Ein passendes WordPress Theme zu finden, ist heute gar nicht mal so einfach. Wie du vielleicht schon selbst einmal gesehen hast, stehen dir heute eine Vielzahl kostenloser als auch kostenpflichtiger WordPress Themes zur Auswahl. Um hier den Überblick zu behalten und später keine bösen Überraschungen bei der WordPress Theme Wahl zu erleben, findest du in diesem Beitrag einige hilfreiche Tipps & Tricks.
Die Qual der Wahl. Allein im Theme Directory von wordpress.org stehen dir mehrere tausend kostenlose Themes zur Auswahl. Ein erstes Auswahlkriterium bietet dir die Filterung. Unter „Popular“ stehen die WordPress eigenen Themes „Twenty Twenty Four“ und „Twenty Twenty Three“ an erster Stelle. Beide Themes bieten einen hervorragenden Anfang, wenn du zum Beispiel mit einem einfachen Blog starten willst. Um dich bei der Suche nach dem richtigen WordPress Theme für deine eigene WordPress Website oder für ein Kundenprojekt zu unterstützen, möchte ich dir im Folgenden ein paar Tipps an die Hand geben.
Definiere die Ziele deiner Website
Es wird dir bei der Auswahl zum richtigen WordPress Theme enorm helfen, wenn du dir von Anfang an Gedanken zum Ziel und Zweck deiner WordPress Website machst. Willst du einen Blog mit News und Informationen starten oder ist dein Ziel eine komplexere Firmenwebsite?
Wenn du das Ziel deiner WordPress Website schon festlegen kannst, konzentriere deine Auswahl auf entsprechende Themen oder Branchen.
Hier eine kleine Liste möglicher Branchen und Anwendungszwecke:
- Blog oder Magazin
- Firmenwebsite / Verbandswebsite
- Künstlerportfolio, Fotograf, Agentur, Designer
- Verzeichnis Website (WiKi)
- Foren Website
- Onlineshop
- Seminare
- Buchungen oder Reservierungen
- Produktvorstellung oder Landingpage
- Rezepteblog
- Reiseblog oder Portal
- Restaurants
- Immobilienmakler
- Ärzte
- Nischen-Websites
Was soll das Theme können?
Da WordPress so unglaublich viele Einsatzmöglichkeiten bietet, grenze auch hier die Leistungsanforderungen an dein zukünftiges WordPress Theme so genau wie möglich ein. Willst du z. B. einen Onlineshop starten, so achte darauf, dass das Theme für WooCommerce ausgelegt ist.
Auch zu den Anforderungen an ein WordPress Theme, habe ich dir eine Liste als Hilfestellung zusammengestellt:
- Slider: Soll ein Slider zu Einsatz kommen und schon im Theme integriert sein?
- Blog oder Magazin: Wie ist die Blogfunktionalität (Meta Tags) und in welchem Design?
- Mehrsprachigkeit: Wird eine Seite in mehreren Sprachen benötigt, unterstützt das Theme z. B. das Plugin WPML?
- Sidebar: Wie viele Sidebars werden benötigt?
- Anzeigen: Sollen Werbebanner oder Anzeigen auf der Website platziert werden, welche Widgets oder Shortcodes bietet das Theme dafür?
- Formulare: Sollen spezielle Formulare oder Filterungen zum Einsatz kommen?
- Mobile: Ist das Theme für mobile Ansichten optimiert, Stichwort Responsive Design?
- Navigation: Wird eine erweiterte Navigation (Mega Menü) mit vielen Navigationspunkten gebraucht?
- Formate: Werden spezielle Post Formate benötigt z. B. Rezepte, Portfolio, Reservierung?
- Onlineshop: Ist das Theme für WooCommerce ausgelegt?
- Customizer & Optionen: Wie lässt sich das WordPress Theme stylen?
Demo Websites täuschen oft
Alle Entwickler von WordPress Themes sind natürlich peinlichst darauf bedacht, ihr Produkt in bestem Licht darzustellen. Von durchoptimierten Demo Websites solltest du deine Entscheidung also nicht allzu stark beeinflussen lassen. Denn Demo Themes sind perfekt abgestimmt: Bilder, Farben und Typografie ergeben meist ein perfektes Zusammenspiel. Auch die Ladezeit ist bereits optimiert und kann mit deinem späteren Setup wieder ganz anders aussehen.
