Als WordPress Enthusiast:in hast du wahrscheinlich schon die Nachricht gehört, dass WordPress Full Site Editing (FSE) auf die Plattform kommt. Full Site Editing ist ein neues Feature für WordPress, das dir mehr Kontrolle über das Design deiner Website gibt.
Wie der Name schon sagt, zielt WordPress Full Site Editing darauf ab, eine nahtlosere Website Bearbeitungserfahrung in WordPress zu bringen – ähnlich wie bei Page Builder Plugins.
Sobald Full Site Editing in WordPress verfügbar ist, bist du als Websitebetreiber:in nicht mehr auf Front End Webdesigner:innen angewiesen, um auch nur die kleinsten Änderungen vorzunehmen.
Full Site Editing innerhalb des WordPress Site Editors ist ein lang erwartetes Feature in der WordPress Community, aber es wurde nicht mit der neuesten Version ausgeliefert. Stattdessen ist die Entwicklung schon eine Weile im Gange und wird es auch in absehbarer Zukunft sein.
Um jedoch besser zu verstehen, was der WordPress Full Site Editor ist, wie du ihn testen kannst und was er für die Zukunft des WordPress Site Editors, den Markt für Themes und die Webdesign Branche insgesamt bedeutet, lies einfach weiter.
Um folgende Themen soll es heute gehen:
- Eine Definition von WordPress Full Site Editing
- Wie man auf den WordPress Site Editor in WordPress zugreift
- Die Zukunft von WordPress Full Site Editing
- Was WordPress Full Site Editing für die Zukunft des WordPress Theme Marktes bedeutet
- Wird es in Zukunft noch einen WordPress Site Editor und Page Builder geben?
- Wird es in der Zukunft noch Designer:innen geben?
- Abschließende Gedanken zu WordPress Full Site Editing
Was ist WordPress Full Site Editing?
Wenn du dir ansiehst, wie eine typische WordPress Website funktioniert, wirst du feststellen, dass einige Elemente immer gleich sind – egal auf welcher Seite du dich befindest. Andere Komponenten dagegen sind spezifisch für einzelne Seiten definiert.
Header und Footer gehören zu den globalen Elementen, die auf jeder Seite deiner Website erscheinen. Der Live Customizer oder die Theme Optionen können diesen Elementen ein gewisses Maß an Individualisierung verleihen.
Du kannst normalerweise dein Logo hochladen, die Farben ändern und vielleicht das Layout in Bezug auf die Platzierung des Logos und des Menüs verändern. Oder, im Falle des Footers, kannst du die Anzahl der Footer Widgets festlegen und ihnen Inhalte hinzufügen. Wenn du zusätzliche Elemente wie eine Suchleiste oder Social Media Icons hinzufügen möchtest, musst du ein Plugin verwenden oder sie über einen Code Editor hinzufügen.
Das Anpassen einzelner Seitenelemente ist genauso knifflig. Dazu gehören Texte, Bildblöcke und Medien. Wenn du nicht gerade ein Page Builder Plugin wie Beaver Builder verwendest oder selbst ein Theme erstellst, hast du nicht viel Kontrolle darüber, wie diese Elemente auf deiner Seite erscheinen.
An dieser Stelle kommt WordPress Full Site Editing ins Spiel. Full Site Editing ist eine Reihe von Funktionen, die es dir ermöglichen, globale und seitenbezogene Änderungen vorzunehmen. Und auch globale und Seitenelemente über eine einzige Oberfläche hinzuzufügen – ohne auf Code angewiesen zu sein.
Es umfasst globale Styles, individuelle Theme Blöcke und benutzerdefinierte Template Bearbeitung. Schauen wir uns diese Funktionen im Folgenden genauer an.
Blöcke
Mit WordPress 5.0 und dem WordPress Site Editor wurde der klassische Block Editor eingeführt. Blöcke sind Elemente, die du zu Seiten und Beiträgen hinzufügen kannst. Dazu gehören:
- Bilder
- Absätze
- Überschriften
- Videos
- Audioinhalte
- Buttons
Blöcke beinhalten auch globale Website Elemente wie:
- Seitentitel
- Website Taglines
- Menüs
- CSS
- Shortcodes
Blöcke können sowohl statisch als auch dynamisch sein. Statische Blöcke sind solche, die ihren Inhalt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung preisgeben. Zum Beispiel ist ein Absatzblock ein statischer Block.
