Die Grundlage vieler Websites ist ein Content Management System (kurz: CMS). Wir beschäftigen uns in diesem Artikel deswegen mit den beiden Anbietern Webflow vs. WordPress und klären die Frage, welches System besser ist.
WordPress ist für viele Websitebetreiber:innen die erste Anlaufstelle, wenn es um die Erstellung einer neuen Website geht. Die Beliebtheit des CMS ist eindeutig: Über 40 Prozent aller Websites werden mit WordPress betrieben. Aber was steckt wirklich dahinter? Nicht ohne Grund gibt es mittlerweile eine sehr große Anzahl an verschiedenen CMS – können diese Systeme mit WordPress mithalten?
WordPress ist eine Open Source Software, kann kostenlos genutzt werden und die Website lässt sich mithilfe von Plugins und Themes designen. Um eine wirklich individuelle Website zu erstellen, sind allerdings Programmierkenntnisse erforderlich.
Das ist das Content Management System Webflow
Eine Alternative zu WordPress ist Webflow. Das CMS hat das Ziel, Websitebetreiber:innen auch ohne Programmierkenntnisse eine individuelle Website zu ermöglichen. Daher richtet sich Webflow auch insbesondere an unerfahrene Personen. Entwickler:innen und erfahrene Webdesigner:innen haben bei Webflow natürlich trotzdem die Möglichkeit, den Code zu bearbeiten.
Webflow wurde im Jahr 2013 gegründet und wollte von Beginn an eine gute Mischung aus einem Baukasten- und einem klassischen CMS sein. Bei Webflow stehen Nutzer:innen zahlreiche Funktionen und Individualisierungsmöglichkeiten zur Verfügung, um die eigene Website zu erstellen.
Viele Erweiterungen und Designmöglichkeiten sind im CMS bereits enthalten und es ist kaum eine Ergänzung notwendig. Der Editor von Webflow ist visuell aufgebaut, die Gestaltung der Website ist dadurch sehr intuitiv.
Gleichzeitig kann genau diese Fülle an Funktionen auch auf den ersten Blick einschüchternd und überfordernd sein. Websitebetreiber:innen haben zwar die Möglichkeit, Webflow kostenlos zu testen, allerdings ist der kostenlose Account in der Regel nicht dafür ausreichend, um eine Website zu erstellen. Der günstigste Plan liegt mit monatlichen Kosten von 14 US-Dollar deutlich über den Kosten von WordPress.
Mit einem Marktanteil von aktuell knapp über 0,6 Prozent aller Websites liegt die Beliebtheit auch deutlich unter der von WordPress.
Das ist das Content Management System WordPress
Die Open Source Software WordPress ist bereits im Jahr 2003 entstanden und wurde seither immer wieder weiterentwickelt. Die große Community von WordPress hilft nicht nur bei der Weiterentwicklung. Auch bei Fragen oder Problemen findet sich in der Regel schnell eine passende Lösung.
WordPress ist grundsätzlich für jedes Websiteprojekt geeignet. In der Basisversion von WordPress sind die wichtigsten Funktionen enthalten. Dank der großen Auswahl an kostenlosen und kostenpflichtigen Themes, findet sich in der Regel immer ein passendes Design.
Das große Pluginverzeichnis mit zahlreichen kostenlosen und kostenpflichtigen Plugins unterstützt dabei, die richtigen Erweiterungen für die eigene Website zu finden. Dadurch lässt sich ein Blog beispielsweise unkompliziert um einen Onlineshop erweitern.
Wer eine sehr individuelle Website mit WordPress erstellen möchte und wenig Programmierkenntnisse hat, kann schnell an die eigenen Grenzen kommen. Meist ist es dann notwendig, sich qualifizierte Hilfe zu suchen. Oder es ist eine hohe Einarbeitungszeit notwendig, um eine individuelle Anpassung selbst machen zu können.
WordPress eignet sich also für jede Art von Website, die Anpassungen sind flexibel möglich und die Website lässt sich durch Plugins ohne Schwierigkeiten erweitern. Da es sich bei WordPress um eine Open Source Software handelt, ist das CMS kostenlos verfügbar und lässt sich auf Wunsch auch individuell gestalten.
