Ein eigener Newsletter ist eine der effektivsten und kostengünstigsten Möglichkeiten, mit deiner Zielgruppe in Kontakt zu bleiben. Welche Varianten bietet WordPress hierfür? Welche Plugins solltest du auf dem Schirm haben? Und was gibt es beim eigenen Newsletter rechtlich zu beachten? Unser Überblick.
Das Wort Newsletter wird leider viel zu oft mit nervigem E-Mail-Spam assoziiert. Klar, davon gibt es mehr als genug. Aber ein gut gemachter Newsletter ist ein wahres Supertalent im Online-Marketing und in der Konversion. Das stellen wir auch mit unserem Raidboxes Newsletter immer wieder fest.
Vorteile von Newslettern
Egal ob du deiner Zielgruppe deine neuesten Blog-Artikel zusenden, sie über Rabattaktionen informieren oder ihnen die neuen Features in deinem Online-Shop zeigen möchtest: Einen Newsletter zu erstellen ist einer der einfachsten Wege, genau das zu tun.
Zudem ist ein Newsletter einer der günstigsten Kanäle im Online-Marketing, da er ohne den Einsatz von Unsummen in Werbung funktioniert (auch wenn du den Prozess mit bezahlten Anzeigen natürlich beschleunigen kannst). Schließlich konvertierst du Besucher zu Newsletter-Abonnenten, die ohnehin schon auf deiner Seite, deinem Blog oder deinem Shop sind. Du baust dir deine Newsletter-Liste also bereits passiv auf, ohne allzu großen Einsatz.
Den Newsletter dann zu betreiben, ist auch keine Raketenwissenschaft. Du brauchst ein System bzw. Plugin für deinen Newsletter, eine Liste mit Abonnenten und natürlich eine gute Idee oder ein passendes Thema, das deine Zielgruppe interessiert. Wir zeigen dir, mit welchen WordPress Plugins du dir einen eigenen Newsletter aufbauen kannst. Und wie du deine Besucher:innen mit Formularen für den Newsletter zu Abonnent:innen machst.
Newsletter Systeme für WordPress
Zunächst einmal stellt sich die Frage, welches Newsletter System du nutzen möchtest. Hier hast du zwei Möglichkeiten: Ein eigenes aufbauen oder ein bestehendes System nutzen. Wenn du wenig Erfahrung mit Newslettern, WordPress und E-Mail-Marketing hast, empfiehlt es sich, ein bestehendes System zu nutzen. Bekannte Anbieter hierfür sind zum Beispiel Mailchimp, SendInBlue oder CleverReach.
Der Vorteil bei solchen Anbietern ist, dass die ganze Infrastruktur bereits fertig ist. Du musst nur noch eine Liste deiner Abonnenten importieren, oder die Formulare zum Neuaufbau der Liste auf deiner Seite einbauen. Danach kannst du sofort loslegen, deine E-Mails zu verschicken. Die meisten Anbieter für Newsletter sind anfangs kostenlos nutzbar. Mit größeren Listen oder Funktionsansprüchen solltest du aber etwas Budget im mittleren zweistelligen bis niedrigen dreistelligen Bereich pro Monat einplanen.
Wenn du bereits etwas Erfahrung mit WordPress hast, kannst du dir mit Plugins auch ein eigenes Newsletter System bauen. Hierfür gibt es einige bekannte Plugins, von denen wir dir drei vorstellen möchten.
Newsletter mit WordPress verschicken: Pro und Kontra
Newsletter Plugin
Das Plugin Newsletter von Stefano Lissa & The Newsletter Team wird von über 300.000 WordPress-Installationen aktiv genutzt. Es ist mit 4,5 von fünf möglichen Sternen bei knapp 1.000 Bewertungen eines der meistgenutzten und beliebtesten Plugins für E-Mail-Marketing im Pluginverzeichnis von WordPress und WooCommerce.
