CO2 optimized WordPress Websites

CO₂ optimierte Websites mit WordPress und WooCommerce

Webseiten und Onlineshops mit WordPress, die CO₂ optimiert sind? Unsere Partneragentur ecombee setzt genau das um. Als besonders nachhaltiger Webhoster liegt uns das Thema „grünes“ WordPress am Herzen. Deswegen fragten wir Patrick Losert von ecombee, wie sich Webprojekte ökologischer planen lassen.

Patrick, ihr gestaltet CO₂ optimierte Websites und Onlineshops mit WordPress. Was sind die zentralen Hebel eurer Arbeit, damit die Ergebnisse nachhaltiger werden?

In den letzten 12 Jahren, die ich mit WordPress arbeite, durfte ich viele Erfahrungen sammeln, mit unterschiedlichsten Setups. Von kleinen Websites und Market Validation Landing Pages bis zu großen Community-, SaaS- und Onlineshop-Lösungen. Dabei funktionierten einige mehr und einige weniger gut, was Performance, Usability, Integration und Wartbarkeit angeht.

In dieser Zeit waren die Themen Performance und Wartbarkeit jedoch am wichtigsten geworden. Und mit Performance und einfacher Wartung geht meist auch weniger Traffic und Server-Auslastung einher, was wiederum weniger Energiekonsum der Infrastruktur bedeutet, also einen positiven Effekt hinsichtlich CO₂-Emissionen hat (einfach ausgedrückt, das ganze Konstrukt ist natürlich wesentlich komplexer).

Mehr Performance bedeutet nicht automatisch weniger CO₂

Nun kann bei Performance viel getrickst werden, was nicht wirklich den Energieverbrauch senkt, etwa das nachträgliche Laden von Scripten. Auch das Thema Wartbarkeit hat meiner Meinung nach Auswirkungen auf CO₂-Emissionen, da bei einem hohen Wartungsaufwand und vielen Tests nach Updates & Anpassungen natürlich auch mehr Ressourcen (technisch sowie menschlich) gebraucht werden.

CO₂-Emissionen sparen mit WordPress

Es gibt verschiedene Hebel, um WordPress und WooCommerce möglichst nachhaltig zu entwickeln aber auch zu betreiben. Siehe hierzu unsere Beiträge Nachhaltige WordPress Entwicklung und Green Hosting für WordPress.

Wenn wir also die Punkte Performance und Wartbarkeit so weit wie möglich optimieren, ist dies schon einmal der halbe Weg hin zu CO₂-optimierten Lösungen. Dann haben wir uns im Nachgang die übrig gebliebenen Bottlenecks angeschaut und unsere Setups dahingehend angepasst. Die zentralen Hebel sind definitiv:

  • Ein performantes WordPress Theme zu nutzen. Wir setzen hier zu 99 Prozent auf GeneratePress, da die Integration mit GenerateBlocks perfekt ist und 90 Prozent der benötigten Komponenten abdeckt.
  • So wenig WordPress Plugins wie möglich nutzen.
  • Die Plugins, die genutzt werden, müssen performant programmiert und integriert sein.
  • Alle Bilder und Grafiken automatisch optimieren.
  • Alle Stylesheets und Scripte ebenfalls zu optimieren und nur dort zu laden, wo sie gebraucht werden.
  • Eine saubere CDN Integration.
  • Ein sehr guter und performanter WordPress Hoster wie Raidboxes 😉

Hier noch ein Einblick in WordPress Themes und Plugins, die wir in den meisten Projekten nutzen:

  • GeneratePress, GP Premium, GenerateBlocks, GenerateBlocks Pro, FluentForms Pro, Postman SMTP, Perfmatters, ACF Pro
  • Das Plugin LazyBlocks, damit haben wir diverse eigene Gutenberg Blöcke und Integrationen entwickelt
  • In komplexen Szenarien nutzen wir Crocoblocks JetEngine, das wir modifiziert haben, um es performanter zu machen

Für WooCommerce Shops nutzen wir ebenfalls das obere Setup, zusammen mit Mollie als Payment Lösung. Wir ergänzen die Onlineshops auf Kundenwunsch mit eigens entwickelten Modulen und unserem GP Child Theme, da bei WooCommerce Plugins recht schnell ein overhead an Code entstehen kann, den wir damit vermeiden.

