirklich sind, wird sich das über kurz oder lang für dich auszahlen.

Deine Frage zu den Social Media Plattformen

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Ein Kommentar zu “Social Media Plattformen im Vergleich: LinkedIn, Xing, Facebook, YouTube & Co.

  1. An verschiedenen Stellen sind diese Beschreibungen der Social Media Kanäle leider mir persönlich nicht erschöpfend genug. Zielgruppenanalyse sowie direkte Unterschiede für bspw. Redaktionspläne und Reichweitenerhöhung fehlt.
    Zudem sind Sätze wie „geschäftliches Profil hat nur Vorteile“ gefährlich, da u.a. verschärfte gesetzliche Vorschriften gelten für Beiträge, Sharing, Accountnamen, Kennzeichnung und und und… abgesehen von den Gebühren, die viele Netzwerke verlangen.

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