Optimize Wordpress Page Speed

WordPress Page Speed optimieren: 5 Tipps für dein Feintuning

Eine langsame Website sorgt nicht nur für unzufriedene Besucher:innen, sondern schadet auch deinem Google Ranking. Wie du deinen WordPress Page Speed optimieren kannst, zeigen wir dir in diesem Artikel. Dabei gehen wir vorwiegend auf weniger verbreitete Tipps und Tricks ein, mit denen sich deine WordPress Website in Sachen Page Speed feintunen lässt.

Wichtig dabei: Die PageSpeed Werte von Google entsprechen nicht der tatsächlichen Ladezeit. Eine WordPress Website kann auch schnell laden, aber trotzdem nicht perfekt optimiert sein (also keine perfekten PageSpeed Werte haben). Ein perfekter Score bei Google PageSpeed Insights sollte deshalb gar nicht unbedingt das Ziel sein. Stattdessen gilt es, verschiedene Dinge auszuprobieren und die Maßnahmen und Stellschrauben herauszufiltern, die wirklich einen spürbaren Impact auf die Ladezeit deiner WordPress Website haben.

Vor der Optimierung: Geschwindigkeit messen

Bevor du damit beginnst, deinen WordPress Page Speed zu optimieren, solltest du wissen, wie deine Website beim Thema Performance Optimierung aktuell dasteht. Entscheidend für dein Audit sind vier Werte:

  • Der First Contentful Paint (FCP) gibt an, wie schnell die ersten Elemente auf der Seite angezeigt werden. Er misst im Grunde die gefühlte Ladezeit und ist bei der Optimierung besonders wichtig.
  • Der Largest Contentful Paint (LCP) drückt aus, wie lange es dauert, bis nach dem ersten auch die restlichen Elemente aus dem Hauptcontent einer Seite geladen sind.
  • Der First Input Delay (FID) misst, wie viel Zeit vergeht, bis die Besucher:innen tatsächlich mit deiner Seite interagieren können.
  • Den Cumulative Layout Shift (CLS) sollte idealerweise immer Null sein. Der Wert steht für Verschiebungen im Layout, die beispielsweise dazu führen, dass Nutzer:innen auf einen falschen Button klicken.

Anders als die Time To First Bite (TTFB) – also die Zeit von der ersten Anfrage bis zur Serverantwort – sind diese Werte userzentriert. Sie zielen nicht ausschließlich auf WordPress Performance ab. Das bedeutet, dass sie weniger durch Maßnahmen wie (serverseitiges) Caching und das richtige WordPress Hosting bestimmt werden. Stattdessen kommt es darauf an, dass du deine Seiten geschickt aufbaust. Sie sollten beispielsweise in der richtigen Reihenfolge geladen werden – aber dazu später mehr.

Wenn du die Geschwindigkeit deiner WordPress Website messen möchtest, stehen dir verschiedene Online Tools zur Verfügung, unter anderem:

Google und GTmetrix bieten dir hier extrem detaillierte WordPress PageSpeed Insights an. Allerdings misst nur WebPageTest auch die gefühlte Ladezeit. Worauf du achten solltest, wenn du dieses etwas komplexere Tool verwendest, erfährst du in unserem Artikel WebPageTest: Analysiere deine Website Performance.

Was WordPress langsam macht

Wenn du dein WordPress effektiv optimieren möchtest, solltest du auch verstehen, welche Ursachen eine hohe Ladezeit haben kann. Die wichtigsten haben wir in unserem Artikel Warum werden WordPress Websites langsam? für dich zusammengefasst.

Was ist ein guter Page Speed?

Alles Testen hilft nur wenig, wenn du hinterher nicht weißt, wie du die Ergebnisse einordnen sollst. Bevor wir zu den Optimierungstipps kommen, verraten wir dir deshalb noch die Antwort auf die Frage: Welcher Page Speed Wert ist eigentlich gut? Dafür werfen wir einen kurzen Blick auf Google PageSpeed Insights und GTmetrix.

Wichtig: Wenn zu deiner Website auch ein Blog oder ein Magazin gehört, solltest du außer deiner Startseite immer auch den Page Speed für mindestens einen Artikel messen. Außerdem solltest du den Page Speed dazu in Relation setzen, um was für eine Art Website es sich handelt. Bei einem simplen Blog ist es deutlich realistischer, ideale PageSpeed Werte zu erreichen, als bei einer aufwendig gestalteten Website mit erweiterten Funktionalitäten.

