SEO (Suchmaschinenoptimierung) unterliegt jedes Jahr neuen Änderungen. Auch in 2019 wird es spannend! Bereits beginnend in den letzten Jahren werden Googles künstliche Intelligenz, Mobile First sowie Voice Search immer bedeutender neben den zwei wichtigsten Rankingfaktoren: unique Content und hochwertigen Backlinks. Auch solltest du deinen Content in 2019 „fresh“ und up-to-date halten, um dir die Top-Platzierungen in den Suchergebnissen zu sichern (Google Freshness Algorithm).
Die künstliche Intelligenz von Google – RankBrain
Der Begriff „Rankbrain“ ist einigen Webentwicklern schon bekannt. Aber was der Algorithmus von Google wirklich macht, damit befassen sich nur SEO-Experten.
Google hat bereits sehr früh erkannt, dass Nutzer nicht nur „exakte Suchanfragen“ verwenden, sondern auch Phrasen, Fragen oder dergleichen. Bei RankBrain handelt es sich nicht vorwiegend um die „best-match Suchanfragen“, sondern um unbekannte Anfragen, welche Google zuvor noch nicht kannte. Diese machen jeden Tag 15 Prozent der gesamten Suchanfragen aus. Im Jahr 2007 waren es sogar 20-25 Prozent.
Und genau bei diesen unbekannten Suchanfragen setzt nun RankBrain ein und versucht, durch die künstliche Intelligenz diese Suchanfragen besser zu sortieren, zu kategorisieren und den jeweiligen Topics zuzuordnen.
Top 3 Google Rankingfaktoren
Die Top 3 Rankingfaktoren sind definitiv Content, Links und RankBrain. Ob wir nun sagen Links, Content und RankBrain oder ob wir eine andere Reihenfolge nennen, ist egal, da jede Suchanfrage verschieden ist. Allgemein kann man sagen, dass RankBrain sich bei den „exact match Suchanfragen“ am wenigsten einmischt und bei unbekannten Suchanfragen am meisten. Daneben kommen noch die zwei weiteren Faktoren ins Spiel, nämlich Backlinks und Content.
Hier ein kurzes Video (1:07 Minuten), in dem Google die Top Ranking-Faktoren offenbart:
Lernt RankBrain laufend dazu?
Das gesamte Learning, welches RankBrain macht, passiert komplett im Hintergrund und offline. Google sammelt diese historischen Daten und erstellt Vorhersagen, welche für den Nutzer am hilfreichsten erscheinen. Diese Vorhersagen werden offline getestet. Wenn sie gut sind, werden diese in die letzte Version des RankBrain integriert und sind dann „live“ im Algorithmus. Dieser Prozess wiederholt sich ständig und somit entwickelt sich RankBrain stetig weiter.
Mobile First Index: Der neue Index von Google seit März 2018
Der Epochenwechsel ist vollzogen und nun verwendet Google den mobilen Index als Hauptindex anstatt des ursprünglichen Desktop-Index.
Im März 2018 kündigte Google den Mobile-First-Index im Webmaster Central Blog von Google an. Zu Beginn bekamen nur wenige Webmaster eine Meldung in der Search Console angezeigt. Der größte Roll-out passierte dann im September 2018, wo die meisten Webmaster folgende Benachrichtigung bekamen:
3 Tipps für den Mobile-First-Index
Tipp #1: Verwende responsives Webdesign
Aus SEO-Sicht ist es am besten, wenn die Website mit einem responsivem Webdesign versehen ist. Daneben gibt es noch zwei weitere Methoden, um eine Website auf Bildschirmen aller Arten von Größen bereitzustellen. Nämlich als „Dynamische Bereitstellung“ oder mit „Unterschiedlichen URLs“.
Tipp #2: Mobile Speed Optimierung
Nicht nur im SEO-Bereich, sondern auch im Bereich Search Engine Advertising (SEA), ist die Ladezeit ein wichtiger Faktor für die User Experience: Mehr als die Hälfte der Besucher verlassen die Website ab einer Ladezeit von rund 3 Sekunden.
