WooCommerce ist das führende E-Commerce-Shopsystem im WordPress-Universum. Das Plugin ist kostenlos und verwandelt deinen WordPress-Blog in einen vollwertig ausgestatteten Online-Shop – und das alles mit einem Klick. WooCommerce zeichnet sich dabei vor allem durch seine Einfachheit und Vielseitigkeit aus. In diesem Artikel erfährst du, welche Vorteile und Nachteile WooCommerce für deinen Onlineshop hat.
Wie auch WordPress selbst, bietet WooCommerce eine komplette eigene Plugin– und Theme-Ökonomie und überzeugt mit seinem einfachen modularen Aufbau. Die rasante Geschichte von WooCommerce begann im Jahr 2011 als WooThemes, neben seinen bekannten Themes und Plugins, WooCommerce als Shopsystem-Plugin entwickelte. WooCommerce entstand aus dem damals sehr bekannten Plugin Jigoshop und wurde noch im gleichen Jahr zum erfolgreichsten Shopsystem in WordPress.
E-Book: Onlineshop mit WooCommerce
Du willst einen Onlineshop mit WooCommerce aufbauen? Tipps dazu findest du in unserem 70+ Seiten starken E-Book WooCommerce für Profis: Online-Shops mit WordPress. Es richtet sich an Freelancer, Agenturen, WP-Profis aber auch an Einsteiger.
Im Jahr 2015 wurde WooCommerce dann als logische Konsequenz von Automattic, dem Unternehmen hinter WordPress.com, aufgekauft und schrittweise in die WordPress-Ökonomie integriert. Heute nutzen laut BuiltWith über 3,3 Millionen Websites das beliebte WordPress-Plugin.
WooCommerce – Die Basis für deinen Online-Shop
WooCommerce stellt technisch nur die Basis für einen erfolgreichen Shop da. Auf WooCommerce.com findest du eine Vielzahl von Premium- und Free-Plugins, wie zum Beispiel die Plugins zu den Zahlungsdienstleistern Stripe, Amazon Pay und Klarna, mit denen du deinen Shop ganz nach deinen Bedürfnissen erweitern kannst.
Es gibt sogar neben dem Standard WordPress-Theme „Twenty Nineteen“ das Standard-Theme „Storefront“, welches explizit für die Nutzung von WooCommerce entwickelt wurde. Das Basis-Theme besticht durch seine absolute Einfachheit und bietet eine exzellente Grundlage für den Aufbau eines Shops. Die Features von Storefront sind alle ausschließlich auf E-Commerce ausgerichtet.
Die Features von Storefront sind:
- Speziell für WooCommerce optimiert
- Vollwertiges responsives Design
- Basis Einstellungsmöglichkeiten über den Theme Customizer
- Viele Child-Themes und Plugins zur Erweiterung des Themes
Storefront hat mittlerweile eine Menge Premium und Free Child-Themes. So kann jeder das Theme nach seinem Geschmack anpassen. Wer etwas mehr investieren möchte, der sollte sich das beliebteste WooCommerce-Theme „Flatsome“ anschauen.
Ist WooCommerce für deinen Shop geeignet?
WooCommerce eignet sich hervorragend für kleine und mittelständische Unternehmen, die ihren Shop und Internetauftritt eigenständig betreuen und nur ein begrenztes Budget zur Verfügung haben.
Es lassen sich mit WooCommerce enorm viele Shop-Cases abzeichnen, wie beispielsweise:
- physische Produkte (z.B. Marmelade oder selbst gestrickte Schals)
- digitale Produkte (z.B. eigene Bücher oder Schnittmuster)
- Tickets (z.B. für Konzerte, Seminare oder Kongresse)
- geschützte Mitgliederbereiche (z.B. für Online Schulungen)
- sogar externe Produkte (z.B. wie Affiliate von amazon).
Das sind die Vorteile von WooCommerce
Anders als viele Shopsysteme, die es auf dem Markt gibt, ist WooCommerce grundsätzlich kostenlos verfügbar – das dürfte der wohl größte Vorteil der Lösung sein. Die Software ist Open Source und modular aufgebaut.
So lässt sich WooCommerce mit Themes und Plugins fast endlos erweitern und individualisieren – die WooCommerce Plugins und Themes gibt es dabei sowohl kostenlos als auch kostenpflichtig. Auf diese Weise kannst du sofort starten und deinen Shop nach und nach erweitern, wenn auch dein Business wächst.