Google PageSpeed Insights

Google Pagespeed Insights Example

Die PageSpeed Insights, die das Tool von Google liefert, beziehen sich weniger auf tatsächliche Ladezeiten als auf den Grad der Optimierung. Zum Testen gibst du hier einfach deine URL ein (z. B. deine Startseite oder eine Unterseite im Magazin bzw. Blog). Google zeigt dir dann standardmäßig ein Testergebnis für die mobile Version der Seite an. Du kannst dies aber auch auf eine Desktop Version umstellen.

Die Ergebnisse für die Performance (Leistung) sind dabei recht leicht überschaubar und nach dem Ampelsystem farblich gekennzeichnet:

  • Rot = 0 bis 49 Punkte = schlecht
  • Orange = 50 bis 89 Punkte = mittel
  • Grün = 90 bis 100 Punkte = gut

Ganz so einfach ist die Interpretation in der Praxis allerdings nicht. Es ist unter anderem gar nicht unbedingt nötig, einen Wert im grünen Bereich zu erreichen, damit deine Website ordentlich Fahrt aufnimmt.

Stattdessen kannst du dir als Faustregel merken: Mobil solltest du mindestens im orangen Bereich liegen, alles ab einem Wert von ungefähr 70 ist bereits gut. Für den Desktop kannst du durchaus den grünen Bereich als Ziel anstreben – 100 Punkte müssen aber ebenfalls nicht sein.

GTmetrix

Gtmetrix Performance Report Example

Auch GTmetrix ist ein relativ einfaches Tool, allerdings misst es vor allem die tatsächliche Ladezeit deiner Website. Achtung: Du solltest dich vor der Messung kostenlos registrieren und den Ort der Messung von Vancouver auf London umstellen.

Alternativ kannst du die Geschwindigkeit deiner Website auch mit unserem WordPress Speed Test überprüfen. Gib einfach deine URL ein und unsere WordPress Expert:innen überprüfen die Geschwindigkeit deiner WordPress Website für dich. Nach maximal 48 Stunden erhältst du eine Mail mit allen Details zum Test und deinem kompletten GTmetrix Messergebnis mit allen relevanten Performance Daten (inkl. Core Web Vitals).

Als Faustregel gilt hier: Du solltest zumindest die Wertung B erreichen.

WordPress Page Speed optimieren: 5 Tipps

Wenn du deinen WordPress Page Speed wirklich wirkungsvoll optimieren möchtest, solltest du darauf achten, dass deine Maßnahmen auf einen dieser vier zentralen Parameter einzahlen:

  • Größe deiner Website reduzieren
  • Zahl der HTTP-Requests verringern
  • Datenpakete komprimieren
  • Gefühlte Ladezeit optimieren

Unser Tipp: Du solltest dich immer zunächst auf die „Low Hanging Fruits“ konzentrieren und beispielsweise Caching (Plugin oder serverseitig) aktivieren, HTML, CSS und JavaScript reduzieren, dein WordPress aufräumen oder deine Bilder für WordPress optimieren. Ein schnelles WordPress Hosting sorgt zudem dafür, dass dich die Technik bei all den Optimierungen nicht ausbremst.

Insgesamt gibt es viele leicht umsetzbare Maßnahmen, mit denen du die Ladezeit deiner WordPress Website verkürzen kannst. Die Basics haben wir bereits in einigen Artikeln für dich zusammengefasst, diese möchten wir dir an dieser Stelle natürlich nicht vorenthalten:

Du hast schon alle Basics angepasst? Dann verraten wir dir jetzt noch fünf zusätzliche Tipps und Tricks, mit denen du deinen WordPress Page Speed feintunen kannst.

#1 Nimm DNS-Anfragen vorweg

Google Pagespeed Prefetching

Die meisten Websites enthalten Code von Drittanbietern. Videos werden oft über ein separates Video Hosting (z. B. via YouTube oder Vimeo) bereitgestellt. Bestimmt hast du auch Services wie Google Maps oder Social Feeds von Instagram & Co. auf deiner Website eingebunden. Vereinfacht gesagt, müssen all diese Dienste vom externen Server des Drittanbieters über DNS-Anfragen geladen werden, um zu funktionieren. Das benötigt eine gewisse Zeit und sorgt dafür, dass deine Website möglicherweise langsamer lädt.

