Erst mal eingetaucht in die Welt des E-Commerce, wirst du ständig konfrontiert mit allerlei Marketingbegriffen: Leads, Conversion, Hook, Brand Identity, Ad Copy und viele weitere Fachwörter lauern rund um Onlineshops auf dich. Die meisten davon stammen aus dem Marketing und hängen schlussendlich mit dem zusammen, was stets das größte Ziel von jedem Shop ist: das Generieren von Verkäufen.
Denn ist der Shop erstellt und die Produkte sind eingepflegt, steht das Ankurbeln der Sales ganz oben auf der To-do-Liste. Schließlich soll sich der ganze Aufwand auch lohnen.
Das Copywriting kommt genau an dieser Stelle ins Spiel. Es fungiert als Bindeglied zwischen Produktentwicklung und Vertrieb und soll letztlich dafür sorgen, dass potenzielle Kundinnen und Kunden mit umsichtig gewählten Worten verzaubert und zum Kauf bewegt werden.
Dementsprechend sollte gutes Copywriting eine hohe Priorität in jedem E-Commerce- und Shop Projekt besitzen. Nicht selten verwandelt es aus einem gewöhnlichen Produkt ein „Winning Product“ für deinen Shop.
Warum Copywriting?
Selbst wenn du keine Ambitionen hast, mal Copywriter zu werden, solltest du den Text bis zum Ende lesen. Copywriting ist für jedes Unternehmen relevant und ein Grundpfeiler im modernen Marketing. Die Basics zu kennen, macht dich deutlich flexibler und dein Marketing effizienter. Denn nicht jedes Start up kann sich von Beginn an professionelle Texter:innen leisten.
Da ergibt es gleich doppelt Sinn, sich mit der Thematik auseinandersetzen. Im Zweifel kannst du deine Werbetexte dann einfach selbst verfassen.
Da Copywriting einen hohen Stellenwert hat, lohnt es sich genauer hinzuschauen, was es damit auf sich hat. Was ist Copywriting überhaupt? Welche Fähigkeiten brauche ich, um gute Copy zu verfassen? Und vor allem: Wie schreibe ich nun erstklassige Werbetexte, die aus meinen Besuchern Kund:innen machen?
In diesem Beitrag werde ich all diese Fragen beantworten, sodass auch du danach darauf brennst, zum Stift zu greifen und loszulegen!
Was ist Copywriting?
Bevor wir mit der Umsetzung beginnen, sollten wir über die Definition sprechen. Der Begriff fällt ungemein oft in der Marketingwelt, obwohl die meisten die klare Definition gar nicht kennen.
Copywriting ist ein Begriff aus dem Englischen, der grundsätzlich nichts anderes als „Werbetexten“ bedeutet. Das bezieht sich nicht nur auf das Schreiben von Texten wie Produktbeschreibungen, sondern allem, was zum Marketing eines Unternehmens gehört. Dazu zählen Broschüren- und Flyertexte, Blogartikel, Anzeigen Texte, E-Mail Newsletter, Videoskripte und vieles, vieles mehr.
Heutzutage ist Copywriting vor allem im E-Commerce zu einer elementaren Grundsäule geworden, letztlich ist es aber für jedes Unternehmen relevant, das Marketing betreibt (was ja bekanntlich jede Firma macht).
Dabei trägt man als Copywriter die wichtige Funktion, die Brücke zwischen Produktentwicklung und Vertrieb zu schlagen. Das bedeutet, dass das Copywriting die Marketingbotschaft des Unternehmens oder Produkts prägnant und zielgruppengerecht ausdrücken muss.
Die Hauptaufgabe ist also, den Mehrwert eines Produktes (oder jedes beliebigen zu bewerbenden Objektes) in den Vordergrund zu stellen und potenziellen Kundinnen und Kunden klar und verständlich zu vermitteln.
Wie das funktioniert und welche Skills dazu benötigt werden, erfährst du im nächsten Kapitel.
Welche Skills werden für gutes Copywriting gebraucht?
Copywriting ist viel mehr als simples „Texten“. Es umfasst zahlreiche Aspekte aus den Gebieten Marketing, Produktentwicklung, Branding und Datenanalyse. Das kreative Schreiben der Copy ist sozusagen nur die Spitze des Eisbergs.