WooCommerce mit Plugins erweitern
Du willst dein WooCommerce individualisieren? Wir zeigen dir, wo du die besten Erweiterungen findest: Kostenlose WooCommerce Plugins findest du im offiziellen WordPress Plugin Verzeichnis. Kostenpflichtige Erweiterungen gibt es z. B. auf WooCommerce.com oder Codecanyon. Die wichtigsten Plugins für WooCommerce sind hier aufgelistet. Kostenlose WooCommerce Themes findest du im WordPress Theme Verzeichnis. Kostenpflichtige WooCommerce Themes gibt es zum Beispiel bei Themeforest.
Insgesamt sind Onlineshops mit WooCommerce durch dieses Modell deutlich kostengünstiger als mit anderen Shopsystemen – selbst wenn du teilweise WooCommerce Premium-Plugins nutzt und diese extra bezahlst. Wie hoch die WooCommerce Kosten für einen typischen Shop konkret sind, haben wir im Magazin genauer aufgeschlüsselt.
Der deutsche Markt für WooCommerce hat gerade erst begonnen zu wachsen und wird stetig größer. Es gibt außerdem bereits eine riesige internationale WooCommerce-Community, mit der du dich für Support austauschen kannst – zum Beispiel im WordPress Support-Forum, oder in Facebook-Gruppen wie „WooCommerce Help & Share“ und „Advanced WooCommerce“.
Das sind alle WooCommerce Vorteile im Überblick:
- Hohe Skalierbarkeit durch modularen Aufbau
- Geringe Kosten gegenüber anderen Shopsystemen
- Flexibel anpassbar über zahlreiche Erweiterungen und Plugins (kostenlos und kostenpflichtig)
- Schnelle Einrichtung und einfache Installation über den WooCommerce-Wizard (ohne Kenntnisse in HTML und CSS)
- Große internationale WooCommerce-Community für Support
- Vielzahl an Themes und Layouts für individuelles Design (kostenlos und kostenpflichtig)
- Kontinuierliche Weiterentwicklung und eigene “WooCommerce-Ökonomie”
- Vollwertiges Content-Management-Systems (CMS) in Kombination mit WordPress
- Stetig wachsender Markt in Deutschland
- Zahlreiche Anbindungen an Buchhaltungssysteme, POS-Systeme und Lagerverwaltungen (z. B. Lexoffice, Billbee oder Sevdesk)
WordPress mit WooCommerce: Das sind die Nachteile
Leider gibt es aber auch ein paar Nachteile, die du bei der Nutzung von WooCommerce beachten solltest. Welche das sind, möchte ich dir im Folgenden erläutern:
1. Not made in Germany
WooCommerce wurde in den USA entwickelt und ist somit nicht für den deutschen Markt optimiert. Das heißt: Wenn du deine Produkte auf dem deutschen oder europäischen Markt verkaufen willst, benötigst du ein weiteres Plugin, wie beispielsweise das kostenlose WordPress-Plugin Germanized oder das Premium-Plugin German Market.
Beide Plugins machen deinen Shop rechtssicher in Deutschland und Europa. Sie ergänzen dabei deinen WooCommerce-Shop durch eine Vielzahl von zusätzlichen Funktionen, wie zum beispielsweise Rechnungs-PDF, Lieferschein, Mehrwertsteuer-Ausgabe an den richtigen Stellen, Berechnung von Preis pro Einheit, Streichpreis, rechtskonformen Checkout usw.
WooCommerce vs. Shopify – was ist besser?
Wer einen eigenen Onlineshop aufsetzen möchte, steht oft vor der Entscheidung Shopify oder WooCommerce. Welches System besser ist, lässt sich nicht pauschal beantworten und hängt von deinen Bedürfnissen, Voraussetzungen und Möglichkeiten ab. Sowohl Shopify als auch WooCommerce haben verschiedene Stärken und Schwächen. Welche das sind, zeigt unser Vergleich WooCommerce vs Shopify.
2. Rechtstexte nicht inklusive
WooCommerce bringt von Haus aus keine Rechtstexte wie AGB, Datenschutzerklärung, Widerruf-Regelungen, Versandbestimmungen, Verfahrensverzeichnis usw. mit. Hierbei helfen die in Punkt 1 genannten Plugins oder Rechtstexte-Anbieter wie IT Rechts Kanzlei, Händlerbund oder Protectedshops. Siehe hierzu auch unseren Beitrag WooCommerce rechtssicher machen.