Mit diesem Plugin kannst du unbegrenzt viele Abonnenten sammeln und Newsletter verschicken, es gibt einen eingebauten Spam-Check und einen Drag-and-Drop-Editor für die Erstellung der einzelnen Newsletter. Zudem kannst du das Plugin mit vielen kostenlosen und kostenpflichtigen Erweiterungen weiter ausbauen. Die Macher weisen es als DSGVO- und SMTP-Ready aus, zum Datenschutz später noch ein paar Hinweise.
MailPoet – E-Mails und Newsletter in WordPress
Das Plugin MailPoet 3 ist ein Klassiker. Es wird aktuell von über 100.000 aktiven WordPress Installationen genutzt und kommt bei ebenfalls knapp unter 1.000 Bewertungen auf 4,5 von fünf möglichen Sternen.
MailPoet ist optisch etwas besser an WordPress angepasst und daher für Einsteiger:innen angenehmer zu nutzen. Der Funktionsumfang ist aber ähnlich. Mit MailPoet kannst du Formulare und Newsletter erstellen, hast eine Integration für WooCommerce, bekommst Statistiken und vorgefertigte Vorlagen kostenlos dazu.
Zudem gibt es die Möglichkeit, den MailPoet Sending Service zu nutzen. Dadurch musst du deine E-Mails nicht über deinen eigenen Host verschicken. Der Sending Service ist bis zu 1.000 Abonnent:innen kostenlos, darüber hinaus musst du kostenpflichtig upgraden (oder deinen eigenen Host nutzen).
Email Subscribers & Newsletters
Das Plugin Email Subscribers & Newsletters von Icegram kann ähnlich beeindruckende Zahlen wie MailPoet vorweisen: Über 100.000 aktive Installationen, 4,5 von fünf Sternen, knapp 1.000 Bewertungen.
Auch mit diesem Plugin lassen sich unlimitierte Kontakte sammeln, Newsletter verschicken, E-Mail-Templates und verschiedene Listen anlegen. Es kommt einher mit einem integrierten Spam-Check, automatischen Mailings bei neuen Blogartikeln und einer Reihe von fertig designten Formularen.
Mit der kostenpflichtigen Pro-Variante des Plugins kannst du zudem noch weitere Funktionen freischalten. Zum Beispiel Autoresponder-Sequenzen, die nach einem von dir festgelegten Muster automatisch E-Mails verschicken. Damit kannst du ganze Mailing-Strecken einmalig erstellen und an deine neuen Abonnenten raussenden.
Natürlich gibt es noch viele weitere Plugins für den Aufbau eines Newsletters mit WordPress. Um das Richtige zu finden, kannst du eine Auswahl davon installieren und testen, welches für deine Bedürfnisse am besten geeignet ist. Suche dafür im Pluginverzeichnis von WordPress einfach nach „Newsletter“.
Achte dabei auf die aktiven Installationen sowie auf die Bewertungen der einzelnen Plugins. Weitere Hinweise zur Auswahl von WordPress Plugins findest du in unserem Tutorial zur Plugin-Auswahl.
Mailchimp, SendInBlue & Co.: Newsletter Formulare einbauen
Wie oben bereits erwähnt, musst du dein Newsletter System nicht unbedingt selbst aufbauen. Du kannst auch E-Mail-Marketing-Anbieter wie Mailchimp, SendInBlue, CleverReach und Co. auswählen, die all diese Arbeit für dich übernehmen.
Neben dem Verfassen und Verschicken der Newsletter musst du dann nur noch eine Sache selber machen: Das Sammeln der E-Mail-Adressen deiner Besucher:innen.
Formulare in WordPress integrieren
Das geht mit sogenannten Formularen, die du auf deiner Website einbauen kannst. Beispiele für passende Platzierungen sind die Seitenleiste, unter jedem Artikel, als Pop-up oder auf einer eigenen Newsletter-Seite, die du im Menü, Header oder im Footer verlinken kannst.
