Wenn du einen WooCommerce Shop betreibst, solltest du dir über einige Besonderheiten im Klaren sein, was das Hosting und die Optimierung deiner WordPress Website betrifft. Darum zeigen wir dir heute, worauf du bei deinem WooCommerce Hosting achten solltest, um die User Experience, das Suchmaschinenranking deines Shops und deine Conversions zu optimieren.
Nach aktuellen Daten von BuildWith verwenden 25 Prozent der top eine Million E-Commerce Websites das Shopsystem WooCommerce. Damit hat das beliebte WordPress Plugin den größten Marktanteil, gefolgt von Shopify (19%) und Magento (8%). Der Erfolg kommt nicht von ungefähr: Denn mit dem kostenlosen Plugin lässt sich deine WordPress Website in einen funktionstüchtigen Online Shop verwandeln. Mit über fünf Millionen aktiven Installationen zählt es zu den beliebtesten WordPress Plugins überhaupt.
Welche Vorteile und mögliche Probleme WooCommerce im Vergleich zu anderen Shopsystemen mitbringt, kannst du in unserem Artikel „WooCommerce: Die Vorteile & Nachteile des beliebten Shop Plugins“ nachlesen.
Ein überlasteter WooCommerce Shop schadet deinem Geschäft
Laut einer Infografik von Truconversion führt schon eine einzige Sekunde zusätzliche Ladezeit zu einer Verringerung deiner Conversion Rate um 7 Prozent und zu 11 Prozent weniger Page Views. Diese oft zitierte Statistik zeigt deutlich, wie wichtig die Website Performance für deinen Erfolg ist. Eine negative User Experience führt nicht nur zu mehr Abbrüchen im Checkout Prozess, sondern verringern außerdem die Empfehlungsrate.
Die Performance Optimierung deines Shops verbessert nicht nur die User Experience, sondern auch deine Sichtbarkeit. Schließlich ist die Geschwindigkeit deiner Website bereits seit 2010 ein offizieller Rankingfaktor. Seit Juli 2018 berücksichtigt Google den Page Speed auch bei mobilen Suchen.
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Diese 4 Dinge solltest du bei deinem WooCommerce Hosting bedenken
Da WooCommerce Websites in der Regel eine ganze Menge an Daten und Anfragen generieren, stellen sie besondere Ansprüche an das Hosting und fordern auch von dir die ein oder andere Optimierungsmaßnahme. Deswegen zeige ich dir heute vier Dinge, die du beim WooCommerce Hosting beachten solltest:
1. Caching
Mit Hilfe von Caching schafft es eine reguläre WordPress Website, einer Belastung von tausenden Aufrufen standzuhalten. Der Cache speichert dabei statische Inhalte wie Stylesheets, JavaScript und Bilder zwischen und liefert diese beim Aufruf der Website aus. In unserem Starter Tarif können beispielsweise bis zu 75.000 gecachte Aufrufe innerhalb einer Minute beantwortet werden.
Wie funktioniert der Cache bei WooCommerce Shops?
Damit WooCommerce Shops richtig funktionieren, muss es bestimmte Ausnahmen bezüglich des Cachings geben. Ein klares Beispiel für solch eine Ausnahme ist der Warenkorb. Diesen Bereich deines Shops zu cachen, würde nicht nur zu einem totalen Chaos bei den Bestellungen führen, sondern wäre außerdem aus Datenschutzsicht problematisch. Daher ist es beim WooCommerce Hosting schlichtweg notwendig, bestimmte Bereiche systematisch vom Caching auszuschließen.
Entscheidend ist hier also, dass du ein Verständnis dafür entwickelst, welche Last dein Shop verkraften kann. Dies kannst du zum Beispiel mit Loader.io überprüfen. Das Tool simuliert Zugriffe auf deine Website und zeigt, ab wann dein Shop Gefahr läuft, unter der Last in die Knie zu gehen. Oder so stark zu verlangsamen, dass der Besuch deines Shops abgebrochen wird. Wenn du lieber mit der Kommandozeile arbeitest, kannst du auch das Apache Benchmark Tool nutzen.
Ein weiterer Bereich, der nicht gecacht werden kann, ist das WordPress Backend. Ohne Optimierungsmaßnahmen kommt es somit besonders bei großen Aktionen wie beispielsweise Bulk Uploads von Produktbildern oder dem Bearbeiten von vielen Produktinfos zu langen Ladezeiten.
Gleichzeitige Aufrufe in deinem Warenkorb oder große Aktionen im Backend schlagen sich somit direkt in der Prozessorleistung nieder. Für eine Optimierung dieser dynamischen Bereiche musst du also an anderen Schrauben als am Caching drehen.
2. WooCommerce Hosting braucht leistungsstarke Server
Da ein WooCommerce Shop viele dynamische Inhalte und Anfragen generiert, die sich nicht im Cache zwischenspeichern lassen, ist eine entsprechend starke Serverleistung vorausgesetzt.