Dies sind die essenziellen Eigenschaften, die du brauchst, um Killer Copy zu verfassen:
Umfangreiches Fachwissen
Wie bereits erwähnt, musst du einen Überblick über alle wesentlichen Bereiche des Unternehmens haben, um die richtigen Werbetexte produzieren zu können. Du musst die Zielgruppe kennen, das Produktkonzept und die langfristige Markenstrategie des Unternehmens. Diese Datenpunkte fungieren für dich als Kompass beim Schreiben der Texte und sind unerlässlich, um ans Ziel zu kommen. Andernfalls schreibst du „blind“ und die Wahrscheinlichkeit, dass deine Texte die Marketingbotschaft nicht gut genug ausdrücken, das Produkt nicht richtig beschreiben oder sogar bei der falschen Zielgruppe ankommen, steigt enorm.
Gefühl für das geschriebene Wort
Als Copywriter beschäftigst du dich tagtäglich mit Texten. Entsprechend muss dein Gefühl im Umgang mit Wörtern sein. Du musst genau wissen, welches Wort an welcher Stelle Emotionen weckt. Präzises Schreiben, das prägnant ist und ohne großes Drumherumreden klar kommt, ist hier gefragt. Dazu gehört auch ein hohes Maß an Sprachrichtigkeit. Rechtschreibung, Grammatik, Kommasetzung und Interpunktion dürfen keine Fremdwörter sein, sondern müssen dir in Fleisch und Blut übergehen.
Kreativität: alten Dingen neuen Glanz verleihen
Kreativität muss logischerweise jeder Copywriter im Gepäck haben. Die wenigsten Unternehmen erfinden mit ihren Produkten und Konzepten heutzutage das Rad komplett neu. Mithilfe von Copywriting musst du in der Lage sein, bekannte Ideen auf eine neue, moderne Art und Weise zu kommunizieren und gleichzeitig den Mehrwert zu vermitteln. Deshalb haben Werbetexter:innen auch meist einen gigantischen Wortschatz. Dieser dient als Quelle der Kreativität und ermöglicht es überhaupt, immer wieder Konzepten etwas Neues, Einzigartiges zu verleihen.
Empathie: deine Zielgruppe verstehen
Empathie, also die Fähigkeit, dich in andere Menschen hineinzuversetzen, ist im Copywriting immer gebraucht. Du musst in der Lage sein, deine Zielgruppe auf der tiefsten Ebene zu verstehen, deren Probleme und Wünsche zu ergründen und Emotionen zu verstehen. Empathie ermöglicht dir, deine potenziellen Kundinnen und Kunden zu verstehen und deine Texte dementsprechend auszurichten. Denke immer daran, dass du deine Texte nicht für dich selbst, sondern für deine Zielgruppe schreibst. Sie steht im Vordergrund und muss so komfortabel wie möglich durch deine Copy geführt werden.
Natürliche Neugier und eine offene Haltung
Neugier ist ein ganz wichtiger Faktor, denn beim Copywriting musst du einerseits deine Zielgruppe, aber auch dein Produkt und Unternehmen verstehen. Welche Eigenschaften machen es zu dem, was es ist? Wodurch ist es geprägt? Welchen Nutzen bringt es den Menschen, den viele womöglich nicht auf dem Schirm haben? Neugier hilft dir dabei, interessante Inhalte zu entwickeln und spannende Texte zu schreiben, die deine Leser:innen fesseln. Damit geht auch eine offene Haltung einher, denn je offener du mit (noch) fremden Möglichkeiten, Menschen und Fakten umgehst, desto präziser kannst du deinen Text schreiben. Wenn du dich stattdessen verschließt und nur über das schreibst, was du bereits kennst, ohne etwas dazuzulernen oder neue Erfahrungen zu machen, werden deine Texte von Grund auf eingeschränkt sein. Offenheit und Neugier dagegen machen aus einfachen Wörtern ein Abenteuer.
Los geht’s mit der Vorbereitung
Du weißt nun, was es mit Copywriting auf sich hat, warum es so wichtig ist und mit welchen Fähigkeiten du ausgerüstet sein musst. Nun geht es in die praktische Umsetzung. Wie wird professionelle Copy produziert?