Eine Möglichkeit, Zeit zu sparen und deinen WordPress Page Speed zu optimieren, ist DNS-Prefetching. Dabei werden die DNS-Anfragen auf einer Seite bereits im Hintergrund gestellt, bevor die Nutzer:innen tatsächlich auf den entsprechenden Link, zum Beispiel ein Video, klicken. So hat die DNS-Suche bereits stattgefunden und die Wartezeit für die Nutzer:innen verkürzt sich. Das Ergebnis: eine verbesserte User Experience und mehr Page Speed.

Einrichten kannst du DNS-Prefetching unter anderem mit einem WordPress Performance Plugin wie Perfmatters oder WP Rocket.

WooCommerce schneller machen

Du betreibst auf deiner WordPress Website einen Onlineshop mit WooCommerce und möchtest wissen, was du unternehmen kannst, damit dein WooCommerce besser performt? Dann solltest du dir auch unseren Beitrag WooCommerce schneller machen – der ultimative Leitfaden durchlesen.

#2 Reduziere externe Inhalte

Google Pagespeed Third Party Code

Noch besser ist es für deinen WordPress Page Speed, wenn du externe Inhalte so weit wie möglich reduzierst. Falls dir diese Fehlermeldung begegnet, solltest du am besten noch einmal genau überlegen, ob du wirklich alles benötigst, was aktuell über externe Dienste auf deiner Website eingebunden ist.

Falls ja, kannst du einige der Inhalte sonst auch mittels Lazy Loading erst dann anzeigen lassen, wenn die Websitebesucher:innen tatsächlich an die Stelle scrollen, an der diese auf der Seite eingebunden sind. Das geht zum Beispiel mit Plugins wie a3 Lazy Load.

#3 Optimiere deine Schriften

Google Pagespeed Fonts Remain Visible

Schriften erscheinen zwar auf den ersten Blick nicht als großer Performancefresser, können deinem Page Speed aber durchaus schaden. Und zwar immer dann, wenn sie wie Google Fonts mit großen Stylesheets daherkommen, die erst einmal extern geladen beziehungsweise aufwendig lokal eingebunden werden müssen.

Eine Lösung sind sichere Webfonts oder Systemfonts wie Arial, Helvetica oder Verdana, die auf jedem Gerät vorinstalliert sind. Sie sorgen für die beste Ladezeit und verursachen keine DSGVO-Probleme. Falls du aktuell zwei oder mehr Schriften verwendest, solltest du dir zudem überlegen, ob du diese reduzieren kannst.

Falls du keine sicheren Webfonts nutzen möchtest, solltest du das Font Display Attribut swap einfügen. So lädt deine Seite immer zuerst einen sicheren Systemfont und stellt später auf deine eigentliche Schrift um. Normalerweise passiert das so schnell, dass die Websitebesucher:innen die Umstellung optisch gar nicht wahrnehmen.

Die meisten Performance und Caching Plugins bringen diese Funktion mit. Du kannst sie aber auch manuell in die CSS-Dateien deines Themes einfügen. Suche dazu nach der Regel @font-face und ergänze das Attribut „font-display: swap;“.

#4 Priorisiere sichtbare Inhalte

Raidboxes.io En Above The Fold Example Page Speed

Ausschlaggebend für die Seitengeschwindigkeit sind nicht nur nackte Zahlen, sondern vor allem das, was bei den Nutzer:innen ankommt: die gefühlte Ladezeit. Möchtest du also deinen WordPress Page Speed optimieren, solltest du dich auf den Bereich „Above the Fold“, also das, was ohne Scrollen sichtbar ist, konzentrieren.

Sichtbare Inhalte und Funktionen, die deine Besucher:innen beim Aufrufen der Seite direkt auf dem Bildschirm haben, solltest du priorisieren. Das heißt, der Browser sollte idealerweise bei einem Websiteaufruf zuerst die Informationen bekommen, die er benötigt, um schnellstmöglich den sichtbaren Bereich anzuzeigen.

In der Praxis blockieren aber oft Ressourcen, die erst später benötigt werden, das Rendering im sichtbaren Bereich der Seite. Um das zu beheben und die gefühlte Ladezeit zu verbessern, hast du mehrere Möglichkeiten:

  • Priorisierungen einführen: Hierbei legst du fest, was zuerst geladen werden soll. Bilder kannst du beispielsweise nach hinten priorisieren und erst laden lassen, wenn der Content komplett abgefragt wurde (Lazy Loading).
  • CSS- und JavaScript-Dateien nach unten verlegen: JavaScript und CSS im Head der Seite können das Rendering im sichtbaren Bereich blockieren. Am besten verlegst du daher alles, was du zum Beispiel an Skripten und CSS-Dateien nicht sofort benötigst, ganz nach unten auf deine Seite vor das abschließende </body>. Falls das nicht geht, kannst du CSS und JavaScript auch asynchron laden lassen.