Mit dem Google Speed Update im Juli 2018 verschärft Google die Ladezeit für Websites und wird auch bei mobilen Webseiten zum Rankingfaktor.
Welche Webseiten sind vom Google Speed Update betroffen?
Laut Google betrifft das Update keine Seiten, die bereits eine optimierte Ladezeit haben. Dies bringt diesen Websites keinen zusätzlichen Vorteil in Sachen Rankings. Der Fokus liegt auf Webseiten mit guten Rankings, die jedoch eine hohe Ladezeit aufweisen. Genau diese Seiten müssen mit Verlusten in den Rankings rechnen.
Die Ladezeit sollte nicht nur als Ranking-Faktor betrachtet werden, sondern auch hinsichtlich der Conversion. Denn umso geringer die Ladezeit, desto höher die Conversion.
Tipp #3: Mobile Erreichbarkeit für den Crawler
Deine mobile Webseite muss für den Googlebot stets erreichbar sein. Falls du unterschiedlichen Content auf Mobile und Desktop auslieferst – Achte darauf, dass wirklich alle Inhalte geladen werden. Es können auch einzelne Elemente für die mobile Website weggelassen werden, um die Ladezeit zu verkürzen.
Voice Search: Die Zukunft verändert sich
Spätestens seit es Siri im iPhone gibt und dies nur darauf wartet, endlich eingesetzt zu werden, ist die Sprachsteuerung bei den Usern angekommen. Heutzutage gibt es beinahe kein Smartphone oder Tablet mehr, welches Anweisungen über eine Sprachsteuerung nicht befolgt. Auch im Jahr 2013 hat Google in seinem Browser Chrome die Sprachbedienung eingeführt. Sprachsuchen sind spontaner, komfortabler und schneller als ursprüngliches Tippen.
Wie sich Voice Search und Search Engine Optimization wandeln
Heutzutage wird eine Seite oft auf ein Keyword bzw. zusätzlich auch auf ein paar Longtail-Keywords optimiert. Meist erfolgt die Optimierung jedoch auf ein Main-Keyword mit einem hohen Suchvolumen und zusätzlich noch ein paar Longtail-Keywords mit geringerem Suchvolumen.
Grund für diese Art der Optimierung ist die Anzahl der Suchanfragen. Das Fokus-Keyword hat am meisten Traffic und anschließend werden noch 2-3 Longtail-Keywords herausgesucht, welche ebenfalls ein hohes Suchvolumen aufweisen und, wenn möglich, von wenig Konkurrenz umgeben sind.
Wie Voice Search das Suchvolumen verändern wird
Es liegt klar auf der Hand – wenn in Zukunft mehr Menschen Voice Search benutzen, wird das Suchvolumen der „Exact Match Keywords“ geringer werden und Longtail-Keywords werden damit in den Fokus rücken. Auch werden in Zukunft mehr Fragen gestellt als reine einzelnen aneinandergereihte Wörter. Google versteht die einzelnen Phrasen – Nun liegt es am Nutzer, den passenden Content auf die Fragen bereitzustellen und die Frage und den Nutzer genau zu verstehen.
Wie optimierst du Content, um Voice Search kompatibel zu sein?
Tipp #1: Keywords in Verbindung mit W-Fragen
Die Suchanfragen auf Computer/Laptops und auf den mobilen Endgeräten sind meist einzelne Schlüsselwörter, wenn gerade nicht Voice Search verwendet wird. Wenn nun jedoch die Sprachsuche Verwendung findet, dann werden Phrasen und längere Fragen öfters vorkommen. Um den Content zu optimieren, sollte man die Keywords stets in Verbindung mit W-Fragen festlegen und dies bereits in den h2-Überschriften sowie auch im Content einsetzen.
Die Spracherkennung ist für Google sicherlich eine Herausforderung, da der Zusammenhang zwischen Keywords, Fragen, Suchintention und Content noch intensiver zusammen in Verbindung gebracht werden muss. Google ist jedoch bereits auf dem besten Weg, das zu meistern. Aktuell gibt es jedoch wenige Content Pieces welche diese W-Fragen voll abdecken – somit ergibt sich für SEOs wieder eine kleine Lücke, um besser als die Konkurrenz zu sein.