Fast alle großen E-Mail-Marketing-Anbieter bieten eigene WordPress Plugins für Formulare an, die du auf deiner Website einbauen kannst. Ein Beispiel: Wenn du dich für Mailchimp entscheidest, dann suche einfach nach „Mailchimp form“ im Pluginverzeichnis und suche dir einen der Anbieter aus. Bestenfalls auch hier einen mit vielen aktiven Installationen, guten Bewertungen und einer möglichst aktuellen Version.
Die Mailchimp WordPress Integration
Da es unzählige verschiedene Anbieter für E-Mail-Marketing gibt und die Plugins im Kern immer ähnlich funktionieren, stellen wir dir die Integration dieser Plugins nur am Beispiel von Mailchimp vor. Hierfür wählen wir das wohl bekannteste Plugin MC4WP: Mailchimp for WordPress mit über zwei Millionen aktiven Installationen.
Einmal installiert und aktiviert, musst du das Plugin mit deinem Newsletter-Anbieter verknüpfen. Das geht in der Regel über eine API-Schnittstelle. Die Plugins erklären dir aber während des Prozesses ganz genau, wie das funktioniert und wo du die dafür notwendigen Informationen bei deinem Anbieter findest.
Ist das erledigt, erstellst du ein Formular. Das platzierst du dann entweder per Code oder – etwas einfacher – per Shortcode dort, wo du es gerne hättest. Manche Formular-Plugins bringen auch gleich noch passende Widgets mit, die du an den verschiedenen Widget-Plätzen innerhalb deiner WordPress Seite einbinden kannst.
Wenn deine Besucher:innen sich dann anmelden möchten, brauchen sie lediglich ihre Daten angeben. Das Plugin übergibt alles an deinen Newsletter-Anbieter, der den Rest erledigt.
Double-Opt-In und DSGVO
Wichtig: Ein Newsletter ist ein sensibles Thema, wenn es um den Datenschutz geht. Du musst bestimmte rechtliche Grundregeln beachten, wenn du einen Newsletter rechtskonform betreiben möchtest.
Beispielsweise ist es wichtig, ein sogenanntes Double-Opt-In-System zu verwenden, also deine Nutzer:innen nach Eintragen ihrer Adresse noch einmal per E-Mail zu fragen, ob sie den Newsletter auch tatsächlich haben möchten. So wird ausgeschlossen, dass ein Dritter unbefugt andere Menschen zu Newslettern anmeldet.
Zudem musst du dafür sorgen, dass du deine Nutzer:innen genau darüber informierst, was mit ihren Daten passiert, wie sie gespeichert werden und was du mit den Daten nach der Austragung machst. Diese Informationen gehören in deine Datenschutzerklärung – und diese muss bei der Anmeldung deiner Nutzer:innen zur Kenntnis genommen werden.
Am besten stellst du das sicher, indem du eine Checkbox für die Anmeldung verpflichtend machst, mit der deine Besucher:innen abhaken, dass sie die Datenschutzerklärung gelesen haben. Weitere Themen sind etwa das sogenannte Koppelungsverbot der DSGVO für dein E-Mail-Marketing, siehe unsere Erläuterungen hierzu. Die zuvor genannten Punkte solltest du alle von einer Fachkanzlei für Onlinerecht überprüfen lassen, damit du auf der sicheren Seite bist.
Alle von uns vorgestellten Plugins bieten die Möglichkeit, einen DSGVO-konformen Newsletter aufzusetzen. Informiere dich hierzu aber selbst noch einmal genau und konsultiere im Zweifel ebenfalls eine Anwaltskanzlei oder Expert:innen für Datenschutz, die deinen Newsletter rechtskonform mit dir aufsetzen.
Fazit: Newsletter erstellen mit WordPress
Wie bei fast allen Herausforderungen, die man mit WordPress so haben kann, stehen dir auch für die Einrichtung eines Newsletters viele Plugins im WordPress Pluginverzeichnis zur Verfügung. Sie alle vereinfachen die Einrichtung erheblich. Du musst nur für dich die Frage klären, ob du ein eigenes System oder einen bekannten Newsletter-Anbieter nutzen möchtest. Danach kannst du mit wenigen Klicks einen Newsletter aufsetzen oder dich mit Formularen an andere Anbieter andocken.
