Bereit für WordPress 6.7? Die wichtigsten Features

Bereit für WordPress 6.7? Die wichtigsten Features

Mit WordPress 6.7 steht eine neue Version in den Startlöchern – und mit ihr einige Features, die Entwickler:innen und Website-Betreiber:innen aufhorchen lassen.

Mit Twenty Twenty-Five wird es ein neues Standardtheme geben, was insbesondere für Blogs und Nachrichtenseiten gedacht ist und frischen Wind ins Design bringt. Interessant ist außerdem der neue „Zoom Out“ Modus im Editor für alle, die häufig umfangreiche Seiten und Posts bauen.  Doch das ist längst nicht alles: Diese Version bietet zahlreiche weitere Verbesserungen, die deine Arbeit mit WordPress optimieren können. In diesem Artikel schauen wir uns die spannendsten Neuerungen an – WordPress 6.7 erscheint am 12. November.

Neues Standardtheme „Twenty Twenty-Five“

Es ist inzwischen eine lang laufende Tradition, dass WordPress mit dem neuen Jahr ein neues Standardtheme vorstellt. Es soll unter anderem die neuesten Funktionen und Verbesserungen in WordPress hervorheben. Zudem ist es ein Showcase dafür, wie sich das WordPress Team ein modernes Theme vorstellt.

Twenty Twenty-Five geht hier in gewisser Weise back to the roots, denn es ist klar als Theme für ein Blog gedacht. Die Vorläufer waren eher universell ausgelegt und zeigten, dass sich WordPress für viele Arten von Websites einsetzen lässt. Seinen Ursprung aber hatte WordPress als Blogsystem. Und das sieht man hier.

Twenty Twenty-Five hat drei grundlegende Varianten:

  1. Klassischer Blog, bei dem der Schwerpunkt auf dem Text liegt.
  2. Fotoblog, das unter anderem die Beitragsbilder besonders hervorhebt.
  3. Eine Version für „komplexe Inhalte“, die an eine News-Website erinnert.

Damit nicht genug: Das Team liefert zahlreiche Patterns als Gestaltungselemente für diverse Zwecke mit. Dazu gehören Bausteine für Landingpages, „Über uns“-Seiten, Call to Actions, Events und mehr. Wer dieses Theme installiert, bekommt also viele nützliche Vorlagen gleich mitgeliefert.

Nicht zuletzt bietet es dir eine breite Auswahl an Farbkombinationen und Schriftarten, die du mit einem Klick auswählen kannst. Die Fonts hat das Team dabei mit besonderer Achtsamkeit ausgewählt: Sie sollen auch solche Sprachen elegant darstellen, die nicht auf das lateinische Alphabet setzen. Das passt nicht zuletzt zum Thema Internationalisierung: WordPress soll künftig besser als bisher auf den globalen Einsatz vorbereitet sein. Laut offizieller Roadmap ist „Multilingual“ die vierte und letzte Phase des Gutenberg-Projekts – gleich nach dem aktuellen Thema „Collaboration“. Die Vorarbeiten dazu laufen bereits, wie wir weiter unten noch sehen werden. Doch dazu später mehr.

So schön Twenty Twenty-Five ist: In den Kommentaren zum offiziellen Post wird in Frage gestellt, warum WordPress weiterhin jedes Jahr ein neues Theme vorstellt. Denn an sich ist eine Grundidee des Full Site Editing (FSE), dass sich nun alle Teile der Website frei anpassen lassen, sofern man ein Block Theme nutzt. Insofern wäre eine Alternative, ein universelles FSE Theme bereitzustellen, das bei Bedarf für die neuesten Funktionen und Updates angepasst wird. Eine Antwort vom Designteam gab es dazu nicht.