Im Gegensatz dazu sind dynamische Blöcke solche, die ihren Inhalt erst nach der Veröffentlichung eines Beitrags oder einer Seite preisgeben. Ein Beispiel wären die Site Building Blöcke, die die neuesten Blogbeiträge oder die letzten Kommentare anzeigen.
Du kannst Blöcke auch gruppieren und wiederverwenden. Das bedeutet, dass du zwei oder mehr Blöcke miteinander verbinden kannst, um eine Block Gruppe zu erstellen oder Block Patterns zu erstellen, die du in jedem Beitrag oder auf jeder Seite deiner Website wiederverwenden kannst. Beispielsweise lassen sich Blöcke für Überschriften, Absätze, Bilder und Buttons kombinieren, um eine Featureübersicht zu erstellen.
Block Patterns
Was sind Block Patterns?
Sobald du ein Block Pattern zu einer Seite hinzufügst, kannst du den Inhalt so bearbeiten, dass er zu deiner spezifischen Seite passt. Das bedeutet, dass du jedes Block Patterns an die individuelle Seite, auf der es sich befindet, anpassen kannst.
Zum Beispiel kannst du eines der Spalten Block Patterns verwenden, um über Dienstleistungen auf deiner Dienstleistungsseite zu sprechen. Auf einer anderen Seite könntest du dasselbe Block Patterns für die Präsentation von Testimonials verwenden.
Du kannst Block Patterns verwenden und sie überall auf deiner Seite einfügen, um sie als Ausgangspunkt für dein Layout zu verwenden. Einige Block Patterns gibt es von Haus aus im WordPress Site Editor. Andere erscheinen je nach Theme und Plugins, die du verwendest.
Templates
Templates sind vordefinierte Layouts, die Blöcke und Block Patterns, Blockattribute und Platzhalterinhalte enthalten können. Bis jetzt waren Templates ein Teil der WordPress Theme Dateien. In einigen Fällen hatten auch einige Plugins Template Dateien.
Diese Template Dateien waren in der Regel PHP Dateien, die vielleicht etwas HTML in sich trugen. Mit der Einführung der WordPress Block Editor Styles und Full Site Editing Features, sind Templates nun HTML Dateien, die Block Markup enthalten.
Ein Template besteht aus dem Inhaltsbereich und Template Parts wie footer.html oder header.html. Du kannst Template Parts in anderen Templates wiederverwenden.
Blockbasierte Themes
Wie der Name schon sagt, sind dies Themes, die mit dem WordPress Gutenberg Editor arbeiten und Styles für verschiedene WordPress Blöcke enthalten. Das neueste offizielle WordPress Theme, Twenty Twenty One, ist ein Paradebeispiel für ein blockbasiertes Theme.
Sobald WordPress Full Site Editing vollständig veröffentlicht ist, werden zukünftige blockbasierte Themes mehr als nur die Bearbeitung von Seiten- und Beitragslayouts unterstützen. Du wirst auch in der Lage sein, den Header und Footer deiner Website zu bearbeiten.
Globale Styles
Bevor wir uns Full Site Editing genauer anschauen, möchte ich kurz auf die globalen Styles eingehen. Wenn du derzeit Stiländerungen an deiner Website vornehmen möchtest, musst du den Live Customizer oder dein Theme Options Panel verwenden. Damit kannst du Schriftarten, Farbauswahl oder Farbschemata und andere visuelle Styles auf deiner gesamten Website ändern.
Außerdem hat jeder Block sein eigenes Set an Styling Optionen, was dir noch mehr Möglichkeiten gibt, das Aussehen deiner Website zu gestalten.
Allerdings gibt es bei der aktuellen Methode, Änderungen vorzunehmen, einige Einschränkungen:
- Erstens musst du zwei verschiedene Funktionen verwenden, um diese Änderungen vorzunehmen.
- Zweitens, wenn du einen Block nicht als wiederverwendbaren Block speicherst, musst du ihn jedes Mal neu stylen.
Global Style Editing zielt darauf ab, diese Probleme zu lösen, indem sie diese Werkzeuge vereinheitlicht. Auf diese Weise kannst du Blöcke stylen und diese Änderungen auf deiner gesamten Website anwenden. Es gibt so eine einzige Oberfläche, um Inhalte zu erstellen und zu gestalten, was den Prozess vereinfacht.
Wie das Gutenberg WordPress Plugin für WordPress Full Site Editing hilft
Nun, da du weißt, was Full Site Editing ist, lass uns darüber sprechen, wie es dir als WordPress Nutzer:in hilft.
