Du brauchst WordPress mehrsprachig? Es gibt verschiedene Varianten der Umsetzung. In Form eines Pfades innerhalb der URL (beispiel.de/en), als Subdomain (en.beispiel.de) oder als Multidomain. Dabei erhält jede Sprache eine eigene Domain. Aus SEO-Sicht ist das die beste Option für Mehrsprachigkeit mit WordPress und WooCommerce.
Unsere Wahl bei FirmCatalyst fiel genau deswegen auf Multidomains. Dabei ist klar, welche Domain für welchen Inhalt zuständig ist. Und jede Sprachversion kann abhängig von der Zielgruppe oder dem Land unterschiedlich gestaltet werden. In diesem Tutorial zeigen wir dir, wie du deine Webseite in wenigen Schritten mehrsprachig machst.
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Das Ziel der Integration: Die deutschen Inhalte unserer Firmenwebseite werden auf firmcatalyst.de gehostet, die englischen Inhalte hingegen auf firmcatalyst.com. Zudem müssen die URLs unserer alten Struktur (firmcatalyst.com sowie firmcatalyst.com/de/) ordnungsgemäß weitergeleitet werden.
Du benötigst folgende Tools oder Dienste für diese Anleitung:
- Deine .de Domain (oder andere)
- Eine zweite Domain, etwa .com
- Das WPML Plugin
- WordPress Hosting von Raidboxes
- Spreadsheet bzw. eine Excel Tabelle
Das Feature funktioniert auch mit Polylang. Allerdings nur, wenn man in Polylang den WPML-Kompabilitätsmodus aktiviert hat. Bei Fragen hierzu nutze gerne die Kommentare am Ende des Beitrags. Oder kontaktiere den Support von Raidboxes.
Eine WordPress Webseite mehrsprachig machen
Damit das aufgebaute Vertrauen der Suchmaschinen in unsere URLs nicht verloren geht, ist es wichtig, dass alle Links deiner Webseite korrekt weitergeleitet werden. So haben es die Suchmaschinen später leichter, den Zusammenhang der Weiterleitung besser zu verstehen. Und sie wissen, wo sich die entsprechenden neuen Inhalte nun befinden. Hier nun unsere Anleitung Schritt für Schritt:
URLs in einer Tabelle sichern
Erstelle zunächst eine Tabelle mit allen URLs deiner Webseite. Diese dient später zur Kontrolle, ob keine Fehler gemacht wurden:

A-Record der Domains ändern
Für dieses Tutorial ist es zudem wichtig, dass beide Domains auf das gleiche Webhosting (in diesem Fall Raidboxes) verweisen. Wechsel dazu in deine BOX bei Raidboxes. Kopiere die IP Adresse und ersetze den A-Record deiner Domain beim jeweiligen Webhoster:


BOX-Typ in eine Multidomain BOX ändern
Rufe dein Dashboard bei Raidboxes auf. In der BOX unter Einstellungen -> Server -> BOX-Typ findest du die Option BOX-Typ: WPML Multidomain. Diese muss aktiviert werden. Achtung: Bitte deaktiviere dein SSL-Zertifikat vorübergehend während der Konfiguration!

Daraufhin ändert sich die Ansicht innerhalb deiner Domainübersicht. Du kannst nun konfigurieren, welche Domain für die Zweitsprache verwendet werden soll:

Um die Konfiguration bei Raidboxes abzuschließen, ist es wichtig, die www.-Weiterleitung für die Zweitsprache zu ergänzen. Das muss manuell erfolgen. Hast du alles richtig gemacht, dann sollten alle Pfeile “Grünes Licht” signalisieren.
Hinweis: Gegebenenfalls kann es einige Stunden dauern, bis die DNS Einträge weltweit aktualisiert wurden.