Verbesserungen für die Nutzerfreundlichkeit

Neuer „Zoom Out“ Modus im Editor

Section Styles ist eine weitere Neuerung, die dir mehr Flexibilität beim Design deiner Website gibt: Damit kannst du ganze Abschnitte deiner Seiten oder Beiträge mit eIn WordPress 6.7 fließen die Gutenberg-Versionen von 18.6 bis 19.3 ein. Neu im Block-Editor ist der „Zoom Out“ Modus. Damit kannst du beim Erstellen oder Bearbeiten von Seiten in eine Art Vogelperspektive wechseln. Du bearbeitest die Inhalte also auf einer höheren Ebene – beispielsweise Patterns (Muster), anstatt einzelne Blöcke. Das soll Anwender:innen eine vereinfachte Navigation und mehr Übersicht geben: Sie können damit schneller zwischen verschiedenen Inhaltsbereichen hin- und herwechseln oder Designs im größeren Maßstab anpassen, ohne sich in Details zu verlieren. Über einen Umschalter in der Werkzeugleiste wechselst du in diesen Modus. Er aktiviert sich zudem automatisch, wenn du den Kartenreiter „Muster“ auswählst.

Der Editor erkennt bei alledem selbstständig den Hauptinhaltsbereich einer Seite – meistens den Post-Content-Block oder einen Gruppenblock, der das HTML-Element <main> nutzt. Damit der Modus korrekt funktioniert, sollten Entwickler:innen ihre Templates entsprechend anpassen. Sie müssen etwa sicherstellen, dass der Hauptinhalt in einem solchen Gruppenblock liegt.

Block Bindings UI nun offiziell

Mit WordPress 6.7 erreicht die Block Bindings UI einen wichtigen Meilenstein: Sie verlässt die experimentelle Phase und ist nun fest in den Editor integriert. Über eine neue Benutzeroberfläche kannst du darüber kompatible Blöcke wie Überschriften, Absätze, Bilder und Buttons direkt mit externen Datenquellen verknüpfen. Diese Verbindungen kannst du über ein neues „Attribute“-Panel in den Block-Einstellungen verwalten, wobei standardmäßig nur Administrator:innen Änderungen vornehmen können.

Ein Hauptanwendungsfall der Block Bindings ist es, Templates für Custom Post Types zu erstellen. Entwickler:innen können darüber benutzerdefinierte Felder mit verschiedenen Blöcken verbinden und so dynamische Layouts erstellen, ohne eigene Blöcke erstellen zu müssen. 

Aktuell beschränkt sich die Benutzeroberfläche auf die Verknüpfung mit Post-Meta-Daten. Die Anbindung weiterer Datenquellen ist in Entwicklung und wird in künftigen Versionen über eine API ermöglicht.

Weitere Neuerungen und Verbesserungen im Backend

Mit WordPress 6.6 wird die CSS Specificity im Core grundlegend überarbeitet, um Theme-Entwickler:innen das Leben zu vereinfachen. Ziel ist es, das Überschreiben von Core Styles zu erleichtern und gleichzeitig die Unterstützung für globale Stile beizubehalten.

Der Editor und das Backend erfahren mit WordPress 6.7 zahlreiche weitere Optimierungen. Hier eine Auswahl:

  • Bislang konnten Metaboxen verhindern, dass der Post-Editor in einem iFrame dargestellt wird. Eine neue Splitview-Ansicht behebt dieses Problem. Es gibt allerdings noch immer weitere Ausnahmefälle.
  • WordPress akzeptiert nun Bilder im HEIC-Format und wandelt sie automatisch in JPEG um. HEIC ist unter anderem das Standardformat bei Apple Geräten. Diese Funktion hängt von deinem Webhoster ab, da es eine kompatible Version von Imagick benötigt. Du kannst auf einfache Weise herausfinden, ob es bei dir verfügbar ist: Rufe „Website-Zustand“ auf und schaue unter „Bericht“ beim Punkt „Medien-Handhabung“ nach. Dort sollten die verfügbaren Dateiformate aufgelistet sein. Ist Imagick nicht kompatibel, wird wie bisher der Hinweis angezeigt, das Bild vor dem Hochladen manuell in ein JPEG zu wandeln.
  • Die „Styles“-Einstellungen bekommen eine Option, um Standard Schriftgrößen global festzulegen. 
  • Die Blöcke für Zitate, Verse und Post Content können inzwischen Hintergrundbilder haben. Diese Option boten bislang nur Container Blöcke wie Cover oder Group. Darüber hinaus lassen sich diese Hintergründe global festlegen.
  • Der Gruppen-Block kann jetzt auch einen Schatten haben.
  • Das Datum eines Posts oder Kommentars lässt sich in einem relativen Format wie „vor 2 Stunden“ anzeigen.
  • Der „Query Loop“-Block ist einfacher zu nutzen: Mit ihm integrierst du bekanntlich eine Liste von Beiträgen in dein Layout. Nun kann beispielsweise das Theme grundlegende Einstellungen vorgeben. Zudem finden sich die Block-Optionen jetzt alle in der Seitenleiste, während sie vorher teilweise in der Toolbar des Blocks zu finden waren.