Wie bereits erwähnt, wird wird es nicht mehr nötig sein, zwischen dem Customizer und dem WordPress Site Editor zu wechseln, sobald WordPress Full Site Editing für alle WordPress Nutzer:innen verfügbar ist. Du wirst in der Lage sein, deine Inhalte zu erstellen und stilistische Änderungen an ihnen vorzunehmen – und zwar am selben Ort.
Du kannst auch das Layout für deine Seiten über dieselbe Oberfläche erstellen. Das bietet den Endnutzer:innen eine reibungslosere Benutzungserfahrung und macht die Verwendung des WordPress Site Editors für Anfänger:innen einfacher.
Außerdem können so alle, die sich nicht mit Code auskennen, Änderungen am Seitenlayout vornehmen, ohne auf WordPress Entwickler:innen oder Designer:innen angewiesen zu sein.
Wann musst du den WordPress Site Editor verwenden?
Du kannst das Full Site Editing nutzen, um globale Änderungen an deiner Website vorzunehmen. Zum Beispiel kannst du damit einen globalen Header und Titel für deine Website erstellen, aber dann seitenbezogene Einstellungen verwenden, um diese Änderungen zu überschreiben.
WordPress Full Site Editing ist auch hilfreich, wenn du vordefinierte Layouts erstellen willst, die deine Kunden einfach in die Seiten einfügen können, ohne auf deine Hilfe angewiesen zu sein. Zum Beispiel könntest du Block Patterns erstellen, die sie auf einer Verkaufsseite oder einer Produktseite ohne viel Nachdenken verwenden können.
WordPress Full Site Editing: Release Datum
Zum jetzigen Zeitpunkt befindet sich Full Site Editing noch in der Entwicklung. Full Site Editing ist ein Teil des Gutenberg WordPress Projekts, das vier Phasen hat. Diese vier Phasen sind folgendermaßen aufgeteilt:
- Phase Eins: Einführung des Block Editors in den WordPress Site Editor
- Phase Zwei: Erweiterung der Fähigkeiten des Block Editors um Full Site Editing
- Phase Drei: Hinzufügen von Kollaborationsfunktionen, die eine intuitivere Herangehensweise an das Co-Authoring von Inhalten ermöglichen
- Phase Vier: Implementierung von WordPress Core für mehrsprachige Seiten
Derzeit befinden wir uns in Phase zwei des Gutenberg Projekts. Das WordPress 5.8 Release sollte Full Site Editing beinhalten. Dieses Release sollte neue Blöcke enthalten – wie Query Loop, Query Pagination, Nav Menus, Site Logo und andere – die es ermöglichen, das volle Potential von WordPress Full Site Editing zu nutzen.
Neu in WordPress 5.8: Blöcke als Widgets, Gutenberg Performance & Duotone
Wie man auf den WordPress Site Editor in WordPress zugreift
Wenn du die Funktionen des Full Site Editing in WordPress in der Praxis ausprobieren möchtest, brauchst du eine Staging Website oder eine lokale WordPress Installation. Nachdem du deine Testumgebung erstellt hast, musst du das Gutenberg Plugin für WordPress und ein Block Theme wie Twenty Twenty One installieren.
Sobald diese Voraussetzungen erfüllt sind, wirst du eine neue Option im Menü namens WordPress Classic Editor bemerken. Dort kannst du jeden Teil deiner Website bearbeiten – einschließlich des Headers, der Navigation, des Inhaltsbereichs und des Footers.
Wenn du im WordPress Site Editor auf das WordPress Symbol klickst, hast du außerdem die Möglichkeit, die im Theme verwendeten Templates und Template Parts zu sehen und deine eigenen zu erstellen. Zum Beispiel kannst du bei jedem Block auf mehr Optionen klicken, um ihn zu einem Template Part zu machen.
Wenn du auf das Aa-Symbol in der oberen rechten Ecke klickst, siehst du Optionen, um die globalen Styles für die gesamte Website zu ändern. Das beinhaltet das Bearbeiten von Schriftarten, das Ändern von Farben und das Vornehmen von Stiländerungen nach Blocktyp.
Zu guter Letzt kannst du auch alle deine Vorlagen herunterladen und wiederverwendbare Blöcke verwalten. Das ist eine gute Möglichkeit, deine Dateien zu sichern und sie vor eventuellen Missgeschicken zu schützen.
Die Zukunft von WordPress Full Site Editing
Wie bereits erwähnt, befindet sich Full Site Editing noch in der Entwicklung, wobei geplant ist, es in den WordPress 5.8 Core zu integrieren.