Je nach Größe und Bekanntheit deines Shops, sind während der Haupteinkaufszeiten möglicherweise zigtausende Personen gleichzeitig auf deiner Website, die nach Produkten suchen, Artikel nach verschiedenen Produktkategorien filtern, ihren Warenkorb füllen und Käufe abwickeln.
Genau für diesen Fall sollte das Hosting deines Shops gewappnet sein. Schließlich bedeutet jede Sekunde, die dein WooCommerce Shop länger lädt, überlastet oder gar offline ist, ein Verlust potenzieller Einnahmen.
Mehr CPU Power bei vielen Aufrufen und hohem Auftragsvolumen
Eine wichtige Optimierungsmaßnahme für dein WooCommerce Hosting ist das Aufstocken der CPU Cores. Schließlich muss der Server bei vielen Besuchen und entsprechenden Datenbankabfragen (etwa das Anzeigen von Produkten nach verschiedenen Filtern) mehr Last aufnehmen können. Wir verwenden gerne die Metapher einer Pommesbude, um das Prinzip zu erklären:
Stell dir vor, der Server deiner WordPress Website ist eine Pommesbude. Jede Person am Verkaufstresen der Pommesbude steht für einen CPU Kern. Wenn nur eine Person hinter dem Tresen steht, kann nur eine Anfrage zur Zeit bearbeitet werden. Bei wenigen Gästen ist das zunächst kein Problem.
Wird die Zahl an Gästen allerdings so hoch, dass die Pommesbude mit den Anfragen überfordert ist, müssen mehr Personen (also mehr CPU Kerne) her. Je mehr Personen am Verkaufstresen stehen, desto mehr Bestellungen können gleichzeitig bearbeitet werden. Damit bei den Gästen keine Frustration entsteht oder sie einfach gehen, sind ab einem gewissen Punkt mehrere Personen hinter dem Tresen sogar eine Voraussetzung.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu verstehen, dass mehr CPU Cores nicht automatisch die Ladezeit deiner WordPress Website verbessern – schließlich arbeiten die einzelnen Kerne gleich schnell. Vielmehr sorgt das Aufstocken der Kerne dafür, dass mehrere Anfragen gleichzeitig bearbeitet werden können und dein Shop nicht überlastet.
Gib deinem Shop genügend PHP Memory Limit!
Zur Optimierung der Serverleistung gehören aber nicht nur die CPU Cores und der Arbeitsspeicher (RAM), sondern auch ein angemessenes PHP Memory Limit. Dieses bestimmt das maximale Speicherkontingent, welches der Arbeitsspeicher für PHP Prozesse bereitstellt. Dieses festgesetzte Limit verhindert, dass der Server zum Beispiel durch ein fehlerhaftes Skript überlastet wird.
Ein höheres PHP Memory Limit ist bei einer komplexeren Website wie einem WooCommerce Shop eine Anforderung, damit der Server großen und gleichzeitigen Prozessen standhält. Daher liegt das PHP Memory Limit bei unseren WooCommerce Lösungen bei 512 Megabyte.
Die von WooCommerce empfohlene PHP Mindestversion ist übrigens PHP 7.4. Bei Raidboxes hast du darüber hinaus die Möglichkeit, deinen Shop mit nur einem Klick auf noch neuere und schnellere PHP Versionen umzustellen.
Wie viele CPU Kerne braucht dein WooCommerce Shop?
Die Frage, welche genauen Anforderungen dein WooCommerce Hosting bieten muss, hängt unter anderem von deinem monatlichen Traffic und den Aufrufen pro Minute ab und kann somit nicht pauschal beantwortet werden. Auf der Seite unserer WooCommerce Tarife findest du eine kleine Orientierungshilfe, die dich bei der Wahl des passenden WooCommerce Hosting für deinen Shop unterstützt.
Ein weiterer Faktor, der deinen Bedarf an Serverleistung bestimmt, ist die Anzahl, Größe und Qualität deiner Plugins. Nutzt du etwa ein größeres Plugin wie Yoast SEO oder Rank Math, welches auf jeder deiner Website geladen werden muss, erfordert das eine entsprechende Power deines Servers. Das Gleiche gilt, wenn du ein analoges Kassensystem mit deinem Shop verknüpfen willst und der Server ständige Live Abfragen verarbeiten muss.
3. Viele Bilder = großer Optimierungsbedarf
Große Bilder und Grafiken können ein gewaltiger Performancefresser sein. Da WooCommerce Shops für die Darstellung der Produkte in der Regel viele Bilder benötigen, besteht hier enormes Optimierungspotenzial, das du ausschöpfen solltest. Glücklicherweise gibt es verschiedene Bildoptimierungsplugins, die dich bei dieser Aufgabe unterstützen.
Das richtige Komprimieren deiner Bilder wirkt sich nicht nur positiv auf die Ladezeit deines WooCommerce Shops und somit auf die User Experience aus, sondern verbessert im Idealfall dein Suchmaschinenranking und deine Conversion Rate. Es ist also nahezu eine Voraussetzung für einen guten WooCommerce Shop.