Alternativen zu aufwendigen WordPress Setups

Müssen eure Kund:innen auf einzelne Features oder besonders aufwendig gestaltete Webseiten verzichten, damit ihr euer Ziel erreicht? Wie geht ihr mit Kundenwünschen um, die für viel Traffic und Last sorgen?

Niemand muss hier auf etwas verzichten, das unbedingt benötigt wird. Jedes Element kann bis auf ein Minimum an Traffic optimiert werden. Ich sehe es aber auch als Teil unserer Beratungsleistung, auf „unnötige Spielereien“ hinzuweisen und Alternativen zur Verfügung zu stellen.

Unser Ziel wird aber immer zu 100 Prozent erreicht, solange wir Elemente optimieren, da selbst schon eine Einsparung von ein paar Kilobyte bei High Traffic Seiten einen wirklichen Effekt hat. Damit erzielt selbst eine sehr „CO₂ aufwendige Website“ mit vielen Bildern und Videos einen positiven Effekt bei unserem Setup, da ohne Optimierung wesentlich mehr Energie verbraucht werden würde.

CO2 WordPress Audit
CO₂ Audit als Basis der Optimierung

Bei High Traffic Seiten fangen wir, natürlich neben einem skalierbaren Hosting, viel mit unserer CDN Integration und den Worker Scripten ab. Dadurch werden die Last verteilt und Ressourcen eingespart. Ich freue mich daher umso mehr auf die geplante neue Raidboxes Infrastruktur 🙂

WordPress Plugins und Themes als Hebel

WordPress Plugins lassen sich auch nachhaltig entwickeln, siehe dieses Interview. Wollt ihr in Zukunft ebenfalls auf eigene Plugins, Features oder Themes setzen?

Danny van Kooten, den ihr interviewt habt, ist ein toller Typ. Es lohnt sich definitiv, den Beitrag zu lesen. Ich habe mir seinen Ansatz in der Vergangenheit zum Vorsatz gemacht und auf eigene Plugins und Module gesetzt, um die Performance zu sichern. Und um nur jene Scripte und den Code zu laden, die auch wirklich benötigt werden.

Bisher haben meiner Meinung nach das Design und die Features bei den meisten Entwickler:innen von Plugins eine höhere Priorität als Performance und Ressourceneinsparung. Doch ich hoffe, das ändert sich 🙂

Da wir einen möglichst großen Effekt in der CO₂-Optimierung erreichen wollen, ohne viele Ressourcen in die Wartung des Codes von WordPress Plugins und Themes zu stecken, veröffentlichen wir keine unsere Plugins und Module. Die breite Masse und Setups damit zu bedienen, das erscheint uns nicht skalier- und wartbar genug. Wir werden daher unserer bisher entwickelten WordPress Lösungen weiterhin nur in unseren Setups einsetzen.

Wenn wir CO₂ Audits und Optimierungen bei anderen Setups durchführen, dann arbeiten wir mit den dort vorhanden Ressourcen und Möglichkeiten, da die wenigsten Kund:innen bereit sind, ihr Seite neu erstellen zu lassen.

Wir arbeiten gerade an einer Lösung, die nicht nur WordPress Seiten optimiert, sondern mit jedem Web-Stack einsetzbar ist. Damit haben wir einen wesentlich nachhaltigeren Impact. Und das ohne zu sehr auf spezielle Software achten zu müssen.

Der CO₂ Audit

Ihr bietet vor einem Projekt einen Performance- und CO₂ Audit an. Wie genau geht ihr dabei vor und welche Tools nutzt ihr?