Die Open Source Software ist allerdings auch gleichzeitig eine Gefahr, da es Hacker einfacher haben, bei Angriffen erfolgreich zu sein. Wenn sich Websitebesitzer:innen zu viele Plugins herunterladen, kann das zudem negative Auswirkungen auf die Ladezeit der Website haben. Außerdem sind bei WordPress Themes und Plugins häufig Updates erforderlich.
WordPress vs. Webflow: Welches CMS eignet sich besser für das eigene Webprojekt?
Grundsätzlich ist die Frage, welches CMS besser ist, nur schwer zu beantworten. Viel wichtiger ist die Frage, welches der beiden Systeme für welches Webprojekt besser geeignet ist. Zudem spielen auch Faktoren wie die Erwartungen an die Website und die technischen Erfahrungen wichtige Rollen bei der Entscheidung.
Für einen besseren Überblick stellen wir im Folgenden WordPress und Webflow in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit, die Gestaltungsmöglichkeiten, die Suchmaschinenoptimierung, den Support, die Wartung und den Kosten gegenüber.
Die Benutzerfreundlichkeit
Die Einrichtung von WordPress ist einfach und schnell. Du musst nur wenige Informationen eingeben und kannst in der Regel bereits nach wenigen Minuten an Einrichtungszeit mit der Erstellung deiner Website starten. Die Basisversion von WordPress ist übersichtlich gestaltet und bedarf einer kurzen Einarbeitungszeit, bis die Prozesse klar sind. Je mehr Plugins, Seiten und Beiträge dazukommen, desto unübersichtlicher kann das Backend in WordPress aber werden. Zudem musst du dir mit WordPress einen passenden Hoster suchen, das Hosting ist beim CMS nicht integriert.
Webflow führt Websitebetreiber:innen bei der Einrichtung durch das Interface. Das Dashboard ist übersichtlich aufgebaut und wer mehrere Projekte gleichzeitig betreut, sieht diese direkt auf einen Blick. Außerdem ist das Hosting bei Webflow direkt integriert. Für unerfahrene Nutzer:innen können die vielen Funktionen auf den ersten Blick überwältigend sein und es ist notwendig, sich damit zu befassen.
Die Gestaltungsmöglichkeiten
WordPress punktet mit den großen Theme- und Pluginverzeichnissen, in denen Nutzer:innen zahlreiche kostenlose und kostenpflichtige Angebote finden. Wer etwas Passendes für die eigene Website findet, ist damit also in der Regel zufrieden. Sollte jemand aber ein individuelles Design nutzen möchten, ist das meist nur mit fortgeschrittenen Programmierkenntnissen möglich.
Die Gestaltungsmöglichkeiten sind bei Webflow hingegen einfacher möglich. Und das auch in der Regel ohne Programmierkenntnisse. Mit dem CMS lassen sich unkompliziert individuelle Layouts für die Website gestalten.
Die Suchmaschinenoptimierung
Bei WordPress ist die Suchmaschinenoptimierung mithilfe von kostenlosen oder kostenpflichtigen Plugins möglich. Ist das Plugin einmal installiert, können Websitebetreiber:innen umfangreiche Einstellungen für die Suchmaschinenoptimierung tätigen.
Bei Webflow ist es nicht notwendig, auf Erweiterungen von Drittanbietern zurückzugreifen, um Einstellungen im SEO zu machen. Diese sind bereits vollständig integriert und intuitiv gestaltet.
Der Support
Bei WordPress steht den Nutzer:innen kein klassischer Support zur Verfügung. Die große Community und andere WordPress Nutzer:innen sind aber in der Regel eine große Hilfe, wenn eine Lösung für ein Problem gesucht wird.
Bei Webflow haben Nutzer:innen die Möglichkeit, via E-Mail das Support Ticket System zu nutzen. Außerdem gibt es eine kostenlose Lernplattform mit zahlreichen Videos und ein großes Forum, wo bereits die wichtigsten Fragen beantwortet werden.
Die Wartung
Wenn viele Plugins installiert sind, ist der Wartungsaufwand bei WordPress in Form von Updates entsprechend hoch. Es gibt zwar die Möglichkeit, Updates automatisch durchführen zu lassen, das führt aber häufig zu Problemen. Bei automatischen Updates kann es dazu führen, dass neu hinzugefügte Funktionen inkompatibel mit der bestehenden Website, dem Server oder anderen Plugins sind.