Denke also daran, dass du später deine eigenen Bilder benutzen wirst. Auf Demo Websites werden häufig hochwertige und kostenpflichtige Stock Images verwendet, um einen stimmigen Gesamteindruck zu vermitteln. Lizenzgeschützes Bildmaterial dürfen Theme Entwickler natürlich nicht mit dem Theme ausliefern (Thema Bilderlizenzen).
Mobile Ansicht testen
Teste auch die mobile Ansicht des WordPress Themes. Das geht zum Beispiel über die Entwickler Tools deines Browsers. Ich zeige dir, wie das am Beispiel von Chrome und der Raidboxes Website funktioniert:
Schritt 1
Gehe zu “View”→ “Developer” → “Developer Tools” (in Chrome). Alternativ kannst du die Entwicklerkonsole mit der Tastenkombination Cmd + Option + I (Mac) oder Strg + Shift + I (Windows) aufrufen.
Schritt 2
Verschiebe die Entwickler Tools etwas nach unten, damit die Website sichtbar wird und klicke dann auf das Mobile Icon links. Die Standardeinstellung ist „Responsive“. Damit kannst du die Ansicht nach deinem Belieben verschieben und direkt überprüfen, wie sich diese verändert.
Schritt 3
Mit einem Klick auf „Responsive“ bekommst du Optionen für verschiedene Geräte angezeigt und kannst so die entsprechende Ansicht testen.
Mit der Entwicklerkonsole deines Browsers kannst du zudem einsehen, wie viele Skripte (im Head Bereich) das WordPress Theme lädt. Viele Script Dateien schmälern die Performance der WordPress Website.
Wenn es geht, teste dein ausgewähltes WordPress Theme auch einmal über dein Handy. So bekommst du einen direkten Eindruck von der Ladezeit und der responsiven Ansicht des Themes.
YouTube ist dein Freund
Auf YouTube findest du mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Review oder einen Vergleich zu einem oder mehreren WordPress Themes. Oftmals auf Englisch, aber um einen Blick hinter die Kulissen eines Themes zu werfen, ist dies meist eine vielversprechende Möglichkeit.
Reviews lesen & Foren durchsuchen
Bewertungen oder Reviews geben dir weitere Einblicke, wie das ausgewählte Theme bei anderen abschneidet. Die Bewertungen bei den kostenlosen Themes auf wordpress.org sind aber meist nicht sehr aussagekräftig.
Achte auch bei den kostenlosen Themes auf wordpress.org auf die „Last updated“ Anzeige. Liegt ein Update länger als ein halbes Jahr zurück, lasse lieber die Finger davon. Dieser Punkt ist wichtiger als er zunächst erscheint, denn viele Kompatibilitäten können im Lauf der Zeit brechen oder sind bereits kaputt wenn das Theme keine Updates bekommt.
Wesentlich mehr Informationen findest du bei Portalen wie Themeforest für kostenpflichtige Themes. Hier kannst du oftmals sogenannte „Presale Questions“ stellen, also Fragen vor dem Kauf. Die Bewertungen zu kostenpflichtigen Themes bei Themeforest geben dir ebenfalls Informationen darüber, wie der Themeentwickler auf Probleme und Anfragen reagiert. Werden die Fragen nicht zeitnah beantwortet, lässt das auf einen mäßigen Support schließen.
Gute Themeentwickler führen auch extra Support Foren zu ihren Themes. Auch hier findest du wertvolle Informationen zu häufigen Problemen. Werden auch hier die Fragen zeitnah beantwortet, zeigt das, dass die Entwickler ein echtes Interesse an ihrem Theme haben.
Versuche zum Beispiel auch, über Google ein sogenanntes „Change Log“ zu einem WordPress Theme zu finden. Hier kannst du die Update Historie eines Themes einsehen.
Checkliste zu Bewertungen, Fragen, Foren und Tutorials:
- Bewertungen studieren – Google Suche nach Erfahrungen (Aktualität beachten)
- Fragen stellen an den Entwickler (Presell Questions)
- YouTube Videos mit Reviews & Tutorials finden
- Wie aktuell wird das Theme gehalten, gibt es ein Changelog?
- Gibt es ein Support Forum? Wenn ja, wo tauchen häufige Probleme auf?
- Kannst du Support Tickets bei den Themeentwicklern stellen?
Kostenlos oder Pro Themes?
Bei der Frage, ob du auf ein kostenloses Theme oder ein kostenpflichtiges Pro Theme setzt, solltest du dir deine Ziele für die WordPress Website vor Augen führen. Auch deine bereits erworbenen Kenntnisse mit dem Umgang von WordPress spielen hierbei eine wichtige Rolle, denn Pro Themes bieten zumeist eine Menge Einstellungsmöglichkeiten.