Unser Audit richtet sich an bestehende Websites, Onlineshops und Web-Apps. Wir sind grad dabei, den Prozess zu automatisieren. Als erstes nutzen wir eine Kombination aus Webpagetest, CO2.js, Wappalyzer sowie dem Firefox Performance Profiler, um einen umfassenden Audit Bericht aus den Daten zu erstellen. Der Bericht zeigt dann detailliert auf, wo und wie viel Optimierungspotenzial vorhanden ist.

Diese Erkenntnisse gleichen wir dann mit unseren bestehenden Optimierungsprozessen und -Lösungen ab und erstellen daraus einen Optimierungsplan. Teilweise erstellen wir auch Audits von uns noch nicht bekannten Web-Stacks und dürfen dann lernen, wie diese optimiert werden können.

Aus diesem Optimierungsplan ergibt sich eine Handlungsempfehlung und der geschätzte Umfang für die Optimierung. Wir bieten diesen Optimierungsplan unseren Kund:innen an, durchgeführt entweder durch uns oder durch deren eigenes Team. Nach Umsetzung der Optimierung prüfen wir das ganze dann noch einmal.

Damit das Ganze nicht nur eine einmalige Sache bleibt, sondern kontinuierlich weitergeführt wird, bieten wir unser wöchentliches oder monatliches Audit Paket an. Wie der Name schon vermuten lässt, führen wir dabei in widerkehrenden Abständen ein Audit durch. Und wenn alle Kriterien aus dem Optimierungsplan erfüllt bleiben, erhalten unsere Kund:innen unser CO₂ Optimized Siegel.

Wir haben lange überlegt, ob wir ein Siegel erstellen und uns letztendlich dafür entschieden. Weniger als Marketingeffekt, mehr als Prüfbeleg, dass eine kontinuierliche Optimierung stattfindet und wirklich CO₂-Emissionen eingespart werden.

Einstieg in nachhaltige Web-Entwicklung

Was ratet ihr WordPress Entwickler:innen: Wie gelingt der Einstieg in die nachhaltige Web-Entwicklung?

Es gibt hierzu tolle Infoseiten wie:

Zusätzlich sollte sich jede Person mit dem Thema CO₂-Emissionen beschäftigen. Es ist teilweise sehr komplex und undurchsichtig, aber ich halte es für essentiell um zu verstehen, wie Web-Entwicklung in Verbindung mit CO₂-Emissionen steht.

Hinsichtlich der Softwareentwicklung selbst raten wir von Anfang an ein Konzept zu erstellen und zu prüfen, was wirklich benötigt wird. Etwa dazu, welche Frameworks oder andere Ressourcen von Dritten tatsächlich notwendig sind. Lieber ein Modul einfach selbst entwickeln, als ein mächtiges Framework dafür zu laden. Dadurch entsteht zwar erst einmal mehr Programmieraufwand, aber auf die Masse der potenziellen Kund:innen gesehen ergibt sich eine enorme Einsparung und ein Mehrwert, ganz nach dem Prinzip von Danny van Kooten. Zudem lernt man immer dazu, wenn man etwas selbst programmiert.

Dann vor allem: Cleanen und performanten Code schreiben, dafür gibt es ja schon Plugins für Entwicklungsumgebungen wie z.B. CodeSniffer, Clean Code etc. Und wenn möglich auf Caching setzen. Vor allem aber gilt: hab den Mut, Fehler zu machen. Ebenso Durchhaltevermögen. Lieber ein kleiner Impact und daraus lernen, als kein Impact und verstecken. Das erfahren wir selbst jeden Tag 🙂

Wie ist eure besondere Geschäftsidee entstanden und welches Feedback bekommt ihr?

Die Geschäftsidee ist im Zuge des letzten großen Projektes bei einem Startup entstanden, für das wir gearbeitet haben. Wir mussten einen Multi-Vendor-Marktplatz im B2C bauen und das Thema Nachhaltigkeit stand auch für die Technologie im Vordergrund. Das Ergebnis daraus, gepaart mit der inneren Motivation einen nachhaltigen Wandel im Web mitzugestalten, führte dann zu unserem Geschäftsmodell.