Es ist wie bei so vielen Dingen im Leben: als Erstes kommt die Vorbereitung. Eine gute Vorbereitung ist entscheidend, um im Nachgang die gewünschten Resultate erzielen zu können.
Definiere deine Zielgruppe
Ein Punkt, der leider von den besten Schreiber:innen noch immer viel zu oft unterschätzt wird, ist die Zielgruppe. Du kannst die kreativsten, geistreichsten und zauberhaftesten Texte schreiben. Aber wenn sie nicht bei den richtigen Menschen ankommen, wirst du damit aber keinerlei Ergebnisse sehen.
Immer wieder erlebe ich, dass herausragende Texte in einer müden Ecke auf der Website verstauben und niemanden begeistern. Der Grund ist ganz einfach der, dass die falschen Leute angesprochen wurden. Der ganze Aufwand des Schreibens und die wertvolle Kreativität, die dort eingeflossen ist, werden somit vollkommen wertlos.
Um das zu vermeiden, solltest du immer (!) ganz genau deine Zielgruppe kennen, bevor du mit dem Verfassen loslegst.
Du musst folgende Fragen beantworten können:
1. Wie sehen die demografischen Basics aus?
Hierzu zählen Herkunft, Geschlecht und Alter. Das ist wichtig, da ein 18-jähriger Mann aus Deutschland anders angesprochen werden sollte als eine 40-jährige Frau aus Spanien.
2. Welche Sprache spricht die Zielgruppe?
Hiermit ist einerseits die Landessprache gemeint (es gab bereits Fälle, da wurden Texte in falscher Sprache erstellt), aber auch der Sprachstil hat Bedeutung. Was ist der typische Jargon der Zielgruppe Umgangssprache, Jugendsprache oder Fachsprache? Selbst wenn du ein gutes Produkt und eine passende Lösung für deine Zielgruppe bieten kannst, wird sie sich trotzdem abwenden, wenn die Kommunikation schief ist.
3. Welche Bedürfnisse, Probleme und Wünsche hat die Zielgruppe?
Dein Text muss maßgeschneidert auf die Probleme und Ziele der potenziellen Kundschaft werden. Kenne also die „Pain Points“ deiner Zielgruppe und sprich sie klar und unmissverständlich an.
4. Was ist der Zielgruppe beim Kauf besonders wichtig?
Manche Menschen legen den größten Wert auf einen günstigen Preis. Andere zahlen gerne mehr, wenn die Leistung stimmt. Kenne das Verhältnis deiner Zielgruppe zu Geld und Kosten, um diesen Teil im Text berücksichtigen zu können und womöglich als Vorteil darzustellen.
So findest du Antworten auf diese Fragen
Präzise Antworten zu bekommen, ist hier gar nicht so leicht. Es lohnt sich aber definitiv, deshalb solltest du dir viel Zeit dafür nehmen. Meiner Meinung nach gehören soziale Medien hier zu den besten Anlaufstellen, um etwas über Nutzerverhalten zu erfahren.
Ein Beispiel: Deine Aufgabe ist es, Werbetexte für ein Unternehmen zu erstellen, das Sportkleidung herstellt.
Um die für dich wichtigen Fragen zur Zielgruppe zu klären, kannst du ganz einfach „undercover“ auf Facebook oder Instagram Sportkleidungsseiten folgen.
Schau dich im Kommentarbereich um und entdecke, wie die Menschen dort reden und miteinander interagieren. Du hast hier eine ideale Möglichkeit, hautnah mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten und Erkenntnisse zu sammeln. Welche Konversationen und Interaktionen werden durch bestimmte Produkte ausgelöst? Gibt es kontroverse Themen, Running Gags oder andere Leitmotive in der Zielgruppe, an denen du ansetzten kannst?
Via Social Media kannst du im 21. Jahrhundert auf die effizienteste Weise deine Zielgruppe kennenlernen.
Definiere dein Ziel
Genauso wichtig wie die Zielgruppe ist das Ziel des Textes selbst. Schreibst du einen Blogartikel, eine Produktbeschreibung, einen Flyertext oder ein Videoskript? Auch das Format hat großen Einfluss auf das Ziel, das mit dem Text erreicht werden soll.
Damit du im Copywriting Prozess so effizient und präzise wie möglich schreiben kannst, musst du das Ziel unbedingt definieren.