Verbesserungen rund ums Thema Internationalisierung

Auch wenn die „Multilingual“-Phase des Gutenberg-Projekts erst noch ansteht, gibt es dennoch einige interessante Verbesserungen im Detail.

Prüfen der Existenz von Übersetzungen

Mit der neuen Funktion has_translation() können Entwickler:innen etwa effizient prüfen, ob eine Übersetzung existiert – ohne sie erst laden zu müssen. Dies soll die Performance verbessern, da das System unnötige Ladezeiten vermeidet.

Verbessertes Warnsystem für das Frühladen von Übersetzungen

WordPress führt außerdem ein verbessertes Warnsystem ein, das informiert, wenn Übersetzungen zu früh geladen werden. Die Core-Funktionen load_plugin_textdomain() und load_theme_textdomain() wurden optimiert, damit sie Übersetzungen erst dann laden, wenn sie tatsächlich benötigt werden. Dies vermeidet nicht nur Warnmeldungen, sondern kann ebenfalls die Performance der Website steigern.

Automatische Übersetzung von E-Mails

Darüber hinaus erhalten Administrator:innen E-Mails automatisch in ihrer bevorzugten Sprache, sofern sie die offizielle Administrator-E-Mail-Adresse als ihre persönliche E-Mail-Adresse verwenden.

Der European Accessibility Act kommt: Was er für Websites bedeutet

Aufgepasst: Du hast noch rund neun Monate, um deinen Onlineauftritt für den European Accessibility Act (EAA) fit zu machen! Am 28. Juni 2025 endet die vierjährige Übergangsfrist für diese europaweite Richtlinie zur Barrierefreiheit. In diesem Artikel erhältst du von Jan Tissler einen kompakten Überblick zum EAA, erfährst die Hintergründe und bekommst praktische Tipps, worauf du jetzt unbedingt achten solltest.

Verbesserungen für Entwickler:innen

Update für Interactivity API

Die Interactivity API erhält ein wichtiges Update für die dynamische Seitennavigation. Entwickler:innen können jetzt präziser steuern, wie sich der Zustand ihrer interaktiven Elemente bei der Client-seitigen Navigation verhält. Die API führt die neuen Funktionen getServerState() und getServerContext() ein, um gezielt auf Änderungen im Seitenzustand zu reagieren. Ein typischer Anwendungsfall ist die Entwicklung interaktiver Blöcke wie Quiz-Komponenten: Hier können Entwickler:innen nun exakt festlegen, welche Eigenschaften sich bei einem Seitenwechsel aktualisieren sollen. Die neuen Funktionen liefern schreibgeschützte Objekte zurück, die sich nach jedem navigate()-Aufruf automatisch mit den Werten aus dem neuen HTML aktualisieren.

Preview Options API

Über die Preview Options API können Plugins jetzt die Vorschaufunktion des Editors erweitern. Ein Newsletter Plugin könnte beispielsweise einen Punkt ergänzen, um einen Beitrag so anzuzeigen, wie er in einem E-Mail-Programm aussehen würde. Oder ein Social Media Plugin könnte zeigen, wie die Artikelvorschau in verschiedenen sozialen Netzwerken aussieht. Dies steht sowohl im Beitrags- und Seiten-Editor als auch im Site-Editor zur Verfügung.