Die Basis für alles begleitet uns allerdings schon seit all den Jahren, in denen wir uns mit Performance und Nachhaltigkeit beschäftigen. Der Zeitpunkt hat sich uns gesucht, sagen wir es mal so 🙂

ecombee WordPress Team
Patrick Losert (links) und Wojtek Konieczny von ecombee

Bisher bekommen wir sehr viel positives Feedback zu unserem Service und dem Team, aber auch Kritik zu einzelnen Themen, etwa zur Transparenz der CO₂-Emissionen. Wir freuen uns über beides sehr. Zum einen darüber, dass unsere Produkte selbsterklärend sind und wir zusammen mit unseren Kund:innen ihre Zukunft im Web nachhaltiger gestalten. Zum anderen aber auch über die Kritik, die es uns erlaubt, uns selbst zu messen und stetig zu verbessern.

Das Thema Transparenz ist so vielseitig, komplex und benötigt so viel Aufklärung und Content, dass wir es nicht auf einmal stemmen können. Wir wissen, dass wir nicht von Anfang an alles komplett richtig machen können. Aber auch hier sind wir dankbar für all die Kritik und Anregungen. Und trotzdem stolz auf das, was wir schon geschafft haben. In kleinen Schritten aber stetig und nachhaltig zum Ziel, das ist unser Motto.

Green WordPress Hosting

Warum arbeitet ihr mit Raidboxes zusammen? Wie konkret helfen wir euch dabei, nachhaltige WordPress Projekte umzusetzen?

Wir arbeiten mit Raidboxes zusammen, da ihr uns, neben eurer Nachhaltigkeit im Unternehmen und dem Green Hosting, viel Arbeit abnehmt. Etwa in Bezug auf Seiten erstellen, Server-Konfiguration, Caching, Backups, Performance, Sicherheit und die WordPress Konfiguration.

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Zudem stehen eure Server in DE, was vor allem im B2B ein wichtiges Kriterium für die meisten Kund:innen ist. Euer Support ist mit der beste, den wir bisher erleben durften, was uns eine große Hilfe ist. Also für uns bildet all das ein tolles Gesamtpaket, was auch noch nachhaltig ist.

Ein paar Worte zu dir und deinem Team?

Ich bereise seit einigen Jahren als digitaler Nomade die ganze Welt und darf auf diese Art so viele verschiedene Kulturen, Menschen und Projekte kennenlernen, das erfüllt mich mit Dankbarkeit. Auf dieser langen Reise sind enge Freundschaften und Kooperationen entstanden. Ich freue mich immer wieder, wenn ich gemeinsam mit diesen Menschen das Hier und Jetzt und die Zukunft gestalten darf.

Eine sehr wichtige Erfahrung, die ich machen durfte, war, dass jeder dieser Menschen seinen eigenen Lebensweg geht und Veränderung ein Teil davon ist. Das für viele Menschen starre Strukturen nicht funktionieren und die berufliche Freiheit intrinsisch motiviert. Auch ist die Auslastung der einzelnen Personen immer unterschiedlich in unseren Projekten.

Daher haben wir uns entschieden, in einem Team aus selbstständigen Menschen unter einer Brand zu arbeiten, so dass die Agilität und Kreativität nicht verloren geht und jeder sich nach Bedarf einbringt. Ich bin ein großer Freund dieser Art von Teams, da wir sehr wenige Konflikte haben und jedes Mitglied im Team seinem eigenen „Warum“ folgen kann, ohne an Kreativität und Produktivität zu verlieren.

Das klingt alles sehr philosophisch, ist aber für uns ein wichtiger Grundbaustein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Ich bin dankbar und stolz, ein Teil dieses Teams sein zu dürfen.

Deine Fragen zu nachhaltigem WordPress

Welche Fragen zum Thema Nachhaltigkeit und WordPress hast du? Stelle sie gerne in den Kommentaren. Du möchtest über weitere Beiträge zum Thema WordPress und WooCommerce informiert werden? Dann folge uns auf LinkedInFacebookTwitter oder über unseren Newsletter.

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