3. Überschaubare deutsche WooCommerce-Community
Die deutschsprachige WooCommerce-Community ist doch eine sehr kleine Community, was bei der Suche nach kleinen Hilfestellungen unter Umständen zu Problemen führen kann. In diesem Fall empfehle ich dir folgende Anlaufstellen:
- Die deutsche WooCommerce Facebook Gruppe
- Das WooCommerce-Forum auf wpde.org
Weitere gute Quellen & Ressourcen findest du auf:
- WooExperte – Hier findest du auch Online-Schulungen zum Thema WooCommerce
- MarketPress Blog – Sehr gute Einsteigerartikel zu WooCommerce
4. Fokus auf den US-Markt
Der Fokus der Entwicklung von WooCommerce liegt auf dem US-Markt, was leider bei Feature-Wünschen oder Anpassungen an die aktuelle Rechtslage immer mal wieder zu Problemen führt. Abhilfe schaffen hier die o.g. beiden Plugins oder die Rechtstexteanbieter. Es sollte also bei größeren gesetzlichen Veränderungen (wie zum Beispiel der DSGVO) besonders geschaut werden, ob WooCommerce oder andere Erweiterungen hier Anpassungen vornehmen werden. Es lohnt daher auch immer ein Blick auf das Make Blog von WooCommerce. Dort kannst du aktuelle Anpassungen am WooCommerce-Plugin, Beta-Versionen, Release Candidates usw. mitverfolgen.
5. Erst testen, dann updaten!
Der größte Nachteil liegt jedoch in der Update-Politik und deren Abhängigkeit zu den weiteren Plugins und dem genutzten Shop-Theme. Das heißt: Macht WooCommerce ein Update, sollte man nicht gleich auf das Update klicken, sondern in einer geschlossenen Testumgebung seinen Shop gründlich durchtesten. Denn durch die Vielzahl anderer Plugins kann es zu enormen Problemen mit dem Shop kommen. Der Grund ist, dass die meisten Plugin- und Theme-Entwickler nicht so schnell mit ihren Updates sind.
Übrigens: Raidboxes hat ein eigenes Staging-System, mit dem du alle deine Updates in Ruhe und ohne Störung der Live-Seite vorher einmal testen kannst. Du fragst dich, wie das funktioniert? In unserem Hilfebeitrag zum Thema Staging erklären wir dir genau, wie du damit arbeitest.
Technische Voraussetzungen
Nachdem du die Vor- und Nachteile von WooCommerce in Erwägung gezogen hast, ist es außerdem wichtig, das optimale Webhosting für deinen Shop zu finden. Denn WooCommerce benötigt in der Regel einiges an Ressourcen, wie zum Beispiel 128 MB WordPress Memory Limit. Wenn du dann noch zusätzlich ein Plugin wie WooCommerce Subscriptions nutzt, kommst du bei Standard-Hostern schnell an das Limit. Lies dir dazu am besten unseren Artikel zum Thema WooCommerce-Hosting durch, in dem wir die wichtigsten vier Faktoren für dein Shop-Hosting im Detail beschreiben.
Die aktuellen Systemvoraussetzungen von WooCommerce:
- PHP Version 7 oder größer
- MySQL Version 5.6 oder größer oder MariaDB Version 10.0 oder größer
- WordPress Memory Limit von mindestens 128 MB or größer
- SSL Zertifikat
Übrigens
Fazit: Ist WooCommerce die richtige Wahl für deinen Shop?
Klar bringt WooCommerce, genau wie alle anderen Shopsysteme, auch gewisse Nachteile mit sich. Dennoch sind wir der Meinung, dass die Vorteile – wie beispielsweise der Kostenfaktor oder das wachsende WooCommerce-Ökosystem und die Community – am Ende des Tages überwiegen.
Aus diesem Grund ist WooCommerce besonders für kleine bis mittelständische Shops die besten Wahl. Mit nur wenigen Klicks verwandelst du deine WordPress-Seite in einen kostengünstigen und professionellen Online-Shop. Siehe unser E-Book WooCommerce für Profis: Online-Shops mit WordPress.
Was hältst du von WooCommerce? Hast du bereits Erfahrung mit dem WooCommerce-Plugin oder anderen Shopsystemen gemacht? Ich freue mich auf deine Kommentare, Tipps und Feedback!
Wir haben erst kürzlich einen Shop mit WooCommerce gebaut und ich bin eigentlich sehr zufrieden damit.
Klar, es kann nicht immer alles 100% zu den eigenen, individuellen Vorstellungen passen, dafür ist es halt einfach massentauglich aufgesetzt.
Ich finde aber klasse, dass man alle wichtigen Grundfunktionen, die man für einen kleinen bis mittelgroßen Shop benötigt, auf einen Blick übersichtlich und leicht verständlich findet.