Meist soll eines der folgenden Ziele erreicht werden:
- Kauf
- Lead
- Download
- Klick auf einen Link
- Newsletter Eintrag
Fast alle dieser beliebten Ziele lassen sich unter dem Begriff „Conversion“ zusammenfassen. Eine Conversion ist also eine Handlung von Nutzer:innen auf deiner Seite oder deinem Shop und verwandelt womöglich Besucher:innen zu Käufer:innen.
Weißt du nicht, welches Ziel du mit deinem Text verfolgst, bist du wie ein Pilot, der nicht weiß, wohin er fliegen soll. Das können auch Kreativität, tolle Formulierungen und innovatives Wording nicht kaschieren, denn selbst das modernste und technisch beste Flugzeug bringt nichts, wenn es planlos umherfliegt.
Das Ziel zu kennen, hilft dir dabei, deinen Text richtig aufzubauen und Leser:innen Schritt für Schritt zur gewünschten Handlung zu führen.
Zum Stift greifen: Tipps für die Umsetzung
Definition und Vorbereitung haben wir hinter uns: jetzt gehts ans Schreiben! Vielen Neulingen im Bereich des Copywritings fällt der Start selbst nach ausgedehnter Vorbereitung schwer. Eine strukturierte Herangehensweise kann hier Abhilfe verschaffen.
Die perfekte Headline
Egal ob Blogartikel oder Produktbeschreibung: Die Überschrift eines jeden Textes ist ein maßgeblicher Erfolgsfaktor. Sie wird zuerst gesehen und entscheidet, ob Leser:innen dranbleiben oder abspringen.
Schreiber:innen beißen sich deshalb oftmals die Zähne an der Headline aus und kritzeln stundenlang die verschiedensten Entwürfe aufs Papier, bis sie sich dann für eine mittelmäßige Variante entscheiden. Dabei gibt es einfache Methoden, um die perfekte Headline zu kreieren und sich diesen Frust zu sparen.
Meine Tipps für eine „catchy“ Headline
Nutze Zahlen
Zahlen sind im Moment sehr beliebt in Überschriften und Titeln. Sie machen die Headline überaus prägnant und vermitteln den Mehrwert ganz genau und unmissverständlich. Beispiel: „7 schnelle Tipps und Tricks, um die Conversion Rate zu optimieren“.
Gib ein Versprechen ab
Versprechen sind eine sichere Methode, um Aufmerksamkeit zu erregen und Nutzer:innen auf deine Seite zu ziehen. Wir bleiben bei unserem Beispiel: „Mit diesem Trick optimierst du deine CR blitzschnell um 3 %“.
Beschreibe den Mehrwert
Mit ganz klaren Formulierungen schaffst du es, Nutzer:innen den Mehrwert binnen Sekunden aufzuzeigen. Sie wissen dann genau, was sie aus dem Artikel oder von deinem Produkt mitnehmen werden und sind folglich auch bereit, sich das Ganze genauer anzuschauen. Beispiel: „Gründe, weshalb deine Conversion Rate noch stagniert“
Mit Emotionen spielen
Mach Leser:innen mit bestimmten Wörtern klar, welche Emotion auf sie wartet und welches Problem gelöst wird. Wenn du es schaffst, das Gefühl in deiner Headline zu etablieren, sind Klicks und Traffic sicher. Beispiele: „Mühelos die Conversion Rate nach oben schrauben“; „Kopfzerbrechen ade – so optimierst du die Conversion-Rate“.
Je mehr Erfahrung du sammelst, desto einfacher wird es dir auch fallen, Headlines zu entwickeln. So kannst du die Methoden auch kombinieren, um das Maximum herauszuholen: „3 Tricks, um mühelos die Conversion Rate zu optimieren“.
Achte dabei immer darauf, dass die Headline einwandfrei lesbar und nicht zu sperrig ist. Ein guter Richtwert für die Headline Länge sind sechs bis acht Wörter. Generell nehmen die meisten Menschen die ersten drei und die letzten drei Wörter einer Überschrift auf.
Eine Länge von sechs Wörtern scheint daher ideal. Entscheide letztlich immer individuell, welche Länge für deinen Text die richtige ist. Vergleiche dich auch mit der Konkurrenz, um Anhaltspunkte zu finden.