Performance beim Registrieren mehrerer Blöcke

Die neue Funktion wp_register_block_metadata_collection() optimiert die Performance beim Registrieren mehrerer Blöcke. Plugins können damit ihre Block-Metadaten in einer einzigen PHP-Manifestdatei bündeln, anstatt für jeden Block einzelne block.json-Dateien zu verarbeiten. Die Integration in bestehende Entwicklungs-Workflows gestaltet sich dabei denkbar einfach: Das @wordpress/scripts-Paket generiert die benötigten Manifestdateien automatisch über den neuen Befehl build-blocks-manifest – ein Feature, das bisher nur WordPress Core selbst nutzen konnte. Ausblick: Eine Unterstützung für Themes wird diskutiert. Es gibt Überlegungen, das Konzept auch auf theme.json-Dateien auszuweiten, was besonders bei umfangreichen Theme-Konfigurationen die Performance verbessern würde.

Plugin Template Registration API

Mit der neuen Plugin Template Registration API können Entwickler:innen erstmals eigene Block-Templates direkt über ihre Plugins registrieren und so in den Site-Editor integrieren. Diese wichtige Funktion war bisher Themes vorbehalten. Die neue API macht den Prozess durch zwei zentrale Funktionen besonders einfach: Mit register_block_template() lassen sich Templates anlegen, während unregister_block_template() sie bei Bedarf wieder entfernt. Entwickler:innen definieren den Template Namen und können weitere Parameter wie Titel, Beschreibung, Standard Content und unterstützte Post Types festlegen. Die Templates erscheinen anschließend nahtlos neben allen anderen Templates im Site-Editor. Zugleich behalten Theme Templates weiterhin Vorrang vor Plugin Templates: Themes können also bei Bedarf Plugin Templates überschreiben.

Lade von lazy-loaded Bildern

Lazy-loaded Bilder werden jetzt intelligenter geladen: Die neue sizes=“auto“ Funktion ermöglicht es dem Browser, die exakt passende Bildgröße aus der srcset-Liste zu wählen, sobald das Bild in den sichtbaren Bereich scrollt. Da zu diesem Zeitpunkt das Layout bereits bekannt ist, kann der Browser die tatsächliche Anzeigebreite des Bildes ermitteln und entsprechend die optimale Version laden. WordPress fügt dafür nun automatisch „auto“ zum sizes-Attribut bei lazy-loaded Bildern hinzu.

Data Views Komponente

Die „Data Views“-Komponente ist ein Baustein für das kommende Redesign des Backends und soll letztlich die bisherigen Listenansichten ersetzen. Sie wird schrittweise entwickelt und erfährt diverse Änderungen und Verbesserungen mit WordPress 6.7. So kannst du indessen die Spaltenreihenfolge in Tabellenansichten anpassen und die Dichte von Grid Ansichten verändern. Außerdem zeigen die Listenansichten für Seiten den Avatar des Autors neben dem Veröffentlichungsstatus an. Darüber hinaus lassen sich kombinierte Felder anzeigen, z. B. Seiten Thumbnails neben dem Titel. 

Dies ist nur ein Ausschnitt der zahlreichen Änderungen und Verbesserungen. Ein guter Startpunkt für eine tiefergehende Recherche ist wie immer der aktuelle „Field Guide“ zur neuen WordPress Version.

Fazit

WordPress 6.7 zeigt eindrucksvoll, dass die Plattform nicht nur souverän bleibt, sondern auch stetig für die Zukunft vorbereitet wird. Das neue Standardtheme, das sich auf Blogs und Nachrichtenseiten fokussiert, ist ein willkommenes Zeichen dafür, dass WordPress seine Wurzeln nicht vergisst – etwas, das mich als langjährigen Nutzer besonders freut. Wer wie ich WordPress schon seit den Anfängen kennt, wird dies vielleicht wie ich zu schätzen wissen. Mit spannenden Features wie dem „Zoom Out“-Modus und vielen kleinen Verbesserungen zeigt WordPress 6.7 außerdem, dass es bestens für die nächste Generation des Webdesigns gewappnet ist.

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