Hello Tino
Frage: Welche Erfahrungen hast du mit der Anbindung dieses Webshops an bestehende ERP-Systeme?
Export / Import von CSV Files usw.
Vielen Dank für deine Rückmeldung.
„Der größte Nachteil liegt jedoch in der Update-Politik und deren Abhängigkeit zu den weiteren Plugins und dem genutzten Shop-Theme.“ – das kann ich voll bestätigen! Danke!
Für meinen Arbeitgeber habe ich gerade erst ein neues professionelles Marktplatzsystem auf Basis von Laravel entwickelt, nachdem sich über WooCommerce nichtmal mehr Artikel in den Warenkorb legen ließen und ein totgeweihtes System von einem früheren Freelancer auf die Schnelle entwickelt wurde, das nicht mehr Update-fähig war. Das ganze kostet enorm Zeit, Geld und wirkt einfach extrem unprofessionell. Dafür ist es für Agenturen und Freelancer natürlich ein Perpetum Mobile, das sich selbst am Leben erhält, da immer Updates nachkommen. So werden enorm viel mehr Probleme erzeugt als gelöst und der Leidtragende ist der Unternehmer als Shopbetreiber!
„Der Grund ist, dass die meisten Plugin- und Theme-Entwickler nicht so schnell mit ihren Updates sind.“ – das Problem liegt wohl eher in der Struktur und Kreuzabhängigkeiten zwischen den diversen Drittanbieter-Plugins.
Wie sollen die auch ihre Plugins auf die diversen anderen Plugins und WordPress sowie Mehrsprach-Plugins anpassen? Es freuen sich natürlich die Agenturen durch Umsätze, aber auch den Entwicklern macht so eine Plugin-Hölle keine Freude und sorgt für jede Menge an Überstunden.
Gerne stehe ich Ihnen für einen Bericht zur Verfügung über das innovative Marktplatzsystem angeschlossen an ein WordPress-System als Basis.
Ein sehr hilfreicher Artikel für alle, die sich noch unsicher sind. Ich arbeite seit Jahren mit WooCommerce und bin erstaunt wie innovativ sich die Shop-Erweiterung für WordPress entwickelt hat.
Zoho kannte ich auch noch nicht.
Sieht aber spannend aus =)
Toller Artikel und vielen Dank für die Erwähnung von WooExperte. Ich kann allen Argumenten im Artikel zustimmen und empfehle auch immer vor der Anwendung von WooCommerce die Vorteile & Nachteile der Software durchzugehen. Da kann ich ja jetzt immer auf deinen Artikel verweisen.
Die Staging-Funktion von Raidboxes finde ich für WooCommerce-Shops super und erspart bei der Wartung des Shops viel Zeit und Ärger.
Gerne doch :).
Was könnten wir deiner Meinung nach, noch an der Staging-Funktion verbessern?
Der Speicher der Staging-Installation geht ja von dem allgemeinen Speicher ab. Bei 5 GB kann das eng werden. Bis jetzt habt Ihr aber immer großzügig zusätzlichen Speicher zu Verfügung gestellt.
Ja, das ist nicht gerade optimal. Ich habe das als Anregung mal für das Entwickler-Board mitgenommen.
Ich nutze woocommerce mit german market und Anbindung an sevDesk natürlich bei raidboxes gehostet und ich bin begeistert. Ein super shopsystem, dass ich schon seit 4 Jahren im Einsatz habe. Fazit: meine absolute Empfehlung.
ja genau, das machen ich auch so!! Besser kann nicht sein :)))
Danke dir :). Das ist eine super Kombo.
Guter Artikel. Unser Weg für unsere SaaS Selbstcoaching Plattform Life.denkzeuge.com ging von PayPal Buttons über Woocommerce (beides erst noch bei 1 und 1 gehostet) zu Zoho Subscriptions (und jetzt Hosting bei Raidboxes), das die Subscriptionarbeit und Abrechnung extern hostet und uns dadurch kaum noch System Ressourcen kostet – der Spaß kostet dafür 80€ im Monat, kommt aber mit einem kompletten CRM System und Campaign Management (nennt sich Zoho One). 1und1 konnte Woocommerce nicht mehr standardmässig unterstützen (veraltete SQL Version) und für mein Gefühl hat das System einfach sehr viel Performance gefressen. Bei Zoho ist auch nicht alles Gold (Indien, deutscher Support über Fremdfirma nicht wirklich am Helfen interessiert), aber geht schon so.
Zoho kannte ich noch nicht. Sieht aber interessant aus. Wieso hast du dich dafür entschieden?