Nutze beim Schreiben das APSA Prinzip
Es gibt quasi unendlich verschiedene Möglichkeiten, Texte zu strukturieren. Diese basieren meist auf den gleichen Erkenntnissen des Marketings und haben auch den gleichen Wert. Wichtig ist nur, dass du dich für eines entscheidest. Damit bekommen deine Texte eine klare Gliederung und einen roten Faden.
Mein Favorit ist das sogenannte APSA Layout, das ich dir hier vorstellen möchte. Nach diesem Prinzip kannst du jeden Text aufbauen, egal ob Blogbeitrag oder Produktbeschreibung.
A: Attention
Punkt eins ist Aufmerksamkeit. Logisch, denn wir wollen ganz zu Beginn die Aufmerksamkeit der Leser:innen wecken. Im Anschluss können wir ihnen dann das Produkt, Unternehmen oder was auch immer Thema deines Textes ist, näherbringen.
Aufmerksamkeit weckst du mit einer knackigen Headline (wie in vorigem Kapitel erklärt) und mit spannenden Einleitungszeilen. Sprich also genau das emotionale Bedürfnis deiner Zielgruppe an und mach Leser:innen klar, welchen Mehrwert der Text ihnen liefern wird.
Erinnere dich zum Beispiel an die Anfangsworte dieses Beitrags:
Was ist Copywriting überhaupt? Welche Fähigkeiten brauche ich, um gute Copy zu verfassen? Und vor allem: Wie schreibe ich nun erstklassige Werbetexte, die aus meinen Besuchern Kund:innen machen? In diesem Beitrag werde ich all diese Fragen beantworten, sodass auch du danach darauf brennst, zum Stift zu greifen und loszulegen!
Auf diese Weise adressierst du die Probleme der Leser:innen so konkret wie möglich und berücksichtigst die wichtigsten Pain Points. Da deine Leser:innen von Beginn an wissen, dass sie nach Lesen des Textes etwas Neues gelernt haben, das im Moment relevant ist, bleiben sie auch bis zum Schluss.
Frage dich also, welche Fragen für deine Zielgruppe am wichtigsten sind und stelle die Antworten darauf gleich zu Beginn in Aussicht.
P: Problem
Heutzutage geschieht häufig ein besonders gravierender Fehler im Marketing, denn immer wieder hört man, man müsse „eine Lösung verkaufen“. Das ist im Grunde auch richtig. Bevor die Lösung verkauft wird, muss aber zuerst das Problem verkauft werden. Damit ist gemeint, dass deinen Leser:innen klar wird, warum dein Produkt oder Unternehmen überhaupt Relevanz besitzt.
Stell dir vor, eine Technikfirma entwickelt einen Laptop mit noch nie da gewesenen Werten: schnellster Prozessor, größter Arbeitsspeicher und vielen weitere technische Highlights.
Nun stellt sich die Frage, ob es mehr Sinn ergibt, diese Highlights (die Lösung) in den Vordergrund zu stellen, oder stattdessen die Probleme.
Welchen Text findest du ansprechender:
Variante 1: „Das neue MegaNoteBook: 8,0 Gigahertz Prozessorleistung, 2 Terabyte SSD“
Variante 2: „Das neue MegaNoteBook: Schluss mit Ladebildschirm und Fehlermeldungen“
Die zweite Variante sollte der ersten vorgezogen werden. Hier werden nämlich die konkreten Probleme herausgestellt. Damit können sich Leser:innen identifizieren. Diese sind meist nämlich viel greifbarer, da sie jeder von uns schon mal erlebt hat. Wir alle kennen ätzende Ladebildschirme und Fehlermeldungen bei langsamen, veralteten PCs und Laptops. Wir alle könnten nur zu gerne darauf verzichten.
Auf der anderen Seite kennen die meisten überhaupt nicht die Prozessorleistung oder den Arbeitsspeicher ihrer Hardware. Das Konfrontieren mit nackten Zahlen und Fakten – der Lösung – ist hier noch nicht zielführend.
Zuerst sollte also immer das Problem ins Zentrum rücken. Welchen Schmerz verursacht das Problem bei der Kundin oder dem Kunden? Wenn du das gut genug ausgedrückt hast und sich deine Leser:innen damit identifizieren, werden sie sich auch deine Lösung anschauen.