Das Entwicklungsteam ist immer noch auf der Suche nach aktivem Feedback. Du kannst dem WordPress Full Site Editing (FSE) Outreach Programm beitreten, wenn du etwas beitragen möchtest. So kannst du Feedback über deine Full Site Editing Erfahrungen einreichen.
Was WordPress Full Site Editing für die Zukunft des WordPress Theme Marktes bedeutet
Mittlerweile haben wir erklärt, was Full Site Editing ist und wie es funktioniert. Aber was bedeutet das für die Zukunft des WordPress Theme Marktes? Werden Themes für die Zukunft noch notwendig sein?
Viele Themes sind noch nicht für den Gutenberg WordPress Editor – auch bekannt als Block Editor – optimiert. WordPress Nutzer:innen, die noch nicht für Gutenberg optimierte Themes in WordPress verwenden, können immer noch den klassischen WordPress Site Editor nutzen, um Inhalte auf ihrer Website hinzuzufügen und zu aktualisieren.
Um die Sache noch komplizierter zu machen, setzen viele dieser Themes auch auf mächtige Page Builder Plugins wie Genesis Blocks, Divi, Themify Builder oder Elementor. Diese ermöglichen es, Websites zu bearbeiten und fortgeschrittene Layouts zu erstellen, ohne auf weitere Designer:innen oder Plugin Entwickler:innen angewiesen zu sein.
Elementor: Dein vollständiger Guide für den WordPress Page Builder
Als Ergebnis könnten diese Nutzer:innen zögern, die Werkzeuge, die sie kennen, zugunsten einer komplett neuen Bearbeitungserfahrung aufzugeben.
WordPress hat deutlich gemacht, dass Full Site Editing das ultimative Ziel für die Plattform ist. Außerdem steht Full Site Editing kurz vor der Einführung, die in der kommenden Version WordPress 5.8 ansteht. Es kann jedoch sein, dass die Entwickler:innen mit der Einführung von Full Site Editing noch eine Weile warten wollen, bis die Nachfrage der Nutzer:innen da ist.
Aber selbst wenn die Nutzer:innen nur langsam auf Full Site Editing umsteigen, müssen Entwickler:innen einen Weg finden, Full Site Editing in ihre Themes zu implementieren, um den Nutzer:innen mehr Flexibilität bei der Bearbeitung ihrer Website zu geben. Darüber hinaus sollten Theme Entwickler:innen auch einen Weg finden, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass Websites in den Händen weniger erfahrener Nutzer:innen kaputt gehen.
Traditionelle Themes könnten noch eine ganze Weile existieren. Aber angesichts der Pläne von WordPress sollten Theme Entwickler:innen in das Full Site Editing eintauchen und die neuen Funktionen und Möglichkeiten erkunden, die es bietet. Auf diese Weise können sie diese Funktionalitäten in ihre Themes implementieren.
Wird es in Zukunft noch einen WordPress Site Editor und Page Builder geben?
Der WordPress Theme Markt ist nicht das Einzige, auf das sich das Full Site Editing auswirken wird. Page Builder Plugins sind ein weiterer Teil des WordPress Ökosystems, dessen Zukunft düster erscheinen mag.
Es besteht kein Zweifel daran, dass Page Builder Plugins wie Elementor und Divi unter WordPress Nutzer:innen sehr beliebt sind – vor allem unter denen, die nicht mit dem Programmieren vertraut sind. Page Builder Plugins werden, wie WordPress Themes, weiterhin funktionieren, wenn Full Site Editing in den Core freigegeben wird.
Aber werden sie konkurrenzfähig bleiben? In Anbetracht der großen Nutzerbasis, die Page Builder Plugins haben, ist es unwahrscheinlich, dass die Nutzer:innen sofort nach der Veröffentlichung abspringen werden. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Nutzer:innen von Page Builder Plugins mit den Funktionen und Werkzeugen, die diese Plugins bieten, vertraut sind.
Wenn du ein vertrautes Tool für die vollständige Seitenbearbeitung aufgibst, musst du lernen, wie du mit dem WordPress Site Editor arbeiten kannst – was auch eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt.
Mit diesem Gedanken im Hinterkopf werden die Page Builder Plugins nicht so schnell verschwinden. Wenn überhaupt, werden die Nutzer:innen mehr Auswahlmöglichkeiten haben, wenn sie ihre Website erstellen und können entscheiden, welche Option für sie am besten funktioniert.
Wird es in der Zukunft noch Designer:innen geben?