Bei Webflow haben Nutzer:innen grundsätzlich keinen Aufwand, was die Wartung betrifft. Updates und Backups werden vom Anbieter direkt erledigt. Der große Vorteil ist, dass Plugins bei Webflow nicht aktualisiert werden müssen, da es überhaupt keine gibt.
Die Kosten
WordPress ist für alle Nutzer:innen kostenlos verfügbar. Das heißt, Websitebetreiber:innen können sich die Software grundsätzlich ohne Kosten herunterladen und nutzen. Allerdings sind hier die Kosten für Hosting, die Domain und möglicherweise kostenpflichtige Themes und Plugins noch nicht enthalten. Eine Website mit WordPress zu gestalten, ist also in der Regel nie komplett kostenlos.
Bei Webflow steht dir eine kostenlose Version zur Verfügung. Diese eignet sich allerdings nur als Test, ob dir das CMS zusagt. Da bei dem CMS das Hosting aber bereits integriert ist, solltest du dich, wenn du eine Website erstellen möchtest, für einen kostenpflichtigen Plan entscheiden. Der günstigste Tarif startet bei 14 US-Dollar pro Monat. Direkt zu Beginn liegen die Kosten also deutlich über denen von WordPress.
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Webflow vs. WordPress: Es kommt auf die Erwartungen und die Art der Website an
Wenn Websitebetreiber:innen beispielsweise schnell und ohne hohe Kosten und Zusatzfunktionen eine Website erstellen möchten, eignet sich WordPress gut. Die große Community entwickelt das CMS stetig weiter und unterstützt, wenn es zu Problemen oder Fragen kommt. Wer eine sehr individuelle Website erstellen möchte, benötigt bei WordPress aber in der Regel Vorkenntnisse in der Programmierung oder eine hohe Einarbeitungszeit.
Webflow eignet sich für alle Nutzer:innen, die auch ohne Vorkenntnisse und ohne großen Aufwand eine individuelle Website erstellen möchten. Da es bei Webflow u.a. keine zusätzlichen Plugins gibt, ist der Wartungsaufwand sehr gering, bzw. wird komplett von den Expert:innen des CMS übernommen. Allerdings fallen direkt zu Beginn monatliche Kosten an.
Pauschal zu sagen, welches der vorgestellten Content Management Systeme tatsächlich besser ist, ist kaum möglich. Es kommt immer darauf an, welche Funktionen und welches Erlebnis für die Erstellung der eigenen Website erwartet werden. Sowohl WordPress als auch Webflow haben ihre Vorteile und eignen sich je nach Webprojekt besser oder schlechter. Allerdings ist der große Marktanteil von WordPress aufgrund der einfachen Bedienbarkeit und der großen Community durchaus berechtigt.
Deine Fragen zu Webflow und WordPress
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„Webflow eignet sich für alle Nutzer, die auch ohne Vorkenntnisse und ohne großen Aufwand eine individuelle Website erstellen möchten.“
Das ist ein Irrtum. Webflow eignet sich vor allem für professionelle Designer, die die Plattform für Kundenprojekte einsetzen. Oder für größere Firmen, die eine eigene IT-Abteilung haben. Ohne tiefergehende Kentnisse von CSS wird einen die Plattform komplett überfordern, auch trotz der wirklich exzellenten Knowledgebase und Anleitungen.
Webflow ist sicherlich keine Plattform für Anfänger, wie es zum Beispiel Wix oder Squarespace sind. Ein Laie oder jemand der sich „mal schnell“ DIY eine Website bauen will, ist bei Webflow nicht an der richtigen Adresse. Bei WordPress wohl eigentlich auch nicht, aber das ist ein anderes Thema. 🙂
Auch die Kosten sind nicht realistisch wiedergegeben. Man zahlt für eine Webflow-Seite Hostingkosten, die etwa einem Premium-Wordpress-Hosting entsprechen. Das beinhaltet jegliche Maintenance, Plugin-Gebühren entfallen. Eine WordPress-Seite zu betreiben ist daher in jedem Fall deutlich teurer – oder die Seite wird auf kurz oder lang kaputt gehen.
WordPress hat den großen Vorteil bei fortgeschrittenen Funktionalitäten, die sich durch Plugins realisieren lassen, aber was Design angeht ist Webflow besser und im Betrieb der Website sogar günstiger. Lediglich die initiale Erstellung der Seite von einem Profi kann sehr teuer sein, wenn es eine professionell designte Website ist.