Kostenpflichtige WordPress Themes
Erstellst du z. B. eine geschäftliche WordPress Website für dich oder einen Kunden, ziehe ein Pro Theme in Erwägung. Kostenpflichtige Themes bieten dir mehr Gestaltungsmöglichkeiten, Support Garantie, Hilfe- und Community Foren sowie meistens eigene Tutorials. Willst du einen Onlineshop mit WordPress erstellen, bieten Pro Themes wie z. B. „Flatsome“ bereits einige zusätzliche Funktionen für WooCommerce.
Pro Themes bieten oftmals sehr viele Voreinstellungen zur gesamten Gestaltung der WordPress Website, inklusive eigener Page Builder. Dazu solltest du schon ein wenig Erfahrung mit WordPress haben und eine Einarbeitungszeit einplanen. Viele Pro Themes bieten zudem komplette Demo Inhalte, die du mit einem Klick importieren kannst.
Kostenlose WordPress Themes
Trotzdem gibt es mittlerweile kostenlose Themes wie z. B. das „Astra Theme“ oder das „OceanWP Theme“, die schon in der Free Version viele tolle Möglichkeiten zur Gestaltung deiner WordPress Website mitbringen sowie Support Foren und Tutorials anbieten. Sollten die Funktionen nicht ausreichen, so gibt es ebenfalls Pro Version zu kaufen.
Erstelle dir eine Spielwiese zum Testen
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass du dir unbedingt eine Testumgebung für WordPress erstellen solltest, bevor du deine WordPress Website live stellst. Ein Theme zu wechseln ist zwar einfach, kann aber auch ein großes Chaos hinterlassen, wenn z. B. das Theme eigene Page Builder Inhalte mit Shortcodes erstellt. Das ist besonders ärgerlich, wenn deine Website bereits online ist.
Für WordPress gibt es einige Möglichkeiten, eine Testumgebung z. B. lokal auf deinem Rechner zu installieren. Programme wie etwa WampServer oder Laragon erstellen eine lokale Webserver Umgebung auf deinem Rechner, mit der du unbegrenzte WordPress Instanzen installieren kannst.
Auch Raidboxes ermöglicht dir, eine eigene Staging Umgebung zu erstellen, um Anpassungen an deiner WordPress Website in Ruhe auszutesten. Wenn die Änderungen (z. B. neues Plugin oder Theme) im Staging keine Probleme bereiten, kannst du diese mit einem Klick live stellen und sogar eine Synchronisierung von Testumgebung zur Live Umgebung einrichten.
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Fazit zur WordPress Theme Wahl
Das richtige WordPress Theme finden ist nicht unbedingt einfach, aber in jedem Fall machbar. Im Wesentlichen hängt deine Entscheidung zur WordPress Theme Wahl von deiner Zielsetzung und deinen Anforderungen ab. Je genauer du den Zweck der zukünftigen WordPress Website definierst, desto besser kannst du ein passendes WordPress Theme eingrenzen.
Betrachte Demos von Themes immer mit einer gewissen Skepsis, denn dein eigener Content wird das Design deiner WordPress Website prägen. Wenn du darüber hinaus Bewertungen, Foreneinträge, Videos und Beiträge zu deinem favorisierten Theme recherchiert hast, steht deiner finalen Entscheidung nichts mehr im Wege. Das alles ist sicher etwas zeitintensiv, aber der Aufwand wird sich am Ende lohnen.
Worauf achtest du bei der WordPress Theme Wahl am meisten? Fehlt dir noch ein Aspekt in der Liste? Lasse mir gerne deinen Input und Fragen in den Kommentaren da!
Deine Fragen zur WordPress Theme Wahl
Welche Fragen zur WordPress Theme Wahl hast du? Wir freuen uns über deinen Kommentar. Du interessierst dich für aktuelle Themen rund um WordPress, Webdesign und Entwicklung? Dann folge Raidboxes auf Twitter, Facebook, LinkedIn oder über unseren Newsletter.
Danke Jörg für die gute Zusammenfassung. Ich bin jetzt schon länger bei Kunde bei Raidboxes und genieße es sehr, jedes Theme installieren zu können – und vor allem euren Support, wenn doch mal etwas nicht klappt. Mit dem Wissen habe ich hier auch mal eine Liste mit WordPress Themes erstellt, die sicher keine Probleme machen 😉
https://www.axeldittmann.de/blog/wordpress-templates-19162