Nachdem der Markt rund um Themes und Page Builder aus dem Weg geräumt ist, lass uns über die letzte Gruppe sprechen, die betroffen sein wird, sobald WordPress Full Site Editing offiziell eingeführt wird: die Webdesigner:innen.
Zunächst einmal das Offensichtliche. Mit der Einführung von Features wie Page Buildern und Full Site Editing wird die Einstiegshürde für die Gestaltung einer Website gesenkt. Jede:r kann eine funktionale Website erstellen, egal ob diese Person einen persönlichen Blog, eine kleine Unternehmenswebsite oder eine Portfolio Website erstellen möchte.
Außerdem müssen sich die Nutzer:innen nicht mehr auf Designer:innen verlassen, um kleine Änderungen an ihren Websites vorzunehmen. Auch wenn das den Anschein erweckt, dass die Zukunft von Webdesigner:innen düster ist, müssen sich Designer:innen keine Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.
Zum einen solltest du bedenken, dass nicht alle WordPress Nutzer:innen sich in DIY Websites hineinfuchsen wollen. Maßgeschneiderte Websites, die auf Kund:innen individuell zugeschnitten sind, sind immer noch extrem wertvoll, da sie sich von den „Cookie-Cutter“ Designs absetzen, die oft durch normale Nutzer:innen entstehen, die ihre Websites selbst erstellen.
Zweitens verstehen Designer:innen, wie man eine Website visuell gestaltet, um die Nutzer:innen zu den gewünschten Aktionen zu führen. Ganz zu schweigen davon, dass sie die Vision ihrer Kund:innen in eine Website übersetzen können, die mit ihren Zielen übereinstimmt.
Schließlich können sie auch bei den technischen Details der Website helfen – wie zum Beispiel SEO, Seitenladeoptimierung, Sicherheit und andere Arten der Wartung. Es gibt sogar Möglichkeiten für Webdesigner:innen, ihr Serviceangebot zu erweitern, indem sie Beratungen und Strategiesitzungen als Einstiegsdienste zu kompletten Paketen für Wedesign anbieten.
Fazit: Leitfaden zum WordPress Site Editor & WordPress Full Site Editing
Wie du sehen kannst, ist WordPress Full Site Editing eine lang erwartete Veränderung in der Art und Weise, wie wir Inhalte erstellen und gestalten und wie Entwickler:innen neue Themes erstellen.
Es bringt aufregende Features sowohl für Content Erstellende als auch für Entwickler:innen, um den Designprozess zu vereinheitlichen und zu rationalisieren – und den Endbenutzer:innen mehr Macht und Freiheit zu geben. Dank dieser neuen Funktionen werden sie ihre Websites auf eine benutzungsfreundlichere Weise gestalten.
Full Site Editing wird eine nahtlosere Benutzererfahrung bieten und sich auf den Markt für WordPress Site Editor, WordPress Themes und Page Builder auswirken. Auch wenn es so aussehen mag, als wäre dies das Ende für Webdesigner:innen, ist die Wahrheit genau das Gegenteil.
Webdesigner:innen werden nicht aussterben und in Vergessenheit geraten, sobald WordPress Full Site Editing und blockbasierte Themes verfügbar werden. Webdesigner:innen können weiterhin ihre Dienste anbieten, da nicht jede:r Websitebesitzer:in die Zeit, Motivation und Inspiration hat, die eigene Website zu gestalten oder zu aktualisieren.
Darüber hinaus können Webdesigner:innen ihre Dienstleistungen um Strategieberatungen zu Best Practices im Webdesign, SEO Optimierungen, Sicherheitsüberlegungen und Website Audits erweitern.
WordPress Full Site Editing steht vor der Tür. Es ist an der Zeit, sich darauf einzulassen und all die wunderbaren neuen Möglichkeiten für Websites und die Erstellung von Inhalten zu erkunden, die es mit sich bringt. In der Zwischenzeit solltest du dein Webhosting bei Raidboxes sichern. So kannst du gewährleisten, dass deine Website bereit ist, die bevorstehenden Änderungen von WordPress zu bewältigen.
Ein kleine Frage an die Experten:
Wie verhält sich der neue Editor bei einem Child Theme? Ich habe zunächst eine Seite ohne Child-Theme aufgebaut und will nun eines im nachhinein installieren. Bei dem Customizer musste ich hier die Dateien erst exportieren und beim Child-Theme importieren.
Ist das hier auch möglich? Brauche ich noch ein Child-Theme? Gibt es ein Plugin hierfür?