#5 Deaktiviere ungenutzte WordPress Features

Standardmäßig sind bei WordPress einige Funktionen aktiviert, die du wahrscheinlich nicht benötigst. Trotzdem werden sie im Hintergrund immer mit geladen – und verlangsamen deine Website. Wenn du deinen Page Speed auf das nächste Level bringen möchtest, solltest du also immer auch checken, ob du ungenutzte Funktionen ausschalten kannst.

Dazu gehören unter anderem:

  • Pingbacks: WordPress interagiert standardmäßig mit anderen Websites, die Pingbacks und Trackbacks erlauben. Wenn du das Feature nicht benötigst, solltest du es deaktivieren.
  • Revisionen: WordPress legt von all deinen Beiträgen automatisch Revisionen an. Das kann nützlich sein, mit der Zeit häuft sich dadurch aber einiges an Datenmüll an, der deine Website langsam macht. Du solltest die Revisionen daher am besten limitieren.
  • Emojis: Seit Version 4.2 sind Emojis Teil des WordPress Core. Die Skripte werden also immer geladen, wenn jemand die Seite aufruft – egal ob man sie tatsächlich nutzt. Das kostet wertvolle Ladezeit.
  • Gravatar: Gravatar schickt bei jedem Kommentar standardmäßig Requests an externe Server in den USA, die die Performance deiner Website bremsen und zudem datenschutztechnisch schwierig sind.

Zwar beeinflussen diese und ähnliche Features deine Ladegeschwindigkeit einzeln nur minimal, in Summe können sie aber einen echten Unterschied machen. Wenn du sie deaktivierst, verringerst du die Zahl der HTTP-Requests und zahlst so auf einen der vier Hauptparameter für deine WordPress Page Speed Optimierung ein. Die meisten dieser ungenutzten WordPress Grundfunktionen lassen sich mit wenigen Klicks mithilfe von Perfmatters oder WP-Optimize deaktivieren.

Fazit: PageSpeed ist nicht alles

Zusammengefasst gibt es auch über die Basics – wie Caching aktivieren, auf schnelles Hosting setzen oder Plugins aussortieren – hinaus einige Stellschrauben, die du noch feiner justieren kannst, um deinen WordPress Page Speed nach oben zu treiben.

Insgesamt gilt aber, dass du dich bei alledem nie durch den Google PageSpeed Insights Score verrückt machen lassen solltest. Dieser deckt zwar Optimierungspotenziale auf und liefert dir eine gute Orientierung, ist aber keinesfalls das Maß aller Dinge. Sich in das Streben nach perfekten 100 von 100 Punkten zu verbeißen, kann also auch Zeitverschwendung sein.

Nicht immer ergeben alle Optimierungen im Einzelfall Sinn, vor allem bei einem so umfangreichen Content Management System wie WordPress. Viel wichtiger ist es daher, dass du die tatsächliche und gefühlte Ladezeit deiner Website überprüfst und optimierst.

Häufig gestellte Fragen zum WordPress Page Speed

Was beeinflusst die Ladezeit einer Website?

Es gibt viele Faktoren, die die Ladezeit einer Website beeinflussen. Zu den wichtigsten zählen dabei die Größe der Website, die Zahl der HTTP-Requests, die Komprimierung von Datenpaketen und die Optimierung der gefühlten Ladezeit. Fundament für eine gute Ladezeit ist dabei immer ein leistungsstarkes und schnelles WordPress Hosting.

Wie lange darf eine Seite laden?

Studien zeigen, dass vor allem mobile User:innen das Laden der Seite bei Onlineshops einfach abbrechen, wenn es länger als drei Sekunden dauert. Idealerweise sollte die Ladezeit nicht mehr als zwei Sekunden betragen.

Wie wichtig ist Page Speed?

Der Page Speed, also die Ladegeschwindigkeit deiner Website, kann darüber entscheiden, ob User:innen sich mit dir und deinem Business beschäftigen oder deine Website frühzeitig verlassen. Er beeinflusst die User Experience maßgeblich und wirkt sich auch auf das Google Ranking deiner Website aus. Außerdem leidet deine Conversion Rate im schlimmsten Fall unter zu langen Ladezeiten.

Deine Fragen zum WordPress Page Speed Optimisierung

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