Nun kannst du SSL wieder aktivieren. Dieser Prozess dauert bei Raidboxes nur wenige Sekunden. Wenn du für deine Domains einen Dienst wie Cloudflare verwendest, dann musst du für beide Domains die gleiche Art der Verschlüsselung aktivieren – zum Beispiel “SSL – Full Strict”:

Sonst erhältst du einen Fehler wie diesen:

WPML konfigurieren
Installiere das WPML Plugin und aktiviere deine Lizenz. Im Backend deiner Webseite, im Reiter “WPML”, findest du die Option: “Site Language”. Konfiguriere die gewünschten Sprachen in diesem Auswahlfenster und wähle aus, welche Sprachen auf deiner Webseite bedient werden sollen:

Im nächsten Konfigurations Feld “Language Url Format” legst du fest, auf welchem Pfad die jeweilige Sprache aufgerufen werden kann. Da wir die Sprache auf einer separaten Domain hosten, wählen wir die Option: “A different domain per language”. Trage im Eingabefeld ein, bei welcher Domain welche Sprache gefunden werden kann:

Und das war es auch schon! Die Konfiguration deiner Multidomain-WordPress Webseite sollte damit erfolgreich abgeschlossen sein. Prüfe lediglich, ob die zweite Sprachversion deiner Webseite problemlos aufgerufen werden kann.
Weiterleitungen zur neuen Domain einrichten
Die Weiterleitungen werden erfahrungsgemäß von den meisten Webmastern oder Webdesignern vernachlässigt. Dabei sind diese für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) essentiell. Woher sollen Suchmaschinen sonst wissen, wo der neue Inhalt gefunden werden kann? Alle Backlinks, die deine Webseite vorher auf natürliche Weise aufgebaut hat, zeigen nun ins Nichts. Und verlieren damit ihren Wert.
Damit so etwas nicht passiert, musst du mittels 301 Redirect zeigen, wo die neue Seite aufgerufen werden kann. Informationen zu 301 Redirects – und weitere wichtige Hinweise für deinen Erfolg bei Google – findest du in der Anleitung zu SEO Audits von Dominik Stein. In unserem Fall waren deutsche Inhalte auf firmcatalyst.com/de/* gehostet. Nun müssen wir entsprechende Weiterleitungen einrichten, so dass die URLs auf firmcatalyst.de/* erreichbar sind.
Managed WordPress Hosting bringt deiner Website einen ordentlichen Boost. Worauf musst du achten?
Glücklicherweise bietet das WordPress Hosting von Raidboxes im Backend deiner BOX die Möglichkeit an, eigene Weiterleitungen zu erstellen: Unter Einstellungen -> Weiterleitungen -> Url-Redirects. Alternativ dazu kannst du auch ein Plugin verwenden, mit dem sich Weiterleitungen anlegen lassen. Etwa Yoast SEO oder Redirection für WordPress bzw. WooCommerce.
Weiterleitungen durch den Server sind ressourcenschonender und schneller als Redirects, die durch Plugins oder PHP erzeugt werden. Weitere Informationen zu Redirects in Raidboxes findest auf auf der entsprechenden Hilfeseite.

Deine Aufgabe ist es nun, die URLs deiner Excel-Tabelle manuell unter “Weiterleitungen” einzutragen. Am Ende sieht die Liste der Weiterleitungen wie folgt aus:

Auswirkungen auf dein SEO
Die richtige Einbindung von multilingualen Inhalten ist für viele Webseiten ein großes Problem. Oft ergeben sich viele Fallstricke hinsichtlich der korrekten Integration, der Sicherheitslücken, der Kompatibilität mit anderen Plugins und der Übersetzung der Inhalte.
Für die Suchmaschinenoptimierung ist es entscheidend, das sogenannte Tag hreflang richtig zu integrieren. Das hreflang Tag zeigt Suchmaschinen an, dass der Inhalt einer Webseite ebenfalls für eine andere Sprache existiert.
Das WPML Plugin übernimmt diese Aufgabe für dich. Allerdings ist es sicherheitshalber empfehlenswert, doppelt zu prüfen, ob das href-lang Tag tatsächlich richtig verwendet wird. Dafür kannst du beispielsweise den Sistrix hreflang Validator verwenden. Bis zu 25 Abfragen pro Tag sind kostenlos.

Entscheidend für die Migration der Inhalte einer Webseite in eine andere Sprache sind:
- Die Struktur der Webseite
- Das Tag hreflang
- Das korrekte Weiterleiten bestehender Inhalte
Wenn du diese Fallstricke nicht richtig umsetzt, dann kann dies langfristige Auswirkungen auf die Suchmaschinenoptimierung haben. Arbeite also einen Plan für die zukünftige URL-Struktur deiner Webseite aus. Die richtige Vorbereitung ist hierbei sehr wichtig.
WPML Multidomain: Deine Fragen
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Beitragsbild: Kyle Glenn
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