Tipp #2: Foren in der jeweiligen Nische/Branche durchforsten
Neben der Verwendung der klassischen Keyword-Tools solltest du dich in Foren einlesen und dort auch aktiv werden. So findest du heraus, was deine Nutzer beschäftigt und kannst die Suchintention exakt treffen – und damit in Folge den entsprechenden Mehrwert mit deinem Content bieten.
Um die wirklichen Fragen herauszufinden, welche die Nutzer in der Branche haben, eignen sich Foren am besten. Dort kannst du dich auch als Experte (siehe den Tipp 3 im nächsten Schritt) in einer Branche etablieren und deinen Expertenstatus bestätigen. Es ist wichtig, stets aktiv zu sein, mit deinen Nutzern zu agieren und den Kontakt aufrecht zu erhalten und zu sichern.
Tipp #3: Sei Experte in Deinem Themengebiet
Um als Experte in der Branche wahrgenommen zu werden, musst du als erstes durch einzigartigen Content dein Wissen unter Beweis stellen und deine Aussagen mit qualitativ hochwertigen Quellen untermauern. Wie bereits erwähnt, solltest du daher in Foren aktiv sein sowie bei deinen Posts immer die Kommentarfunktion aktivieren, damit andere User mit dir in Kontakt treten können.
Tipp #4: FAQ-Fragen in den Content einbinden
Hochwertiger Content für SEO sind nicht die 300 SEO-Texte, wie viele Non-SEOs es gerne behaupten. Es gibt gar keine genauen Angaben, wie lang ein SEO-Text sein sollte, denn in 2018 sowie auch in 2019 geht es einzig und alleine darum, das gesamte Thema abzudecken und die Suchintention zu 100 Prozent zu erfüllen.
Neben den passenden W-Fragen solltest du deinen Content noch mit sogenannten „most Frequently Asked Questions“ (FAQs) auffrischen. Somit wird der Artikel wieder vollständiger und die Suchintention erfüllt.
Tipp #5: Mehr Longtail-Keywords durch intensivere Keyword-Recherche nutzen
Wie bereits erwähnt, erfolgt die Keyword-Recherche meist nicht tief genug, da eine ausführliche Recherche natürlich enorm viel Zeit in Anspruch nimmt. Nichtsdestotrotz rentiert sich eine gute Recherche auch heute schon. Denn damit kannst du mögliche Content-Gaps erkennen und diese leichter und schneller mit SEO attackieren. In Zukunft solltest du also nicht nur auf ein Haupt-Keyword optimieren, sondern vermehrt auf Longtails.
Tipp #6: Schema.Org Data nutzen für Local Searches
Untersuchungen zeigen, dass viele Sprachsuchanfragen auf lokaler Ebene durchgeführt werden. Deswegen solltest du stets die Schema.org Daten einbinden und aktuell halten. Dazu sollte auch stets der Google Business Eintrag aktuell sein und gepflegt werden. Zusätzlich können auch Rich Snippets in den Code eingearbeitet werden, um die Klickrate (CTR) zu erhöhen.
Fazit
Ich hoffe, dass ich dir mit meinen SEO-Ratschlägen für das Jahr 2019 weiterhelfen konnte. Wenn du weitere Fragen, Tipps oder Anmerkungen zum Thema SEO-Trends hast, dann lasse mir gern einen Kommentar da. Ich freue mich über dein Feedback!
Vielen Dank für den SEO-Ausblick für das kommende Jahr. Da wird es mal wieder umso wichtiger sein die richtigen SEO Tools für verschiedene Anwendungszwecke zu haben. Eine gute Übersicht bietet dabei https://www.elias-lange.de/seo-tools/ mit Bewertungen vom SEO-Experten. Vielleicht hilft das den einen oder anderen noch das richtige Tool zu finden.