Hallo Jonas,
wow – vielen lieben Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich hatte fälschlicherweise erwartet, dass das Theme 2022 ähnlich wie andere Pagebuilder wie DIVI oder Elementor daherkommt. Jetzt verstehe ich, dass das bei FSE nicht der Fall ist und der Entwickler jeweils selbst entscheidet, was „reguläre“ Nutzer verändern können oder nicht. Und ja, es bleibt spannend. DANKESCHÖN!
Hallo Inga,
ich versuche mich mal an einem Teil der Fragen.
Die Einstellmöglichkeiten, nach denen Du fragst, hat der Designer tatsächlich nicht an die Oberfläche geholt, sondern eben als Design so vorgegeben. Heißt in der Umkehrung: Du musst etwas tiefer in das Theme absteigen, wenn Du da was ändern willst.
Zur Breite – Ich habe zwei Wege gefunden:
1. Du gehst in den neuen Editor zu den Seitenvorlagen und änderst es dort bei den (Gruppen)-Blöcken manuell. Block für Block. Oder besser: Du legst gleich neue Seitenvorlagen an und gibst über die Gruppenblöcke Deine Seitenbreiten (Header und Footer nicht vergessen) mit.
2. Du legst ein Child-Theme an und änderst in der theme.json unter Settings -> Layout (etwa Zeile 204 bis 206) die contentSize und wideSize auf die gewünschten Maße. Das ist dann Global.
Zur Schrift:
Hier hat sich der Designer auf genau eine Schrift für die Headings festgelegt.
Eine Änderung ist auf zwei Wegen möglich:
1. Mithilfe eines Plugins, das Google Fonts lädt – und wegen des Datenschutz möglichst lokal speichert.
2. Mithilfe eines Child-Themes. Da wird es dann echt anspruchsvoll. Ich habe es zwar heute für die „allgemeinen Texte“ geschafft. Aber zufrieden bin ich noch nicht.
Die FSE Funktionen sind zwar riesig, aber nur, wenn der Theme-Ersteller die Dinge so einstellt, dass der Nutzer variabel damit umgehen kann. Ansonsten ist frau/man darauf angewiesen ein für sich geeignetes FSE-Theme zu finden. (so wie bisher auch bei den Klassik-Themes).
Oder frau/man übt sich mit dem Umgang von Child-Themes und der theme.json.
Ich bin gespannt, wie die Entwicklung mit FSE weitergeht. So wie es jetzt ist, soll es wohl nicht bleiben. Aber rechtzeitiges vertraut machen mit FSE ist für die Zukunft sicherlich hilfreich.
Konnte ich ein wenig Licht ins Dunkel bringen?
Danke für den tollen Artikel. Ich finde das Thema FSE sehr spannend. Im Artikel beschreibt Ihr, dass Schriftarten geändert werden können. Nur, wie und wo füge ich eine andere Schrift hinzu? Wo befindet sich im Twenty Twenty Two Theme die Stelle, an der eine Schrift als „System“ bzw. „Standard“ definiert wird? Im Editor im Abschnitt „Website“ kann ich nur die Schrift für den allgemeinen Text ändern. Eine Option für die Überschriften ist in den globalen Einstellungen nicht vorhanden. Wo lässt sich das ändern? Und noch eine letzte Frage: Für die Breite gibt es im Abschnitt „Website“ eine Voreinstellung „650“ Pixel für „keine“ und „1.000“ Pixel für „Weite Breite“. Wo ist die Option zu finden, dass ich die Breite im Hintergrund ändern kann, sodass dort dann z.B. 800 und 1.200 Pixel voreingestellt sind. Freue mich auf Eure Hilfe, dankeschön 🙂
wow – einfach sehr sehr gut ! Habe im deutschsprachigen Raum nichts (!!!) Vergleichbares gefunden.
Sehr sehr gut!
Würde mich sehr freuen auch weitere Themen zu lesen – ggf. zu WordPress-Theme twenty-twenty-two
Viele Grüße
URS
Hallo Maddy,
das ist sicherlich einer der Besten und ausführlichsten Artikel zum Thema Full Site Editing in deutscher Sprache. Vielen Dank.
Super! Auf sowas habe ich schon lange gewartet! Das Thema wird mich (hoffentlich!) noch Jahre beschäftigen. Super Artikel. Er ist sehr informativ und leicht verständlich. Danke! Allerdings ist das Gendering darin m.E. total unnötig. Wer dies liest, braucht sowas nicht!