Wie bei jeder Website in der heutigen Zeit ist es außerdem ein Erfordernis, dass du deine Bilder für die mobile Darstellung optimierst. Laut einer E-Commerce Studie von Qubit hat das Mobile Web im Jahr 2017 bis zu 19 Prozent des gesamten Online Umsatzes beeinflusst. Zudem zeigen die Ergebnisse der Studie, dass sich der Online Umsatz durch eine Verbesserung der mobilen Produktentdeckung um bis zu 33 Prozent steigern lässt.
4. Sicherheit und Datenschutz
Mit Backups und Staging bist du immer auf der sicheren Seite
Sollte ein Plugin Update oder eine sonstige Änderung deine Website zerschießen, ist es wichtig, deinen WooCommerce Shop schnellstmöglich wieder zum Laufen zu bringen. Und hier kommen deine Backups ins Spiel: Bei all unseren WooCommerce Tarifen wird jede Nacht vollautomatisch ein Backup deiner Website erstellt, das du mit wenigen Klicks wiederherstellen kannst. Zusätzlich ist jederzeit das manuelle Erstellen von Backups möglich.
Dass du dir dadurch ein großes Backup Plugin sparst, ist sowohl aus Sicherheits- als auch aus Performancegründen ein Vorteil. Nicht umsonst lautet unser Credo bei Plugins: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich!“
Damit es gar nicht erst zu Problemen auf deiner Live Website kommt, kannst du unsere Staging Umgebung nutzen, um Änderungen auf einer Kopie deiner Website zu testen. Wenn du mit dem Ergebnis zufrieden bist, lässt sich die Staging Umgebung mit einem Klick live schalten. Hierbei ist vorausgesetzt, dass du beim Überschreiben der Live Website die Datenbanktabellen mit den Bestellungen ausschließt. Denn während du Änderungen in der Staging Umgebung testest, können auf deiner Live Website weiterhin Bestellungen eingehen, die du beim Überschreiben verlieren würdest.
Seit der DSGVO ist Datenschutz bei Shops wichtiger denn je
Wenn du einen WooCommerce Shop betreibst, verarbeitest du täglich personenbezogene Daten, wie beispielsweise Adressen, Kontodaten und Kreditkartennummern. Vor allem vor dem Hintergrund der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) solltest du die Themen Sicherheit und Datenschutz ernst nehmen.
Suche dir am besten ein Managed WordPress Hosting, das kostenlose SSL Zertifikate, tägliche Backups und WordPress-, Theme- und Plugin-Updates beinhaltet und ausschließlich Server in Deutschland verwendet. Darüber hinaus haben wir bei Raidboxes weitere Datenschutztools implementiert, um dir bei der Umsetzung der DSGVO Vorgaben so viel Arbeit wie möglich abzunehmen. Ein Beispiel sind unser WP Session Eraser und die Login Protection.
Fazit: Gutes WooCommerce Hosting hält dir den Rücken frei
Ein WooCommerce Shop hat durch seine vielen Funktionalitäten und dynamischen Prozesse besondere Anforderungen an das Hosting. Um dir kostbare Zeit, Geld und Nerven zu sparen, solltest du dich für einen Hoster entscheiden, der sich mit diesen Besonderheiten auskennt, die erforderliche Performance und Sicherheit gewährleistet und erstklassigen WordPress Support bietet.
Denn im Endeffekt sollte dir dein WooCommerce Hosting den Rücken freihalten, damit du dich auf das Wesentliche konzentrieren kannst: die Weiterentwicklung deines Shops und deiner Produkte. So ermöglichst du ein einwandfreies Kauferlebnis durch deinen Shop, welches nicht nur gerne wiederholt wird, sondern auch weiterempfohlen wird.
Weitere Tipps zu WooCommerce und zum WooCommerce Hosting findest du in unserem über 70 Seiten starken E-Book WooCommerce für Profis: Online Shops mit WordPress.
Wie ist deine bisherige Erfahrung mit dem WooCommerce Hosting? Welche Anforderungen sind für deinen Shop besonders wichtig? Ich freue mich über deinen Kommentar!
Tolles Beitrag, vielleicht als Ergänzung können wir auch unseren Beitrag verlinken? So beschleunigen Sie ein langsames WooCommerce-Backend: https://www.bitseven.de/so-beschleunigen-sie-ein-langsames-woocommerce-backend/
Danke für den Beitrag, euer Blog gefällt mir sehr gut. Kennt ihr schon unser Contributor Programm für externe Autoren? Wenn ihr Interesse habt, einen Artikel zu einem Agentur-Thema in unserem Magazin zu veröffentlichen, meldet euch gern über das Formular: https://raidboxes.de/externe-autoren-gesucht/
LG aus Münster
Leefke
Sehr gut und einleuchtend beschrieben, Tobias. Vielen Dank dafür.
Toller Bericht, vorallem das Cache System macht viel aus, habe in einem LiveStream Werbung gehabt und es waren ca 600 Zeitgleich Online. 🙂
LG
Lieben Dank für dein Feedback, Stefan! 🙂
LG aus Münster