Auch kostenseitig ist ein Newsletter keine große Hürde: Die meisten Plugins bieten für den Start gratis Versionen an, die meisten Anbieter ebenfalls eine Freigrenze, bis zu der du deinen Newsletter kostenfrei betreiben kannst. Wenn deine Newsletter-Liste dann mit der Zeit größer wird, kannst du mit immer noch kleinen finanziellen Mitteln weitermachen – dein Newsletter bringt dir dann aber bestenfalls bereits einen Return in Form von wiederkehrenden Besuchen und letztendlich Kund:innen. Hierzu solltest du idealerweise messen, welche Besucher:innen über den Newsletter kommen und dann auch konvertieren bzw. bei dir kaufen.
Solange du auf die DSGVO achtest, empfiehlt es sich übrigens, auch dann E-Mail-Adressen einzusammeln, wenn du gerade noch gar keinen regelmäßigen Newsletter betreibst. Eine große E-Mail-Liste kann deinem Online-Marketing einen ordentlichen Push geben. Mit einer bestehenden Liste musst du dann bei deinem zukünftigen Newsletter nicht ganz von vorne starten.
Hi und guten Tag,
vielen Dank für diesen Artikel. Das ist sehr sehr interessant und die Möglichkeiten des NL-Plugins – die sind toll.
An dieser Stelle will ich mich bedanken für eure tolle Seite: Die ist echt klasse. Die vielen Themen, die hier angesprochen werden sie sind aktuell, hilfreich und für Anwender voll von Belang.
Und darüber hinaus: Eure Begeisterung einfach ansteckend. Gerade über die Themen und Entwicklungen der neuen WordPress gibt es so viel Informationsbedarf: Ihr habt neulich auch über Full Site Editing geschrieben – das ist toll, sehr hilfreich und diese Infos – die bringen viel, denn im Moment weiß man ja noch sehr wenig über das Thema.
Macht bitte weiter so!!
Freue mich wenn Ihr hier noch mehr in Zukunft von Euch zu hören – etwa über die Themen;
– WordPress 5.9 – über die Neuigkeiten insgesamt – und insbes. über
– Full Site Editing
– Query-Loop
– Gutenberg und Block-Themes
– Blocks + intrinsic web design
– Navigation menus
– Interface for theme.json
– weitere WordPress-Themes
– u. v. a. m.
Hier noch mehr zu erfahren, das wäre klasse.
Hallo Urs,
wow, vielen Dank für dieses motivierende Feedback, das freut uns sehr!
Deine Themenideen nehmen wir gerne in unser nächstes Redaktionsmeeting mit. 🙂
Viele Grüße
Leefke
Hi! Mich würde ja interessieren ob es bei einem dem Anbieter Automatismen gibt und wie diese einfach einzubinden sind. ich möchte z.B. an meine Mitglieder (700 Stück) im regelmäßigen Abstand (z.b. wenn immer eine Anzahl an ca. 10 Blogpost online sind) automatisch eine mail raus geht mit der Vorschau dieser Beiträge. Also Vorschaubild, Kurzer Text und Link dahin. Auf einer selbst erstellten Vorlage. SendInBlue regelt das über den RRS Feed, das funktioniert aber nur teilweise, sehr kompliziert und oftmals auch gar nicht. Oder auch die Dynamik einzusetzen, dass zb. bestimmte Posts/Kategorien etc eingefügt werden können über dynamischen Code oder Shortcode. Das habe ich bei SedinBlue noch nicht gesehen… Habt ihr dazu eine Idee?
warum wird hier nicht Mailster erwähnt? Ein absolut mächtiges Plugin, welches DSGVO-konform ist und keinen externen Newsletter-Service benötigt.
@Daniel: Danke für den Hinweis. Es gibt jedoch kein offizielles Plugin bei WordPress.org (nur Add-ons), und ich finde auf der Website von Mailster keinen Hinweis zum Anbieter? Hast du Erfahrungen mit dem Tool gemacht? Dann ergänze sie gerne hier.