S: Solution
Diese kommt jetzt ins Spiel. Achte bei der Präsentation der Lösung immer darauf, alltagsnah und konkret zu werden. Hier muss genau beschrieben werden, wie das Problem gelöst und der Kundin oder dem Kunden Mehrwert gebracht wird. An dieser Stelle können dann auch ruhig Highlights und Fakten Erwähnung finden.
A: Action
Du hast nun Aufmerksamkeit erregt, das Problem beschrieben und die passende Lösung präsentiert. Der größte Part ist damit erledigt, aber ein essenzielles Detail fehlt noch. Vergisst du dieses, wird womöglich deine ganze Arbeit Makulatur.
Wenn du es geschafft hast, die Aufmerksamkeit deiner Leser:innen von Anfang bis Ende aufrechtzuerhalten, musst du am Schluss unbedingt eine Call to Action (CTA) einbringen.
Eine CTA ist ein Handlungsaufruf, der die passive Aufmerksamkeit (das Lesen) in eine konkrete Handlung (Conversion) umwandeln soll.
Das kann zum Beispiel so aussehen: „Du möchtest noch mehr über Conversion Optimierung erfahren? Dann trage dich jetzt im Newsletter ein und freue dich auf täglich neue Tipps und Tricks.“
In diesem Beispiel habe ich neben dem Handlungsaufruf nochmals untergebracht, welcher Nutzen dadurch entsteht. Die CTA wird so noch schmackhafter und effizienter.
Damit ist das APSA Layout auch schon vollendet. Jeder Punkt baut aufeinander auf, deshalb solltest du jedem Bereich auch die gleiche Aufmerksamkeit und Hingabe widmen. Passt eine Stellschraube nicht, funktioniert womöglich der ganze Text nicht mehr.
Mit einem durchdachten Text nach dem APSA Prinzip garantierst du eine komfortable User Experience und erhöhst die Wahrscheinlichkeit für eine Conversion.
Denke immer kundenzentrisch
Der letzte Tipp, den ich dir in diesem Artikel mitgeben möchte, ist immer kundenzentrisch zu denken. Das bedeutet, dass du stets aus Kundensicht schreibst und dich in deine Zielgruppe hineinversetzen musst. Dazu bedarf es eines großen Maßes an Empathie, ist aber einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren.
Viele Copywriter versteifen sich zu sehr auf ihre eigene Vorstellung von Mehrwert und einem guten Text und lassen die Kundensicht außer acht. Das hat zur Folge, dass der Inhalt deiner Worte nur teilweise aufgenommen wird, da sich die Zielgruppe nicht zu 100 Prozent damit identifizieren kann.
Neben einer ausführlichen Zielgruppenrecherche solltest du daher immer die Bedürfnisse, Wünsche und Ziele deiner potenziellen Kundschaft in den Vordergrund stellen. Suche dir dazu irgendein Thema aus, das dich interessiert und einen Shop, wo du immer wieder Produkte kaufst. Wie möchtest du angesprochen werden? Welche Punkte interessieren dich und was ist dir egal? Welche Fragen müssen für dich geklärt werden, um das Produkt zu kaufen?
Genauso gehst du im Anschluss bei der Zielgruppe vor, für die du Texte schreibst. So gelingt es dir garantiert, den richtigen Ton zu treffen.
Copywriting Basics – Fazit
In der Einleitung habe ich geschrieben, dass du zumindest die Basics des Copywritings beherrschen solltest, um selbst aktiv zu werden und deine Website oder deinen Shop aufzuwerten. Nun hast du eine Menge über die Basics (und darüber hinaus) gelernt.
Von der Definition und der Bedeutung bis hin zur richtigen Vorbereitung und der praktischen Umsetzung. Selbstverständlich ist dies noch keine Garantie, dass du ab sofort herausragende Copy produzieren kannst. Wie bei jedem anderen Thema, gilt auch hier „Übung macht den Meister“.
Du hast nun die nötigen Tools und Wissen an der Hand, um mit Plan zu starten und deine ersten Texte zu verfassen, Erfahrungen zu sammeln und Besucher in Kunden zu verwandeln!